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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall
Autoren: Justin C. Skylark
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king (Thor deutete auf sich)

    Er spürte, wie Thor sich näherte, seine dunkle Stimme in ihm eine Gänsehaut erzeugte. Als er sich drehte, stand Fahlstrøm genau neben ihm, sie sahen sich an und sangen im Duett, wobei Dylans helle Stimme kaum zur Geltung kam, denn Thors düsterer Gesang übertönte alles.
    Doch das war egal. Sie standen hier, zusammen, so, wie geplant … Die Fans jubelten, und Dylan spürte schon jetzt, dass das Konzert ein großer Erfolg werden würde.

    beyond devil
    beyond angel ( Thor zeigte auf Dylan)
    sword of destiny
    god of insanity
    … Ad vitam aeternam … [7]

    Sie hatten das komplette Album mit acht Songs durchgespielt, es gab nach lauten Forderungen der Fans zwei Zugaben, Songs von Wooden Dark und RACE, spontan vorgetragen, mit etlichen Stellen, die stockend klangen, da sie nicht eingespielt waren, doch Dylan hatte seinen Spaß dabei, ebenso Thor, der jedes der Stücke voller Inbrunst vortrug, Dylan auf Schritt und Tritt auf der Bühne verfolgte, sie sich oftmals zur Freude der Fans neugierig umkreisten, fast auf Tuchfühlung gingen, sich jedoch nie näher berührten.
    Am Ende waren alle erschöpft. Sie hoben die Hände, dankten den Fans, die schreiend zurückblieben.
    Hinter der Bühne kam ihnen direktes Lob entgegen, von Tony, Phiola, Carol, Phil, Cay und all ihren Freunden, die den Auftritt hautnah mitverfolgt hatten.
    Lachend fiel Dylan in die Arme von Thor. Er war glücklich, die Show hätte nicht besser sein können.
    „Das war super!“, schwärmte Erik. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, wobei sein Corpsepaint ein wenig verwischte. „Und diesmal ganz ohne Skandal!“
    Da löste sich Dylan aus Thors Umarmung. Er horchte. Die Fans hatten ihr Geschrei noch nicht beendet.
    „Da erinnerst du mich an etwas“, erwiderte er. Im nächsten Moment stürmte er auf den Vorhang zu, rannte zurück auf die Bühne, wo die Fans ihn grölend begrüßten und die Scheinwerfer ihn sofort wieder erfassten.
    Julia, die wie immer Fotos gemacht hatte, ahnte, dass nun etwas passieren würde, womit niemand gerechnet hatte. Schnell zückte sie ihre Kamera und filmte, wie Dylan lachte, die Menge ein wenig betrachtete und sich dann blitzschnell drehte. Seine Hände wanderten an den Bund seiner engen Lackhose, ungeniert zog er sie nach unten, beugte sich etwas vor und zeigte der Menge sein blankes Gesäß.
    Wie erwartet löste er damit eine Welle der Hysterie aus, doch das störte ihn wenig. Schnell zog er die Hose wieder hoch, drehte sich, lächelte ein letztes Mal und verließ mit den Worten „FUCK YOU!“ die Bühne.

    Ausnahmezustand, wo man nur hinsah.
    Im Backstagebereich war kein Durchkommen. Dylan konnte sich kaum wehren gegen Reporter, Fotografen und Fans. Er ließ sich feiern und genoss das Interesse an seiner Person – ganz aufmerksam, klar, ohne Rausch und ohne Schleier vor seinen Augen.

    Nur beiläufig konnte er erkennen, wie Thor umringt von ein paar Sicherheitskräften ebenfalls gegen die Masse ankämpfte.
    Doch Thor blieb wachsam, und das nicht ohne Erfolg. Als er einige Autogramme gegeben hatte, erblickte er zwei Fans, an die er sich noch sehr gut erinnern konnte.
    Auch Dylan bemerkte die beiden Metal Fans, die sich dicht um Thor scharten. Für einen kurzen Moment kamen sie ihm bekannt vor, doch er konnte die Gesichter nicht wirklich einordnen, so dass er nicht weiter darüber nachdachte. Im Gegensatz zu Thor.
    „Moment mal, euch Typen kenn‘ ich doch“, begann er, dabei kniffen sich seine Augen nachdenklich zusammen. „Wart ihr nicht auch letztens beim Noise Festival ? – Ich habe euch doch schon einmal Autogramme gegeben …“
    „Ja, stimmt!“
    Thor beugte sich vor.
    „Habt ihr Lust auf eine Extrashow?“
    Die beiden Jungs nickten sofort. Im nächsten Augenblick spürten sie Thors Hände, die nach ihnen griffen und sie aus der Menge zogen. Bereitwillig ließen sie sich in einen der separaten Räume führen, wo sie ganz ungestört waren …
    … Thor wusch sich das Blut von den Fingern. Die von der Außenwelt unbeachtete Abrechnung war kurz gewesen - für die Fans vielleicht zu lang. Doch sie hatten bekommen, was sie verdienten, und Thor wollte nicht länger darüber nachdenken.
    Dylan blickte in den Waschraum. Obwohl ein großer Andrang um ihn geherrscht hatte, sah er noch immer glücklich und zufrieden aus. Selbst sein Make-up hatte kaum gelitten, lediglich sein toupierter Haarschopf war ein wenig durcheinandergeraten.
    „Wir wollen los“, verkündete er.
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