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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
Autoren: Aaron E Lony
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dem sternenklaren Nachthimmel schlummerte.
    Arm in Arm verließen Chrissie und ihr Vater nach dem Abendessen das Restaurant, überquerten den Hotelparkplatz, der an einer großen Rasenfläche angrenzte, und betraten den kleinen Park.
    Vor der Rasenfläche blieben sie stehen. Jemand kam aus der Dunkelheit direkt auf sie zugeschritten. Ein hochgewachsener Mann mittleren Alters, der sein schon leicht ergrautes Haar streng nach hinten gekämmt hatte. Wenige Schritte vor ihnen machte er halt.
    „Einen schönen Abend“, grüßte er freundlich. Kurz musterte er Dolph, dann Chrissie, die seinen Gruß lächelnd erwiderte. Auf ihr blieb sein Blick einen Moment länger haften. „Sie sind fremd hier“, sagte er.
    „Heute angekommen“, erwiderte Dolph. „Ein wenig Urlaub in der Einsamkeit.“
    „Darf ich mich vorstellen“, entgegnete darauf der Fremde. „Ich bin Doc Wesley, der Arzt in dieser Gegend.“
    „Dolph Parker“, stellte Dolph sich vor. „Das ist meine Tochter Chrissie.“
    „Ich bin erfreut, Sie kennenzulernen“, antwortete Doc Wesley. „Darf ich fragen, für wie lange Sie uns Ihre reizende Anwesenheit schenken?“ Ein charmantes Lächeln flog über sein Gesicht.
    „Vier Wochen wollen wir bleiben“, antwortete sie ihm.
    „Ich hoffe, Sie haben einen angenehmen Aufenthalt. Sollten Sie einmal meine Hilfe benötigen, können sie immer zu mir kommen.
    „Ich hoffe, dass das ja nicht der Fall nicht sein wird“, erwiderte Dolph scherzhaft, „aber man weiß ja nie.“
    „Ich muss gestehen“, bemerkte Wesley und sah Chrissie mit bewunderndem Blick an, „Sie sind mit Abstand die schönste Lady, die ich jemals in Harbourn gesehen habe.“ Und dann war er weg. Ehe sie sich versahen, war er schon wieder in der Dunkelheit verschwunden.
    Seltsamer Typ, dachte sich Chrissie.
    Schweigend spazierten sie nebeneinander den Weg entlang, der quer durch den Park zur Kirche führte. Das einzige Geräusch waren die knirschenden Steinchen auf dem Weg.
    Weder Chrissie, noch ihr Vater bemerkten den Beobachter, der sich hinter einem Busch zusammenkauerte. Er lauschte jedem ihrer Schritte. Nachdem er sich sicher war, dass die beiden ihn nicht hören konnten, huschte er leise in den Schatten der großen Tanne neben der Kirche.
    „Dad?“, fragte Chrissie „Waren wir hier nicht schon einmal?“
    „Hier?“, verwirrt sah Dolph sie an, „Nein, ich kann mich nicht erinnern, mit dir schon einmal hier gewesen zu sein. Aber deine Mutter mochte diesen Ort sehr sehr gerne. Wir sind oft zum Spazieren hier hergefahren. Warum fragst du?“
    „Och, nur so.“ Aber ich war hier doch schon einmal! Ganz bestimmt. Ich kann mich nur nicht mehr erinnern...
    „Sollen wir?“ Mit einem Kopfnicken deutete er auf die Kirchentür.
    „Wenn sie offen ist...“
    Chrissie schien wie zu schweben, als sie die Stufen betrat.
    Seltsam, ging es ihr durch den Kopf. Ich kenne diesen Ort. Irgendwoher kenne ich ihn. Ganz bestimmt!
    Kühle Luft ließ Chrissies Arme frösteln und der typische Geruch von Weihrauch drang ihr entgegen.
    Der Vorraum war so dunkel, dass sie weder die Anzeigetafel auf der einen Seite, noch den Kleiderständer auf der anderen Seite erkennen konnte. Nur ein fahles Licht, das den Eingang in den Messesaal vage erkennen ließ, deutete den Weg.
    Ehrfürchtig tauchte sie ihren Finger in das geweihte Wasser. Nachdem sie sich das heilige Sakrament bekreuzigt hatte, betraten sie in demütiger Haltung den Saal. Es war eisig kalt. Eine Gänsehaut kroch ihren Arm hinauf.
    Ehrfurchtsvoll ließ Chrissie ihren Blick über die Bankreihen hinweg schweifen. Der Altar wurde von flackerndem Kerzenlicht beleuchtet. Dort stand jemand mit dem Rücken zu ihnen.
    Sie warf einen fragenden Blick zu ihrem Vater. Sie wollten schon gehen, da sprach die Person am Altar.
    „Gehen Sie nicht! Ich freue mich immer über Besuch, auch zu solch späten Abendstunden.“ Er drehte sich zu den beiden um.
    „Ich bin Pater Athelwolds“, stellte er sich vor, nachdem er sie erreicht hatte. „Und Sie sind die neuen Gäste von Hang und March.“ Lächelnd sah der Pater in ihre verblüfften Gesichter.
    „Daran werden sie sich in Harbourn gewöhnen müssen. Hang und March kommen jeden Tag zu mir in die Kirche. Alle kommen irgendwann einmal. Vor wenigen Minuten war Doc Wesley hier. Sie müssten ihm eigentlich begegnet sein.“
    Chrissie mochte ihn auf Anhieb. Er hatte warme Gesichtszüge und seine Augen strahlten freundlich. Er sah aus wie ein typischer Mönch. „Ja, das
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