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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall
Autoren: Justin C. Skylark
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atmete geräuschvoll aus. „Wieso fängst du schon wieder damit an? Was hat Magnus damit zu tun? Er ist tot!“ Thors Stimme hallte durch den Raum, er war merklich gereizt, konnte sich kaum zügeln.
    „Oh nein!“, entgegnete Dylan sofort, dabei bemerkte er, wie sein Herz zu rasen begann, wie die Aufregung in ihm überhandnahm. „Magnus ist noch da! Er ist in Eriks Haus, in diesem Haus, vielleicht sogar hier, in diesem Raum, in diesem Moment, ich spüre es ganz genau, er ist noch da!“
    Wie gehetzt blickte er durch das Zimmer, mit zusammengekniffenen Augen, als würde er dem Feind direkt gegenüberstehen.
    „Ich träume sogar von ihm“, gestand er dazu gestresst. „Und er soll endlich weggehen!“
    Er schlang die Arme um seinen Körper, als würde es ihn frösteln, als wolle er Schutz suchen. Immer wieder sah er sich um. Er war aufgewühlt, atmete hektisch, viel zu schnell. Ein Zeichen dafür, dass er sich erneut in einem Ausnahmezustand befand, dass die Furie Dylan Perk nur darauf wartete, endgültig zu explodieren.
    Thor spürte das nur zu deutlich. Anstatt abermals Kontra zu geben und den Streit zur Eskalation zu bringen, trat er näher heran, versuchte, mit ruhiger Stimme, Dylans Fantasien entgegenzukommen.
    „Ich will ja nicht daran zweifeln, dass Magnus‘ Aura immer noch präsent ist“, begann er leise, einfühlsam, dabei fasste er Dylan sanft am Arm, bemerkte das Zittern seines Körpers, „doch er ist tot , was sollte er also noch von dir wollen?“
    Dylan sah zu Boden. War die Antwort nicht so klar?
    „Er hasst mich“, begann er stockend, „… weil ich … weil wir beide …“
    Er biss sich auf die Zunge. Er konnte nicht aussprechen, was er dachte, und genau das war das Problem. Er konnte seine Gefühle nicht ausdrücken, aus Angst, erneut auf Ablehnung zu stoßen.
    „Sicher ist es ihm nicht recht, dass ich hier bin“, umschrieb er seine Gedanken, ohne ins Detail zu gehen.
    Thor hatte still zugehört. Dass Dylan derartige Gedanken mit sich trug, kam überraschend. Es erschreckte ihn sogar ein wenig und machte ihn betroffen. Abermals fasste er nach Dylan, drückte ihn fest.
    „Hey!“ Er sah ihm eindringlich in die misstrauischen Augen. „Magnus ist damals freiwillig gegangen; er hat aus eigener Kraft sein Leben beendet, wieso sollte er es bereuen und wiederkehren wollen, um sich an dir zu rächen? Er hätte mich damals nicht verlassen müssen, und das wusste er ganz genau. Und trotzdem hat er diesen Weg gewählt.“
    Thor lockerte seinen Griff. Er schluckte verkrampft, fuhr sich danach über den Bart und seufzte. Vielleicht hatte er nie zuvor so direkt über diese Tatsachen gesprochen? Doch jetzt, wo Dylan sich alles so sehr zu Herzen nahm, was er zuvor nie für möglich gehalten hätte, war es erforderlich darüber zu reden, und ebenso war der Moment gekommen, um Dylan die Augen zu öffnen.
    „Ich denke nicht, dass es nur an Magnus liegt, dass du trinkst“, sprach Thor weiter. „Vielmehr bist du es selbst, der sich fertigmacht. Du lebst in einer Illusion, in einer Welt, der du niemandem Zugang gewährst. Dylan Perk – ist doch nur eine Fiktion, eine trügerische Konstruktion deiner Hilflosigkeit, dein Leben ist eine Rolle, die du spielst, weil du glaubst, jeder würde das von dir erwarten, doch das ist nicht dein wahres Ich, was sich präsentiert, sondern eine große Inszenierung …“
    Dylans Körper verlor an Kraft. Bei all diesen Anschuldigungen schwand seine Stärke, die ihn ohnehin schon seit Monaten kontinuierlich im Stich gelassen hatte.
    Thors ehrliche Worte schmerzten, sie bohrten sich tief in sein Herz, rissen Wunden auf, die nur spärlich verheilt waren. Hatte Fahlstrøm denn recht? War das Leben Dylan Perk eine reine Fassade, ein Trugbild? Wenn es wirklich so war, was bedeutete dann noch sein Leben? Seine klamme Hand legte sich auf seinen Mund, seine kalten Lippen bebten. Er fand keine Worte. Sein Körper war am Ende, schien dem Zusammenbruch nahe.
    „Bekomme ich einen Drink?“, fragte er. Sein gebrechlicher Gang steuerte die Bar im Wohnzimmer an.
    „Du trinkst jetzt nichts!“, rief Thor im Hintergrund.
    „Kann dir doch egal sein!“, schrie Dylan. Er war ganz aufgewühlt. Der Drang, etwas zu trinken, wurde immer größer. „Ich bin doch nichts wert, hast du eben gesagt! Nichts bin ich wert.“ Er lachte gestellt. „Kann ich mich doch totsaufen!“ Er zuckte mit den Schultern. „Wird ja niemanden stören, wie es scheint!“
    Er griff nach der Glaskaraffe, in dem
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