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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter
Autoren: Mercedes Lackey
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auf den Barden zu, kam dann rutschend zum Stehen und starrte ihn an. Das war eindeutig Meister Aidan aber nunmehr war er ein Mann in mittleren Jahren, Haar und Bart nur leicht mit grauen Fäden durchzogen.
    »Es hat funktioniert«, stieß Kevin atemlos hervor. »Als ich den Zauberspruch ausgesprochen habe, habt Ihr Eure verlorenen Lebensjahre zurückerhalten.«
    »So ist es.«
    Kevin ertrug die Förmlichkeit keine Sekunde länger und umarmte den Barden herzlich. Meister Aidan lachte leise. »Junge, mein Junge, du brichst mir ja die Rippen!«
    »Oh! Tut … tut mir leid! Aber Berak hat mir gesagt, Ihr wärt krank. Wie fühlt Ihr Euch?«
    »Ach Kevin.« Meister Aidan berührte liebevoll Kevins Wange. »Verblüffend gut mittlerweile. Als ich dich geschickt habe, um mir den Zauberspruch zu bringen«, fügte er lachend hinzu, »habe ich nie daran gedacht, daß du derjenige sein würdest, der ihn anwendet. Und du hast ihn höchst erfolgreich angewendet, mein lieber junger Barde.«
    »Wa … Wawa … Was habt Ihr …?«
    »Ich nannte dich Barde, Kevin, und ein Barde bist du, sei versichert.«
    »Er ist noch mehr als das«, rief der Hauptmann der königlichen Garde aus. »Mit Eurer Erlaubnis, Barde Kevin?«
    Barde Kevin! Er riß sich zusammen, um nicht wie ein Vollidiot zu grinsen, und kehrte zu seinem Platz an die Tafelrunde zurück. Der Hauptmann fuhr fort:
    »Mein königlicher Herr hat vorausgesehen, daß wir trotz des Zaubers vielleicht erst hier eintreffen würden, wenn die Dinge bereits auf die eine oder andere Weise …
    erledigt wären. Da Ihr Euch als treuer Diener der Krone erwiesen habt, und – nach allem, was man uns berichtet hat – auch als höchst mutiger und würdiger Untertan, habe ich hier nun die Befehle seiner Majestät des Königs höchstselbst, mögen die Götter ihm günstig gesonnen sein.«
    »Könnt Ihr Euch nicht diesen ganzen höfischen Kram sparen?« unterbach Lydia ihn. »Kevin ist mutig, sicher, und so würdig wie kein anderer. Kommt zur Sache, Mann!«
    Zu Kevins Überraschung grinste der Hauptmann. »Ich würde fast alles tun, um einer so entzückenden Lady zu gefallen«, sagte er derart galant, daß Lydia tatsächlich geschmeichelt schien. »Selbstverständlich, Barde Kevin«, fuhr der Hauptmann fort, »müßt Ihr noch in den königlichen Palast, um dort die Ehrung in geziemender Weise entgegenzunehmen. König Amber verleiht Euch hiermit durch mich und aus Dankbarkeit für Eure Dienste den Titel, den Rang und all die Ländereien und Ehren, die bisher der nunmehr verstorbene Verräter Volmar innegehabt hat.«
    Kevin starrte ihn an. »Wawa … Wawawa … Was sagt Ihr da?«
    »Er sagt, daß du jetzt ein Graf bist, Kind!« erklärte Lydia ihm geduldig. »Sieht aus, als würde diese Burg tatsächlich dein Heim werden.«

    »Und was ist mit dir?«
    »Oh, ich denke, ich werde Weiterreisen.« Ihre Stimme klang eine Spur verloren.
    »Die Hölle wirst du!« brach es aus Kevin heraus.
    »Sieh mal, ich brauche jemanden, dem ich die Aufsicht über die Wachposten der Burg übertragen kann. Was hältst du davon, Lydia? Willst du meine Oberbefehlshaberin werden?«
    Ganz langsam verzogen sich ihre Lippen zu einem glücklichen Lächeln. »Sicher, Kind! Irgendjemand muß ja auf dich aufpassen!«
    »Und ich, Barde Kevin«, fügte D’Krikas hinzu, »werde Euch ebenfalls dienen.« Das Wesen machte eine unbehagliche Pause. »Wenn Ihr mich haben wollt.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich diese Burg ohne Euch führen sollte.«
    »Oh, ich werde ebenfalls Hilfe haben.« Humor leuchtete in den großen Augen von D’Krikas auf.
    »Er meint mich!« piepste Tich’ki vorlaut.
    »Genau.« D’Krikas gab ein kurzes Klicken von sich, das beinah einem Kichern gleichkam. »Ich wurde einmal von einem Grafen genarrt, der Adel vortäuschte und von Euch, einem Adligen von Charakter, der Gewöhnlichkeit vortäuschte. Mit dieser Kleinen hier an meiner Seite werde ich es kaum wagen können, erneut in Selbstgefälligkeit abzugleiten.«
    Kevin lachte. »Einverstanden.«
    »Aber was ist mit Naitachal?« wollte Lydia wissen.
    Kevin schaute zum anderen Ende des Tisches, wo der Dunkle Elf und Meister Aidan in eine angeregte Diskussion vertieft waren. Der junge Barde hätte schwören mögen, gehört zu haben, wie Naitachal sagte: »Aber ich werde nicht Eure Wäsche holen. Für Botengänge bin ich schon ein bißchen zu alt.« Und lachte Meister Aidan nicht zustimmend?
    »Naitachal?« rief Kevin, und der Dunkle Elf schaute auf. Zum
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