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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte
Autoren: Sarah Maas
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alle möglichen Leute getötet habt, habt Ihr Eure Identität geheim gehalten. Nach dem Prozess erschien es meinem Vater ratsam, Erilea nicht zu informieren, wer Ihr seid. Er möchte, dass das so bleibt. Was würden Eure Feinde sagen, wenn sie erführen, dass wir uns alle vor einem Mädchen gefürchtet haben?«
    »Ich soll also in diesem Dreckloch unter einem Titel und mit einem Namen schuften, der nicht einmal mein eigener ist? Was glauben die Leute denn, wer Adarlans Assassinin wirklich ist?«
    »Ich weiß es nicht und es ist mir auch egal. Aber ich weiß sehr wohl, dass Ihr die Beste wart und dass die Leute noch immer flüstern, wenn sie Euren Namen aussprechen.« Er fixierte sie. »Wenn Ihr bereit seid, für mich zu kämpfen und während der Monate des Wettkampfs mein Champion zu sein, dann werde ich dafür sorgen, dass mein Vater Euch nach fünf Jahren freilässt.«
    Sie konnte seine körperliche Anspannung wahrnehmen, obwohl er sie zu überspielen versuchte. Er wollte, dass sie einwilligte. Ihm lag so viel daran, dass er bereit war zu verhandeln. Ihre Augen begannen zu funkeln. »Was meint Ihr mit ›dass Ihr die Beste wart ‹?«
    »Ihr wart ein Jahr in Endovier. Wer weiß, wozu Ihr überhaupt noch fähig seid?«
    »Ich bin noch zu einer ganzen Menge fähig, danke«, sagte sie und pulte an ihren eingerissenen Fingernägeln. Fast wurde ihr schlecht bei all dem Dreck darunter. Wann waren ihre Hände zum letzten Mal sauber gewesen?
    »Das werden wir sehen«, sagte Dorian. »Die Einzelheiten des Wettkampfs werdet Ihr bei unserer Ankunft in Rifthold erfahren.«
    »Wenn man von dem unglaublichen Spaß absieht, den ihr Adligen dabei habt, auf uns zu wetten, scheint mir dieser Wettkampf vollkommen unnötig. Warum stellt Ihr mich nicht direkt ein?«
    »Wie ich schon sagte, müsst Ihr Euch würdig erweisen.«
    Celaena legte eine Hand auf die Hüfte und die Kette rasselte laut. »Ich denke doch, die Tatsache, Adarlans Assassinin zu sein, macht jeden Beweis überflüssig.«
    »Ganz genau«, sagte Chaol und seine bronzenen Augen blitzten auf. »Es beweist, dass Ihr eine Verbrecherin seid und dass wir Euch die Privatangelegenheiten des Königs nicht sofort anvertrauen sollten.«
    »Ich schwöre feierl…«
    »Ich bezweifle, dass der König das Wort von Adarlans Assassinin für verbindlich hält.«
    »Meinetwegen, aber ich verstehe nicht, warum ich das Training und den Wettkampf absolvieren muss. Ich meine, ich bin wahrscheinlich ein bisschen … außer Form, aber was erwartet Ihr, wenn ich mich hier mit Steinen und Spitzhacken zufriedengeben muss?« Sie warf Chaol einen gehässigen Blick zu.
    Dorian runzelte die Stirn. »Ihr werdet das Angebot also nicht annehmen?«
    »Natürlich werde ich das Angebot annehmen«, fauchte sie. Die Eisen hatten ihre Handgelenke so wund gescheuert, dass ihr Tränen in die Augen traten. »Ich werde euer alberner Champion, wenn Ihr einwilligt, mich nach drei Jahren freizulassen, nicht nach fünf.«
    »Vier.«
    »In Ordnung«, sagte sie. »So kommen wir ins Geschäft. Ich tausche zwar vielleicht eine Art der Sklaverei gegen eine andere, aber ich lasse mich nicht übers Ohr hauen.«
    Sie würde ihre Freiheit zurückgewinnen. Freiheit . Sie spürte die kalte Luft der weiten Welt, die Brise, die von den Bergen herabwehte und sie mit sich davontrug. Sie könnte weit von Rifthold entfernt leben, der Hauptstadt, die einmal ihr Herrschaftsgebiet gewesen war.
    »Ich hoffe, Ihr habt recht«, antwortete Dorian. »Und ich hoffe, Ihr werdet Eurem Ruf alle Ehre machen. Ich erwarte zu gewinnen und fände es nicht sehr amüsant, wenn Ihr mich blamiert.«
    »Und wenn ich verliere?«
    Bei der Antwort verschwand der Glanz aus Dorians Augen: »Dann wird man Euch hierher zurückschicken, damit Ihr den Rest Eurer Strafe abdient.«
    Celaenas schöne Visionen zerstoben wie Staub beim Zuschlagen eines Buches. »Dann könnte ich auch gleich aus dem Fenster springen. Ein Jahr an diesem Ort hat mich fertiggemacht. Es ist klar, was geschieht, wenn man mich zurückbringt. Nach dem zweiten Jahr wäre ich tot.« Sie warf den Kopf zurück. »Euer Angebot ist nur recht und billig.«
    »In der Tat, recht und billig«, sagte Dorian und winkte Chaol. »Bring sie in ihre Räume und lass sie baden.« Er starrte Celaena an. »Wir brechen morgen früh nach Rifthold auf. Enttäuscht mich nicht, Sardothien.«
    Was für ein Unsinn. Wie schwer konnte es schon sein, ihre Mitbewerber zu übertreffen, zu überlisten und dann zu vernichten?
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