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The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf
Autoren: Kami Garcia
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dazugehörte.
    In einem einzigen Moment hatte ich einen Dämon entfesselt, vor dem ihre Vorfahren die Welt seit über zweihundert Jahren verteidigten. Und den zu vernichten ihre Familien ihr Leben gegeben hatten.

Kapitel 33
    Schwarze T aube
    Sirenen kreischten durch den Sturm und die unerträgliche Stille im Van. Blaue und rote Lichter blitzten durch die Dunkelheit – Polizeiautos oder Rettungswagen, vielleicht auch beides –, und sie waren ganz nah.
    » Wir müssen abhauen. « Priest stopfte alles, was ihm in die Hände fiel, in eine der Taschen, und Alara folgte seinem Beispiel. Da es nur eine einzige Zufahrtsstraße gab, würden wir direkt auf die Sirenen zufahren, wenn wir versuchten, auf dem Weg zu fliehen, auf dem wir hergekommen waren.
    Lukas öffnete die Heckklappe und Regen prasselte auf den Metallboden. Ich konnte nichts sehen, außer bunten Lichtern, die näher kamen.
    » Falls wir getrennt werden, dann haltet euch Richtung Norden. « Jared deutete hinter das Gefängnis. » Es ist nicht weit nach Pennsylvania. Wir treffen uns in der Stadt, die der Bundesstaatengrenze am zweitnächsten liegt. «
    Alara und Priest rannten los.
    Lukas wollte ihnen schon folgen, doch Jared hielt ihn an der Jacke fest. » Nimm Kennedy mit. Bei dir ist sie besser aufgehoben. «
    Lukas und Jared standen ihrer anderen Hälfte gegenüber, dem Menschen, der sie zugleich schwächer und stärker machte. Keiner von beiden sagte ein Wort, und doch geschah etwas zwischen ihnen – etwas, das größer war als Worte.
    Lukas schüttelte den Kopf. » Du bist schneller. «
    In Jareds Augen flackerten Zweifel. » Ich will nicht wieder einen Fehler machen. «
    » Wir machen alle mal Fehler. « Lukas lief ein paar Schritte rückwärts in das Gewitter hinaus und verschwand in der Dunkelheit.
    Jareds Hand schloss sich um meine und wir rannten.
    Unsere Füße platschten durch riesige Wassertümpel. Das Blut rauschte mir in den Ohren und über den Himmel zuckten Blitze. Ich dachte an die Nacht, in der meine Mom gestorben war – wie verängstigt und verstört ich gewesen war und wie einsam. Genau dort stand ich wieder. In einem einzigen Augenblick hatte ich jede Chance zunichtegemacht, den Dämon zu vernichten, der sie getötet hatte, und noch dazu das Leben so vieler anderer in Gefahr gebracht. Von Tausenden? Millionen?
    Jared behauptete, das Zeichen würde keine Rolle spielen, doch ich wusste es besser. Früher oder später würde es für die anderen zum Problem werden.
    Wir waren am Rande des Gefängniskomplexes angelangt – oder dessen, was von dem Steingebäude noch übrig war. Es sah aus, als hätte ein Kind Bauklötzchen aufgestapelt und hinterher wieder eingeworfen. Die Sirenen wurden lauter, die blauen und roten rotierenden Lichter waren uns dicht auf den Fersen.
    Wir werden es nicht schaffen.
    » Komm. « Jared zog mich tiefer in die Schatten. Ich versuchte, mit ihm Schritt zu halten, aber der Boden hatte sich in einen Fluss aus Matsch und Schlamm verwandelt und ich geriet ins Straucheln. Er packte meine Hand fester, als wäre er wild entschlossen, mich vor einem Sturz zu bewahren.
    Es ging bergauf, doch der eigentlich sanfte Anstieg war durch das Wasser und die Erde, die uns entgegenströmten, zu einer schier unüberwindlichen Kletterpartie geworden. Wieder verlor ich das Gleichgewicht. Und diesmal entglitt meine nasse Hand Jareds Griff und ich stürzte.
    Mit der Schulter voran schlug ich hin und schlitterte in etwas Scharfes hinein.
    Stechende Schmerzen schossen mir durch Knöchel und Waden, als würden sich mir Hunderte von Messern in die Haut bohren. Ich versuchte, mich mit einer ruckartigen Bewegung zu befreien, aber es wurde nur noch schlimmer. War das Glas?
    Ein Blitz spaltete den Himmel und ließ die silbernen Ranken, die sich um meine Beine geschlungen hatten, auffunkeln.
    Nato-Stacheldraht.
    Ich versuchte, mich vorsichtig herauszuwinden, doch die Schlingen zogen sich nur enger und die Klingen schnitten noch tiefer in mein Fleisch. Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange, um nicht laut zu schreien, und schmeckte Blut.
    Jared ging neben mir auf die Knie. Der Regen floss ihm in Strömen übers Gesicht. » Alles okay mit dir? «
    Ich schloss die Augen und bemühte mich, Ruhe zu bewahren. Ein » Ich glaube schon « war alles, was ich herausbrachte.
    Er strich mir die schlammigen Haare aus dem Gesicht. » Beweg dich nicht. «
    Jared versuchte, den Draht zu entwirren, doch die metallenen Widerhaken hatten sich tief in mein
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