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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall
Autoren: Justin C. Skylark
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ein bräunliches Getränk gefüllt war. Selbstgebrannter Schnaps? Whiskey? So egal, einfach egal …
    „Perk!?“
    Abermals spürte er einen festen Griff, diesmal an beiden Armen, der Griff drückte ihn, brachte Schmerz und hielt ihn von seinem Vorhaben zurück. Mit furchtvollen Augen sah er Thor in das erhitzte Gesicht.
    „Kapierst du es nicht!?“, schrie der dabei energisch und zugleich zornig.. „Ich habe schon einmal einen Menschen verloren, der mir viel bedeutet hat. Ich habe schon eine Ruhestätte zu verwalten.“
    Fahlstrøm deutete nach draußen, zu Eriks Haus. „Und ich möchte nicht, dass ein zweites Valhall dazu kommt.“ Er sah Dylan tiefgründig an. „Spiele nicht auch den Helden, den furchtlosen Krieger. Glaube nicht, dass ein früher Tod etwas wäre, was ich bewundern oder ersehnen könnte … Es ist wirklich das Letzte, was ich gebrauchen kann.“
    Sein Griff lockerte sich, doch er wirkte aufgewühlter, als zuvor.
    „Es hat vielleicht etwas gedauert, bis ich begriffen habe, wo ich hingehöre“, sprach er leise, während er Dylan ansah: warmherzig, liebevoll, so, wie man es von ihm gar nicht gewohnt war.
    Dennoch konnte Dylan noch immer nicht begreifen, was um ihn herum geschah. Wie von Sinnen stand er da, zitternd und verzweifelt, mit Tränen in den Augen.
    „Warum sagst du das?“, flüsterte er kaum hörbar. „Warum sagst du all diese Dinge?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Wieso lässt du mich nicht gehen, wieso lässt du mich nicht in Ruhe?“
    Sofort schnellten Fahlstrøms Hände erneut an seinen Körper, er wurde geschüttelt, voller Inbrunst wachgerüttelt.
    „Weil ich dich liebe, verdammt“, brüllte Thor dabei. „Ich liebe dich und glaub‘ ja nicht, dass ich diese Worte noch einmal in den Mund nehme! Ich werde sie nicht noch einmal wiederholen!!!“
    Sofortige Stille setzte ein, in der man nur Fahlstrøms aufgeregtes Atmen vernahm. Sein Brustkorb hob und senkte sich erregt, seine Augen funkelten drohend, obwohl es keine wirklich bedrohlichen Worte gewesen waren, die er mehr als deutlich ausgesprochen hatte.
    Dylan war bei diesen Worten dagegen regelrecht erstarrt. Nie im Leben hätte er geglaubt, dass er diese Worte einmal hören würde, aus dem Mund des Mannes, den er mehr denn je begehrte.
    „Du … liebst mich …“, wiederholte er, allerdings ganz leise, flüsternd, dabei umspielte ein Lächeln seinen Mund. Benommen taumelte er zurück, ließ sich erschöpft auf dem Sofa nieder. Es dauerte eine Weile, bis er realisieren konnte, was geschehen war, was tatsächlich geschehen war!
    Ein weiterer Schock hatte ihn damit heimgesucht, ein Schock, der diesmal so überwältigend war, und ihn abermals lähmte.
    Dennoch gab es nachfolgend nur eine Reaktion, die sinnvoll erschien. Mit zittrigen Fingern ergriff er sein Handy, und er wählte eine Nummer. Hatte er das nicht schon so lange vorgehabt?
    „Carol?“ Er musste nicht viel sagen, seine Ärztin erkannte sofort, in welcher Gemütslage er sich befand. „Carol, wir hatten vor ein paar Wochen etwas besprochen, als ich im Krankenhaus war.“ Er schluckte trocken, sortierte Gedanken, die allerdings klarer denn je vor ihm aufgereiht lagen. „Ich habe mich entschlossen, ich möchte mich in Behandlung begeben, ich möchte diese Kur machen.“
    Er schloss die Augen. Es fiel ihm nicht leicht, diesen Wunsch zu äußern, und dennoch wusste er, dass seine Entscheidung richtig war. Sie würde belohnt werden, das wurde ihm absolut bewusst, als er Thors Hand in seinem Nacken spürte, die ihn anerkennend drückte.
    Als er das Gespräch beendet hatte, kam er nur schwer auf die Beine. Ihm war nach Heulen zumute, nach einem freudigen Aufschrei, und dennoch, als er in Thors ernstes Gesicht sah, seine stahlblauen Augen ihn aufrichtig und so ehrlich, wie noch nie ansahen, sie sich vorsichtig in die Arme nahmen, riss er sich zusammen.
    „Wenn du nichts dagegen hast, möchte ich doch nicht auf dem Sofa schlafen.“ Er seufzte, atmete Thors Duft tief ein.
    „Und stattdessen, Perk?“ Fahlstrøms Hand strich ihm beruhigend über den Rücken.
    „Ich will draußen schlafen“, erwiderte Dylan. „Draußen, mit dir, in der Natur.“

    Hinter dem Haus, dort wo der Wald begann, hatten sie ihr Nachtlager errichtet. Thor hatte in wenigen Minuten dämmende Matten und wärmende Decken nach draußen getragen, das Lagerfeuer erneut entfacht und ihnen eine Schlafstätte gebaut.
    Ihre aufgeregten Körper kamen erst ein wenig zur Ruhe, als sie dicht nebeneinander
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