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The Lost

Titel: The Lost
Autoren: Jack Ketchum
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weißt du das?«
    Er lachte.
    »Im Ernst. Es tut höllisch weh. «
    Er senkte den Revolver, legte den Kopf zur Seite und musterte sie. In seinem Auge sammelte sich Blut, und er wischte es erneut fort.
    »Mann, ich hab echt einen tollen Frauengeschmack. Ich wusste, dass du etwas Besonderes bist. Genau wie Kath da drüben. Ich hab’s gewusst, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Hab ich Recht, Jen?«
    Sie blickte über seine Schulter hinweg zu Jennifer, die zusammengesunken auf dem Stuhl saß. Dieser eine Tritt an seinen Kopf hatte ihre gesamte Energie verbraucht. Vielleicht, weil er nichts bewirkt hatte, weil das Spiel immer noch nach Rays Regeln lief und nicht nach ihren. Sie sah, wie Jennifers leerer, lebloser Blick von der zerfleischten Frau neben ihren Füßen zum Leichnam des Mannes und wieder zurück wanderte.
    Plötzlich schien Ray das Blut in seinem Mund zu schmecken und fuhr sich mit der Zunge über die Zähne.
    »Du bist echt eine heiße Nummer, Sal, weißt du das? Aber ich hab dich noch nie nackt gesehen. Du bist das einzige meiner Mädchen, deren Titten ich nicht kenne.«
    »Ich bin keins deiner Mädchen, Ray.«
    Das Lächeln verschwand wie eine Münze bei einem Zaubertrick. Die Revolvermündung bohrte sich kalt und schmerzhaft in ihre Wange.
    »Jetzt schon, du kleine Schlampe. Deine Bluse ist sowieso versaut. Der Kopf deiner Freundin ist darauf ausgelaufen. Zieh das Scheißding aus.«
    Es war, als hätte er sie geohrfeigt. Plötzlich sah sie wieder alles vor sich. Tonianne, wie sie lachend mit ihr im Auto sitzt. Und am Cheeseburger knabbert. Wie sie den Kopf wendet, als Ray herantritt. Der Sekundenbruchteil, der alles verändert, der die Welt mit einer ohrenbetäubenden Explosion aus den Angeln reißt.
    Sie schluckte ihre Trauer herunter, und dann regte sich in ihrem Inneren etwas, so einschneidend und unabwendbar wie ihre Trauer, und sie blickte ihm fest in die Augen.
    »Du hast Recht«, sagte sie. »Sie ist wirklich versaut.«
    Nervös fummelte sie mit den Fingern am obersten Blusenknopf herum, aber ihre Stimme war ganz ruhig.
    »Du brauchst die Waffe nicht mehr, Ray.«
    »Oh, wirst du jetzt kooperativ, oder was?«
    »Ich tue, was du willst.«
    »Ach ja?«
    »Ja.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    Sie öffnete den obersten Kopf, dann den zweiten.
    »Zeigst du Ray deine Möpse?«
    »Wenn du willst.«
    »Würdest du das wirklich tun?«
    »Ja.«
    »Zeigst du Ray auch deine Muschi ?«
    »Ja.«
    »Sag es.«
    »Was?«
    »Ich werde Ray meine Muschi zeigen. Sag es.«
    »Ich werde Ray meine Muschi zeigen.«
    »Ich werd Ray meine Möpse zeigen.«
    »Ich werde Ray meine Möpse zeigen.«
    »Ist ja … klasse !«
    Er kicherte wie ein kleines Mädchen. Wischte sich erneut etwas Blut aus dem Auge. Nahm ihr die Waffe von der Wange und drückte sie ihr in die Seite.
    »Gefickt hab ich dich auch noch nicht.«
    »Stimmt, hast du noch nicht.«
    Sie hörte ein leises Stöhnen und blickte zu Jennifer. Aber Jennifer saß nur zitternd da und starrte noch immer auf die Frauenleiche. Und Ray war einen Schritt zurückgetreten. Er blickte hinaus in den Flur.
    Es war nicht Jennifer, die gestöhnt hatte. Es war Katherine. Mein Gott.
    »Nicht zu fassen! Die Schlampe lebt noch!« Er lachte. »Ich hab ihr doch voll in den Rücken geschossen.« Er schüttelte den Kopf. »Scheiß drauf, darum kümmern wir uns später. Wo waren wir gerade stehengeblieben?«
    »Ich …«
    »Zwei sind noch übrig.«
    »Wie bitte?«
    »Die Knöpfe. Zwei sind noch übrig. Mach schon. Ich will deine Titten sehen. Glaubst du, ich hab die ganze Nacht Zeit?«
    Sie öffnete den dritten Knopf, und ihr wurde klar, dass sie zum ersten Mal im Leben alles dafür gegeben hätte, einen BH zu tragen. Sie wusste nicht, was sie jetzt noch tun sollte. Er stand dicht vor ihr, allerdings nicht mehr dicht genug. Katherines Stöhnen und der eine Schritt, den er zurückgewichen war, hatten ihre Niederlage besiegelt, hatten ihren Plan zunichtegemacht, wie vage er auch gewesen sein mochte.
    »Bist du ein guter oder ein schlechter Fick?«
    Bist du eine gute oder eine böse Hexe? Der Typ war verrückt.
    »Ich bin … ein guter Fick.«
    »Wer sagt das?«
    »Mein Freund.«
    Ihre Finger fummelten am vierten Knopf herum.
    »Du hast einen Freund? Wer ist denn dein Freund? Wie heißt er?«
    »Ed.«
    »Ed? Wie Mister Ed?«
    »Was?«
    »Das Pferd. Ist dein Ed bestückt wie ein Hengst oder was?«
    »Wie?«
    »Zieh die Bluse aus der Hose! Zieh sie raus, und mach den verdammten Knopf auf.
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