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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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er allerdings nicht wirkt, wird Carlotta dich mit Sicherheit erledigen!«
    Nach all den Geschehnissen der letzten Zeit hielt Kevin sich nicht mehr für einen Helden, ja, er betrachtete sich nicht einmal als besonders mutig. Aber Mut hatte damit nichts zu tun. Carlotta hatte einen Freund getötet, und sie würde sicher noch viele andere Lebewesen umbringen, wenn sie ihren Kampf um die Macht begann.
    »Ich werde den Zauberspruch anwenden«, sagte der Bardling ruhig. »Koste es, was es wolle.«
    »Schön, aber wie?« fragte Lydia. »Wir sitzen hier im Wald fest, und obwohl wir nicht die geringste Spur von diesen verflucht hartnäckigen Fährtensuchern gesehen haben …«
    »Wir haben sie völlig verwirrt«, unterbrach Tich’ki sie.
    »Das glaubst du. Ich bin ziemlich sicher, daß sie noch hinter uns her sind.«
    »Und wir können es nicht riskieren, uns erwischen zu lassen.« Naitachals Stimme war plötzlich so voller Anspannung, daß Kevin ihn beunruhigt anstarrte.
    »Bist du …?«
    »Ja, ja«, erwiderte der Dunkle Elf ungeduldig. »Es geht mir prima. So gut, wie es einem nur gehen kann, wenn man weder genug ißt noch lange genug schläft.«
    Naitachal konnte offensichtlich nur mit viel Mühe aufstehen. »Wenn wir gefaßt werden, stehen die Chancen ziemlich gut, daß wir nicht mehr lange genug leben, um Carlotta überhaupt noch einmal zu Gesicht zu bekommen.«

    »Das ist wahr.« Lydia zuckte mit den Schultern. »Was geschehen wird, so sagt das Sprichwort, wird geschehen.
    Sieht so aus, als bliebe uns nur übrig, weiterzugehen und zu hoffen, daß wir unterwegs jemanden treffen, der uns helfen kann.«
    »Zeit für einen Erkundungsflug!« verkündete Tich’ki ironisch und schoß davon.
    Als Kevin und Lydia ihr zu Fuß folgten, flüsterte die Amazone dem Bardling ins Ohr: »Es macht mir ziemliche Sorgen, wie Naitachal aussieht. Wenn der nicht krank ist, tausche ich mein Schwert gegen einen Webstuhl.«
    »Ich weiß«, murmelte Kevin. »Selbst seine Augen sehen komisch aus.«
    »Ja. Fiebrig.«
    »Lydia! Wir müssen etwas unternehmen!«
    »Hast du einen Vorschlag? Er bestreitet, daß etwas nicht stimmt, und will mich nicht einmal seinen Arm anschauen lassen.« Die Frau zuckte die Achseln. »Das ist dieser verdammte Zauberer-Stolz.«
    Während der Tag verstrich, wurde klar, daß nur die Willenskraft des Magiers Naitachal auf den Beinen hielt.
    Dann jedoch gab ein herabgestürzter Zweig unter dem Fuß des Dunklen Elf nach. Er bemühte sich, das Gleichgewicht wiederzuerlangen, und sein verletzter Arm streifte einen Baumstamm. Mit einem erstickten Schrei fiel der Dunkle Elf auf die Knie.
    »Zur Hölle!« Lydia riß an dem behelfsmäßigen Verband, selbst als Naitachal schwach versuchte, sie abzuwehren.
    »Hör auf, gegen mich anzukämpfen! Du glühst vor Fieber und … O Hölle!« wiederholte sie hilflos und starrte auf den Arm.

    Naitachals dunkle Haut verbarg zwar die Anzeichen einer Entzündung, doch die Schwellung um den übel aussehenden Schnitt wirkte selbst für den unerfahrenen Kevin bedrohlich genug.
    »Wundfieber«, murmelte Lydia. »Warum hast du nichts gesagt?«
    »Was hätte ich sagen sollen? Und was hättest du tun können?«
    »Mir wäre schon was eingefallen! Ich wußte, daß der Brandy nicht ausreichend desinfiziert. Warum habe ich nur nicht …?«
    »Nein! Es ist nicht deine Schuld, Lydia.« Naitachal seufzte. »Mein Volk hat etwas mehr Immunität gegen solche Wunden, die Eisen geschlagen haben, als die Weißen Elfen. Vermutlich, weil wir so nah am Dunkel der Inneren Erde leben. Dennoch ist so etwas auch für uns gefährlich.«
    »Du hättest trotzdem etwas sagen können …«
    »Nein.« Naitachal kam mühsam auf die Füße. »Stehenbleiben bedeutet sterben, so einfach ist das. Kommt, ich werde schon durchhalten.«
    »Das bezweifle ich«, murmelte Lydia kaum hörbar.
    »Selbst für den Willen eines Zauberers gibt es eine Grenze.«
    »Ich werde durchhalten«, wiederholte der Dunkle Elf schlicht.
    In dem Moment kam Tich’ki mit surrenden Flügeln zurück. »Fremde! Eine ganze Truppe von Leuten mit Planwagen vor uns!«
    »Planwagen?« Lydia schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Das können weder Soldaten noch diese Fährtensucher sein. Tich’ki …«
    »Weiß schon. Ich werde mehr über sie herausfinden.
    Bin schon weg.«

    Nach kurzer Zeit kam sie wieder. »Von denen haben wir keine Hilfe zu erwarten. Das ist bloß fahrendes Volk.«
    »Pah.« Lydia wandte sich mißbilligend ab. »Sie sind nutzlos.«
    Kevin

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