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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition)
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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straff gespannt. Er versucht zu stöhnen, schafft aber nicht einmal das – seine Stimmbänder sind von den Schmerzen gelähmt, die der Krieg in seinem Körper auslöst.
    Der »Brian«-Teil in ihm arbeitet sich erneut durch die vielen Ebenen seines Bewusstseins … bis er sich in seinem Vorderhirn festbeißt: Gott, bitte … Bitte … Ich habe Schlimmes getan, ich weiß, ich weiß, aber das hier verdiene ich nicht … Ich will nicht so sterben … Nicht wie ein verendendes Tier … In dieser dunklen Höhle … Ich habe solche Angst, ich will nicht sterben … Bitte … Ich bitte dich … Hab Mitleid mit mir … Ich werde diese Frau anflehen … Ich werde sie um mein Leben bitten, an ihre Barmherzigkeit appellieren, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte … O GOTT  … Bitte … GOTT  … Bitte …
    Philip Blake schreckt zurück, sein Körper zuckt unkontrolliert zusammen, die Fesseln reiben sich in sein rohes Fleisch.
    »Hey, immer mit der Ruhe, Kleiner«, ermahnt ihn die Frau, und ihr Gesicht erscheint in dem Schein der Lampe beinahe zuversichtlich. »Ich will doch nicht, dass du wieder das Bewusstsein verlierst, ehe ich überhaupt mit dir angefangen habe.«
    Er schließt die Augen, seine Lungen scheinen in Flammen zu stehen, aber der Governor unterdrückt die Stimme erneut, schluckt sie hinunter, schiebt sie in die hintersten Gehirnwindungen, steckt sie erneut dahin, wo sie hergekommen ist. Geräuschlos brüllt er sein anderes Ich an: HÖR AUF MIT DEINEM VERFICKTEN JAMMERN , DU KLEINES , WILLENSSCHWACHES SCHEISS - BABY , UND HÖR MIR ZU , HÖR ZU , HÖR ZU  – DU WIRST NICHT BETTELN UND DU WIRST NICHT WEINEN WIE EIN VERFICKTES KLEINKIND , DU SCHEISS MEMME !!!
    Die Frau unterbricht sein lautloses Geschrei: »Jetzt mach dich mal locker … hör auf, herumzuzucken … und hör mir zu. Du musst dir wegen der Kleinen keine Sorgen machen …«
    Philip Blake reißt die Augen auf, als sie von Penny spricht, und er blickt sie an.
    »… ich habe sie in die Eingangshalle geschleppt, direkt hinter der Tür, wo so viel Müll rumsteht. Was hast du denn vor? Willst du dir einen Käfig für deine kleine Sexsklavin bauen? Und warum hältst du dir überhaupt so ein Haustier?« Die Frau schürzt nachdenklich die Lippen. »Weißt du was? … Du musst mir nicht einmal antworten. Ich will es gar nicht wissen.«
    Sie erhebt sich und steht einen Augenblick über ihm, holt tief Luft. »Ich kann es kaum erwarten, anzufangen.«
    Plötzlich hört der Sturm auf, der gerade eben noch in Philip Blakes Kopf getost hat, als ob eine Sicherung durchgebrannt ist. Mit Tunnelblick schaut er zu der Frau auf – sie besitzt jetzt seine ungeteilte Aufmerksamkeit –, und er starrt sie an, wie sie sich von ihm abwendet und durch den Raum geht, sich mit einer lässigen Autorität bewegt, als ob sie alle Zeit der Welt hätte.
    Einen Augenblick lang glaubt er, sie pfeifen zu hören, als sie auf eine große, mit Öl befleckte Tasche zugeht, die in einer Ecke steht. Sie beugt sich zu ihr hinab und durchsucht den Inhalt. »Schauen wir doch mal, was für feine Werkzeuge wir hier drin finden«, murmelt sie und zieht eine Zange aus der Tasche. Sie richtet sich wieder auf, dreht sich um und zeigt ihm das Greifwerkzeug, als ob es sich um ein Objekt bei einer Auktion handeln würde. Wie lautet das Anfangsgebot für diese schön gearbeitete Zange aus reinstem Titanium? Sie starrt ihn finster an. »Was wir nicht alles dahaben«, stößt sie entzückt aus. »Ich werde jedes einzelne Werkzeug an dir ausprobieren, ehe du sterben darfst. Als Erstes – diese hervorragende Zange.«
    Philip Blake schluckt die bittere Gallenflüssigkeit wieder hinunter und schaut auf das blutige Brett schräg unter ihm.
    Michonne steckt die Zange wieder in die Tasche, holt ein weiteres Werkzeug hervor und zeigt es ihm. »Danach der Hammer.« Sie winkt ihm fröhlich mit dem Hammer zu. »Hab den ja schon ein wenig an dir benutzt.«
    Sie legt den Hammer wieder in die Tasche und wühlt dann weiter nach möglichen Folterinstrumenten, während Philip weiterhin auf das Brett schräg unter ihm gafft und verzweifelt nach Luft ringt.
    » SIEH MICH AN , DU MOTHERFUCKER !« Ihre tosende Stimme reißt seine Aufmerksamkeit an sich. Sie hält ein kleines, zylindrisches Objekt mit einer Düse aus Kupfer in der Hand. »Ein Acetylen-Brenner«, erklärt sie mit rechtschaffener Miene und sanfter, sachlicher Stimme. »Ist auch beinahe voll. Das ist gut. Hast du wohl zum Kochen
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