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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
Autoren: Nicholas Sparks
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Der Typ erinnerte ihn an die Hippies aus den sechziger Jahren.
    Auf jeden Fall gehörte er nicht zu den Mädchen. Erstens war er zu alt fürs College – mindestens Ende zwanzig. Mit seinen langen Haaren würde er auch nicht zu den höheren Töchtern passen, oder? Auf dem Rücken trug er einen schweren Rucksack, an den unten ein Schlafsack geschnallt war. Dieser Mann wollte nicht für einen Tag zum Strand, nein, er wirkte wie jemand, der eine richtige Wanderung machte. Vermutlich mit Camping. Wie lange war er schon hier? Hatte er etwas gesehen?
    Hatte er – zum Beispiel – mitbekommen, wie Clayton fotografierte?
    Nein, das war völlig unmöglich. Vom Weg aus konnte man nichts sehen, weil das Unterholz viel zu dicht war, und wenn jemand durch den Wald gegangen wäre, hätte Clayton das gehört. Unter Garantie. Trotzdem erschien es ihm eigenartig, dass er in dieser Gegend einem Wanderer begegnete. Hier gab es keine Touristenattraktionen, man befand sich mitten im Nichts. Und Clayton wollte mit allen Mitteln verhindern, dass irgendwelche blöden Hippies den Studentinnen das Strandleben vermiesten.
    Inzwischen war der Fremde an ihm vorbeigegangen. Er näherte sich dem Streifenwagen und dem Jeep, in dem die Mädchen gekommen waren. Clayton trat auf den Waldweg und räusperte sich. Der Fremde und sein Hund drehten sich um.
    Aus der Distanz versuchte der Deputy, sie einzuschätzen. Der Mann schien nicht besonders beeindruckt von seinem plötzlichen Erscheinen. Der Hund auch nicht. Im Blick des Fremden lag etwas, was Clayton durcheinanderbrachte. Es war fast so, als hätten er und sein Begleiter ihn bereits erwartet. Der Hund wirkte verschlossen, intelligent
und gleichzeitig extrem wachsam – genau wie Panther, bevor Kenny Moore ihn losließ. Claytons Magen krampfte sich zusammen. Am liebsten hätte er seinen Intimbereich mit den Händen bedeckt, aber er beherrschte sich.
    Eine ganze Weile starrten Clayton und der Fremde einander an. Der Deputy wusste natürlich, dass seine Uniform die Leute in der Regel verunsicherte. Auch wenn sie gar nichts verbrochen hatten. Jeder wurde unruhig in Gegenwart eines Gesetzeshüters, und Clayton ging davon aus, dass dieser Typ da keine Ausnahme bildete. Die einschüchternde Wirkung seiner Berufsbekleidung war schließlich einer der Gründe, warum er schon als Kind gern Polizist werden wollte.
    »Haben Sie eine Leine für Ihren Hund?«, rief er. Es sollte wie ein Befehl klingen, nicht wie eine Frage.
    »In meinem Rucksack.«
    Clayton konnte in der Aussprache des Mannes keinen regionalen Akzent ausmachen. Er redet Englisch wie Johnny Carson , hätte seine Mutter gesagt, weil ja so ein Talkmaster im Fernsehen keinen Akzent haben durfte. »Nehmen Sie ihn an die Leine.«
    »Keine Sorge. Er rührt sich nicht, wenn ich es nicht sage.«
    »Trotzdem.«
    Der Fremde nahm seinen Rucksack ab und wühlte darin herum. Clayton reckte den Hals in der Hoffnung, vielleicht etwas zu erspähen, was nach Drogen oder nach einer Waffe aussah. Gleich darauf war der Hund angeleint, und der Mann musterte den Deputy mit einem Gesichtsausdruck, der zu fragen schien: Und was jetzt?
    »Was machen Sie hier?«, fragte Clayton.
    »Wandern.«
    »Ihr Rucksack ist ganz schön groß für eine einfache Wanderung.«
    Der Fremde reagierte nicht.
    »Oder sind Sie vielleicht nur herumgeschlichen, weil Sie dachten, es gibt hier was zu sehen?«
    »Tun das die Leute hier?«
    Weder der Tonfall noch die versteckte Andeutung in diesem Satz gefiel Clayton. »Ich möchte Ihren Ausweis sehen.«
    Wieder nahm der Mann den Rucksack ab und holte gehorsam seinen Pass heraus. Mit der flachen Hand gab er dem Hund zu verstehen, er solle sitzen bleiben, während er auf Clayton zuging, um ihm den Pass zu zeigen.
    »Sie haben Ihren Führerschein nicht dabei?« Normalerweise trug niemand seinen Pass mit sich herum, weil der Führerschein als Ausweis genügte.
    »Ich besitze keinen.«
    Clayton studierte den Namen, formte ihn mit den Lippen. »Logan Thibault?«
    Der Fremde nickte.
    »Woher kommen Sie?«
    »Aus Colorado.«
    »Ganz schön weit weg von hier.«
    Schweigen.
    »Haben Sie ein bestimmtes Ziel?«
    »Ich bin unterwegs nach Arden.«
    »Was ist in Arden?«
    »Kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich war noch nie dort.«
    Clayton runzelte die Stirn. Die Antwort fand er frech. Fast schon unverschämt. Jedenfalls passte sie ihm nicht. Überhaupt konnte er den Kerl nicht ausstehen. »Warten Sie einen Moment«, sagte er. »Sie haben doch sicher nichts
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