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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall
Autoren: Justin C. Skylark
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Die weißen Schäferhunde standen tatsächlich schon bereit, sahen ihr Herrchen auffordernd an, als konnten sie es gar nicht erwarten, den Weg zurück in die Wildnis aufzunehmen.
    „Ja, dann.“ Dylan suchte nach Worten. Er wusste genau, dass ein inniger Abschied nicht folgen würde. So etwas gab es nicht bei Thors Fahlstrøm. Selbst zur Begrüßung hatten sie selten einen Kuss ausgetauscht.
    In dieser Hinsicht war Thor abgebrüht, was immer daran erinnerte, dass sie keine alltägliche Beziehung führten, dass Fahlstrøm in keiner Weise so war, wie andere Männer.
    „Wir sehen uns dann beim Gig“, sprach Fahlstrøm, nachdem Dylan ins Auto gestiegen, die Scheibe allerdings heruntergelassen hatte.
    „Ich hoffe es“, sagte er.
    „Du schaffst das schon, Perk“, erwiderte Thor. Er zwinkerte Dylan zu. „Zeig‘ ihnen, wie stark du bist.“
    „Das werde ich tun.“ Dylan startete den Wagen, nickte Thor noch einmal zu und fuhr dann los. Im Rückspiegel sah er, wie Thor, mit leicht gesenktem Haupt und von seinen Hunden umzingelt, den Rückweg antrat.

Kapitel 18
    Drei Wochen waren vergangen, und Dylan konnte behaupten, dass ihm der Aufenthalt in der Privatklinik gut getan hatte. Diese „Auszeit“ war längst fällig gewesen. Deutlich hatte er zu verstehen gegeben, dass er keine Entzugstherapie im eigentlichen Sinne wollte. Er benötigte lediglich Ruhe, einen klaren Verstand, und ausreichend Abstand zum anstrengenden Musikerleben. Und er war auch gewillt, die Erholungszeit in der Klinik ohne Alkohol durchzustehen.
    Aber es war nicht nur der Verzicht auf Alkohol gewesen, der ihm den klaren Verstand zurückbrachte. Es waren auch die hilfreichen Gespräche, die er mit Ärzten und Therapeuten geführt hatte. Mit Menschen, die ihm zuhörten, die seine Ängste und Taten nachvollziehen und analysieren konnten. Zuerst war es nicht einfach gewesen, sich fremden Personen anzuvertrauen, doch dann lief alles wie von alleine. Dylan fühlte sich befreit, verstanden, endlich wieder stark, und das lag ebenfalls daran, dass ein Mann auf ihn wartete, der ihm ganz unverhofft und zu einem absolut richtigen Zeitpunkt, seine Liebe gestanden hatte.

    Wenige Tage vor seiner Entlassung führte er ein letztes Gespräch mit seinem Therapeuten.
    Dazu saßen sie sich gegenüber, ganz bequem in einer Sitzecke, tranken Kaffee dazu und aßen Gebäck. Süßigkeiten, ja, die waren inzwischen ein kleiner Ersatz für Dylan geworden. Damit hatte er die Abstinenz von Alkohol und Freunden problemlos gemeistert.
    „Sie haben mir bei unseren vielen Gesprächen von ihrem ärgsten Feind erzählt, von einem gewissen Magnus … Nun werden Sie bald entlassen. Wie fühlen Sie sich bei dem Gedanken daran?“
    Dylan nickte. „Ganz gut, denke ich.“
    „Es hat Ihnen gut getan, darüber zu reden?“
    „Absolut.“
    „Denken Sie derzeit an Alkohol?“
    Eine nachdenkliche Pause folgte. „Ab und zu“, gestand Dylan, „aber verstehen Sie das nicht falsch … Ich denke dabei an ein kühles Bier, nach einer gelungenen Show, an ein Glas Scotch am Abend an der Bar, zusammen mit Freunden, an ein Glas Wein zu einem gemütlichen Diner …“ Sein Blick schweifte ab.
    „Wie sehen Sie Ihre Zukunft?“, fragte der Therapeut, auch darauf hatte Dylan eine sofortige Antwort. „Ich werde weiterhin Musik machen, ganz klar …“
    „Und gesundheitlich?“
    Dylan nickte. Er wusste ganz genau, worauf der Therapeut hinaus wollte. „Ich werde versuchen, weniger zu trinken …“
    „Glauben Sie, dass Sie das alleine schaffen werden?“
    „Ganz sicher … nicht.“ Dylan lächelte verstört. Er dachte noch immer oft an einen Drink, manchmal bekam er dabei Schweißausbrüche, zittrige Finger und einen trockenen Mund, doch er hatte sich unter Kontrolle.
    „Aber ich habe Freunde, die mir helfen werden, da bin ich mir ziemlich sicher … Ohne Alkohol werde ich nicht leben können, das steht für mich fest, und das will ich auch gar nicht erst probieren …“ Er dachte dabei an all die Partys und Konzerte, die noch vor ihm lagen. Was wären diese Ereignisse ohne einen Drink? Nicht denkbar! Trotzdem fügte er hinzu: „ Aber ich will keine Exzesse mehr, keine Filmrisse ... Ich will nicht so enden, wie mein alkoholkranker Vater.“ Schließlich dachte er an Thor. „Und ich will niemanden mehr enttäuschen müssen.“
    „Mmh.“ Der Therapeut sah auf Dylan Unterlagen. „Sie werden im Kontakt bleiben mit Ihrer persönlichen Ärztin Carol Grant? Sie hat Sie eingewiesen.“
    „Das
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