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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition)
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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Blut fließt und sprudelt aus dem Organ, als es leblos neben dem einstmals stolzen Besitzer auf den Teppich purzelt.
    Michonne dreht sich um und eilt aus dem Zimmer. Als die Tür endlich nachgibt, ist sie längst durch ein Fenster verschwunden und die Feuerleiter hinuntergeklettert.
    Bruce stolpert zuerst in die Wohnung. Seine Glatze glänzt, die Augen sind weit aufgerissen. Durch die Wucht kommt er beinahe zu Fall. Gabe stürzt direkt hinter ihm in den Eingangsbereich, die Hände zu Fäusten geballt, die Augen alles absuchend.
    » FUCK !« Bruce dreht sich auf der Stelle um, als er das dünne, wütend knurrende Stimmchen des untoten Kindes hinter sich hört. » FUCK !« Er sieht, wie sie an der gegenüberliegenden Wand des Eingangsbereichs angekettet ist. » FUCK ! … FUCK ! … FUCK ! … FUCK ! … FUCK ! … FUCK !!«
    »Pass auf!«, brüllt Gabe und schubst ihn beiseite, als die Untote die Arme nach ihm ausstreckt, an den Ketten zerrt und ihre winzigen, faulenden Zähne nach Bruces Torso schnappen lässt. Gabe schreit erneut: »Sieh dich vor! Verschwinde! Außer Reichweite!«
    »Oh fuck … fuck«, stammelt Bruce plötzlich, als er sich umdreht, durch den Bogen in das Wohnzimmer blickt und die grausigen Überreste von Pennys Mahlzeit sieht. Dann: »Governor! Oh … fuck!«
    In der ruhigen, allumfassenden Dunkelheit der Lichtung, unter dem riesigen, ländlichen Nachthimmel, erhebt Austin Ballard endlich die Stimme. »Weißt du was? Mir ist gerade aufgefallen … Ich kann in meiner Wohnung ein kleines Kinderzimmer bauen, im Wintergarten.«
    Lilly nickt. »Eine gute Idee.« Sie denkt darüber nach. »Ich habe heute im Warenlager eine Krippe gesehen, die anscheinend niemand braucht.« Sie überlegt weiter. »Ich glaube, ich bin wahnsinnig, aber irgendwie bin ich der Überzeugung, dass wir das schaffen werden.«
    Austin streckt die Arme nach ihr aus und zieht sie sanft an sich. Sie sitzen jetzt auf demselben Baumstumpf und halten einander fest. Lilly küsst sein Haar. Er lächelt und zieht sie enger an sich. »Woodbury ist wohl der sicherste Ort für uns im Augenblick«, sagt er zuversichtlich.
    Sie nickt. »Ich weiß … Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Governor alles unter Kontrolle hat.«
    Austin drückt sie liebevoll an sich. »Und Dr. Stevens und Alice können bei der Geburt helfen.«
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht.« Sie lächelt. »Aber du hast recht. Ich glaube, wir sind in guten Händen.«
    »Genau.« Austin starrt in den Himmel. »Der Governor kümmert sich um die Sicherheit.« Er lächelt ebenfalls. »Selbst wenn wir es wollten, könnte es uns und dem neuen Leben, das wir geschaffen haben, nicht besser gehen.«
    Lilly nickt ihm zu. Ihr strahlendes Lächeln könnte eine ganze Stadt mit Energie versorgen. »Das hört sich gut an … Ein neues Leben … Das klingt irgendwie richtig.«
    Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sie das Gefühl, als ob alles gut werden könnte.
    Gabe und Bruce stürzen in die Folterkammer, die einmal das Wohnzimmer des Governors war, und sehen die Spuren von Michonnes Arbeit – die blutigen Werkzeuge, die Tasche, den abgeschnittenen Arm, die Gewebefetzen und das viele Blut über dem Holzbrett und auf dem Boden. Die Anzeichen der Marter, die sich wie dämonische Flügel über den Körper des Governors ausbreiten. Sie nähern sich langsam, fast ehrfürchtig, und treten den Überresten näher.
    Panik ergreift sie, und sie versuchen, Ruhe zu bewahren, sich gegenseitig zu beruhigen.
    Gabe schaut ungläubig auf den Governor auf dem Boden vor ihm und fragt: »Und was ist mit der Schwarzen?«
    Bruce will seinen Augen nicht trauen. »Die können wir vergessen. Ist wahrscheinlich längst außerhalb der Sicherheitszone – die hat da draußen keine Chance.«
    »Verdammt«, murmelt Gabe und schaut auf das, was von ihrem Boss übrig geblieben ist. Die Überreste – ausgeweidet, versengt, gegeißelt und deformiert, ein Auge hängt an den Nervenenden seine Wange hinab – geben eine gruselige Schau. Der Körper zuckt in unregelmäßigen Abständen zusammen. »Ist er … Ist er tot?«
    Bruce holt kurz Luft, geht zum Governor und kniet sich vor ihn.
    Er stößt ein leises Pfeifen durch die Nasenlöcher aus.
    Bruce schafft es nicht einmal, einen Ort zu finden, um den Puls zu nehmen, so entstellt ist der Körper zu seinen Füßen. Vorsichtig zieht er das Gewebeband vom Mund des Governors.
    Dann beugt er sich nach vorn und legt das Ohr an den blutigen Rachen seines
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