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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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des Gasthauses. Sie kam summend und schwankenden Schrittes die Straße entlang. Zweifellos hatte sie etwas von dem Whiskey gekostet, den sie die ganze Nacht über ausgeschenkt hatte. Ihr Haar stach wie eine rote Flamme von ihrer bleichen Haut ab. Sie roch warm und süß, nach Eisen und Holzrauch und Tabak.
    Sie war das Heilmittel.
    Ich stahl mich in die Schatten der Bäume, die die Straße säumten. Ich war erschrocken, wie laut Alice war. Ihr Summen, ihre Atmung, jeder ihrer unsicheren Schritte drang an mein Ohr, und ich konnte nicht umhin, mich zu fragen, warum sie nicht alle in der Stadt aufweckte.
    Schließlich kam sie an mir vorbei, und ihre Kurven waren nahe genug, um sie zu berühren. Ich streckte die Hand aus und packte sie an den Hüften. Sie keuchte auf.
    » Alice«, sagte ich und meine Stimme hallte hohl in meinen Ohren wider. » Ich bin es, Stefan.«
    » Stefan Salvatore ?«, fragte sie und ihre Verwirrung verwandelte sich schnell in Furcht. Sie zitterte. » A-aber Sie sind tot.«
    Ich konnte den Whiskey in ihrem Atem riechen, konnte ihren bleichen Hals sehen, die blauen Adern, die unter der Haut verliefen– und taumelte vor Glück. Aber ich berührte sie nicht mit den Zähnen. Noch nicht. Ich genoss das Gefühl ihres Körpers in meinen Armen, die süße Erleichterung, dass das, wonach ich mich in den letzten Sekunden so unersättlich gesehnt hatte, direkt in meinen Händen lag.
    » Scht…«, murmelte ich. » Alles wird gut werden.«
    Ich gestattete meinen Lippen, über ihre weiße Haut zu streichen, und staunte darüber, wie süß und wohlduftend sie war. Ich genoss meine Erregung. Dann, als ich es nicht länger ertragen konnte, zog ich die Lippen zurück und stieß meine Zähne tief in ihren Hals. Ihr Blut sprudelte an meinen Zähnen, meinem Gaumen, schoss in meinen Körper und brachte Wärme und Stärke und Leben. Ich saugte hungrig und hielt erst inne, als Alice in meinen Armen erschlaffte und ihr Herzschlag sich zu einem dumpfen Pochen verlangsamte. Ich wischte mir den Mund ab, betrachtete die bewusstlose Frau und bewunderte mein Werk: zwei saubere Löcher in ihrem Hals, in einem Abstand von nur wenigen Zentimetern.
    Sie war noch nicht tot, aber ich wusste, dass sie es bald sein würde.
    Ich warf mir Alice über die Schulter und spürte ihr Gewicht kaum, spürte kaum, wie meine Füße den Boden berührten, während ich durch die Stadt rannte, in den Wald hinein in Richtung Steinbruch.

Kapitel Dreiunddreissig
     

     
    Bleiches Sonnenlicht tanzte über Alice’ leuchtendes Haar, während ich zu dem Schuppen zurückeilte. Ich strich mir mit der Zunge über meine noch immer scharfen Reißzähne und spürte erneut das berauschende Gefühl, wie sie sich in ihren willigen, nachgiebigen Hals drückten.
    » Du bist ein Ungeheuer«, wisperte eine Stimme irgendwo in meinem Kopf. Aber mit Alice’ Blut in meinen Adern waren die Worte bedeutungslos und wurden nicht von Gewissensqualen begleitet.
    Ich stürmte in den Schuppen. Es war still, aber das Feuer war gut geschürt und brannte hell. Ich beobachtete die Flammen, für einen Moment verzaubert von dem Violett, dem Schwarz, dem Blau und selbst den Grüntönen darin. Dann hörte ich in der Ecke des Raums einen schwachen Atemzug.
    » Damon?«, rief ich, und meine Stimme hallte so laut von den groben Balken wider, dass ich zusammenzuckte. Ich war immer noch im Jagdmodus.
    » Bruder?«
    Ich machte eine Gestalt aus, die unter einer Decke kauerte. Ich beobachtete meinen Bruder aus der Entfernung, als sei er ein Fremder. Sein dunkles Haar klebte an seinem Nacken, sein Gesicht war voller Schmutzflecken. Seine Lippen waren rissig, seine Augen blutunterlaufen. Die Luft um ihn herum roch beißend– wie tot.
    » Steh auf!«, sagte ich grob und warf Alice zu Boden. Ihr fast lebloser Körper prallte schwer auf. Ihr rotes Haar war verfilzt von Blut und ihre Augen waren halb geschlossen. Blut sammelte sich um die beiden sauberen Löcher, die ich gebissen hatte. Ich leckte mir die Lippen, zwang mich jedoch, den Rest von ihr für Damon übrig zu lassen.
    » Was? Was hast du…« Damons Blick wanderte von Alice zu mir, dann zurück zu Alice. » Du hast getrunken?«, fragte er, wich noch weiter in die Ecke zurück und schlug sich die Hände vor die Augen, als könne er das Bild irgendwie auslöschen.
    » Ich habe sie für dich hergebracht. Damon, du musst trinken«, drängte ich ihn und kniete neben ihm nieder.
    Damon schüttelte den Kopf. » Nein. Nein«, widersprach er rau,
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