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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall
Autoren: Justin C. Skylark
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Art!“, giftete Dylan zurück. Er leerte seine Bierflasche, warf sie zu Boden. „Kann ich noch ein Bier?“
    Thor erwiderte seinen Blick einen kurzen Moment, starr, ohne Worte, bis er sich wieder dem Korb zuwandte und eine weitere Flasche herausnahm.
    „Von mir aus“, sagte er. „Trink, soviel du willst.“
    Dylan riss ihm die Flasche regelrecht aus der Hand, öffnete sie ebenso grob und trank demonstrativ mehrere Schlucke. Wieso kümmerte es Fahlstrøm plötzlich nicht mehr? Wieso sagte er nichts dazu? Wieso sah er wieder ins Feuer, als wäre Dylans Trinkerei mit einem Mal absolut egal?
    Es konnte wohl nur eins bedeuten, und der Gedanke daran trieb Dylan fast die Tränen in die Augen. Meine Güte, Tony hatte wohl recht gehabt. Diese Reise hierher, das erneute Besuchen von Thor war ein Fehler gewesen, ein …
    „… verdammter Fehler …“
    „Hast du was gesagt, Perk?“ Thors Stimme klang gelangweilt. Mit einem dicken Ast stocherte er in der Flamme herum. Das Feuer wurde kleiner. Inzwischen war es dunkel geworden, helle Sterne leuchteten am Himmel.
    Dylan schüttelte den Kopf. „Als ob es dich interessieren würde“, antwortete er.
    „Okay, dann machen wir Schluss für heute.“ Thor kam auf die Beine, sammelte Teller und Abfall zusammen, schüttete ein wenig Sand auf die Feuerstelle, sodass sie nur noch loderte und wenig Licht von sich gab.
    Die Atmosphäre war gespannt, die gute Laune des wunderschönen Tages verflogen, das spürten sie beide, trotzdem verfielen sie in Schweigen, bis sie im Haus angekommen waren.
    „So, wie es derzeit aussieht, gehe ich davon aus, dass du heute auf dem Sofa schlafen willst“, äußerte sich Thor schließlich, während er das Geschirr in die Spüle der Küche ablegte.
    „Klingt nach einer guten Idee“, antwortete Dylan. Er stellte seine leere Bierflasche ab, griff im Gegenzug in den Korb und nahm noch ein Bier heraus.
    „Dann brauch‘ ich mir wenigstens nicht mehr dein blödes Gelaber anhören, deine klugen Sprüche und fiesen Lügen.“ Er schielte auf das Bier. „Ich werde hier unten meine Ruhe haben und genüsslich das Bier leeren, das schmeckt nämlich ziemlich gut.“
    Er lachte, ein müdes und krankes Lachen. Dass Thor überhaupt nichts dazu sagte, schockierte ihn immer mehr. War es denn wirklich so egal, dass er wieder trank? Hatte sich Thor in der Vergangenheit etwa nur gesorgt, damit das verdammte Album produziert werden konnte?
    Von hinten trat er an Thor heran, fixierte seine langen Haare, die gewellt über seinen Schultern hingen, und betrachtete ebenfalls die tätowierten Hände, die das Geschirr in der Spüle abwuschen, schnell, nur oberflächlich, wie es in einem Männerhaushalt eben üblich war.
    „Es stört dich wohl gar nicht, dass ich wieder trinke, was?“, äußerte sich Dylan, anschließend presste er die Lippen fest aufeinander. Wut kam in ihm auf. Die Tatsache, dass sich Thor wohl gar nicht mehr um ihn sorgte, machte ihn rasend.
    Und umso erschütternder war die folgende Antwort.
    „Nein, Perk, wieso auch?“ Thor lachte unerwartet. „Du hast den ganzen Abend alkoholfreies Bier getrunken …“
    Dylan traute seinen Ohren nicht. „Wie bitte?“, fauchte er sofort. „Willst du mich verarschen?“
    Entsetzt sah er sich die Flasche nochmals genau an. „ Alkoholfrie “ las er ganz unten auf dem Etikett. Tatsächlich …
    Thor beendete das Abwaschen, drehte sich, um Dylan direkt ansehen zu können.
    „Ich will dich nicht verarschen, ganz im Gegenteil. Ich wollte dir nur beweisen, dass du den Alkohol gar nicht brauchst. Du kannst sehr gut ohne ihn leben, wenn du wolltest … Du nutzt ihn nur als Flucht, als verzweifeltes Werkzeug, um auf dich aufmerksam zu machen.“
    Dylans Mund öffnete sich fassungslos.
    „Absoluter Quatsch!“
    „Perk, mir kannst du nichts vormachen … Denkst du allen Ernstes, ich habe nicht gemerkt, wie du um Aufmerksamkeit bettelst? Du trinkst, damit dich die Leute wahrnehmen, damit ich dich wahrnehme.“
    Da nickte Dylan reserviert. „Ja, vielleicht ist es so!“ Böse sah er Thor an. Die Wahrheit zu offenbaren war plötzlich ganz leicht, und er wollte nichts mehr abstreiten. „Vielleicht bin ich es leid, nur die zweite Geige in deinem Leben zu spielen! Vielleicht habe ich keinen Bock mehr, dein Pausenfüller zu sein!“
    Thor runzelte die Stirn. „Was meinst du? Wovon redest du?“
    „Ich rede von Magnus!“
    Eine bedrückende Stille erfüllte den Raum, bis Thor sich vorsichtig regte.
    „Magnus?“ Er
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