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Texas

Texas

Titel: Texas
Autoren: James A. Michener
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Minnesota für Reagan und die wahren amerikanischen Tugenden gestimmt hatten, sagte er: »Man sollte diesen Staat zum Psychiater schicken. Die Wahl zwischen Reagan und Mondale haben und sich für diesen zimperlichen Zauderer entscheiden. Die müssen dort alle krank sein.«
    Er brachte sie, wie es der Anstand gebot, in ein Motel. »Morgen werde ich mich um das Finanzielle kümmern«, versprach er ihr beim Abschied, und sie erkannte, daß er ein Leben lang fähig gewesen war, sich auf so etwas wie eine Präsidentenwahl zu konzentrieren, und dann am nächsten Morgen auf eine neue Aufgabe, die in keinem Zusammenhang mit der vorherigen stand. In dieser Hinsicht war eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihm und Texas nicht zu übersehen: Die ersten Siedler lebten von ihren Rindern, die Nachkommen von Baumwolle und Sklaven; dann kamen die großen Ranches, das Öl, die Computer. und nur Gott wußte, was das nächste sein würde.
    Im Laufe des zweijährigen Bestehens unseres Sonderstabs hatten wir oft unter gehässigen Angriffen zu leiden gehabt, die gegen Texas gerichtet waren und sich fast ausnahmslos auf seinen Reichtum bezogen. Entweder neideten die Außenseiter uns das Geld, oder es mißfiel ihnen, wie wir es ausgaben. Als unsere Beratungen im Dezember 1984 zu Ende gingen, hatte ich Gelegenheit, drei typische Schaustellungen texanischen Reichtums zu beobachten, ja sogar daran teilzuhaben, und ich berichte darüber, ohne mir ein Urteil anzumaßen.
    Wir gingen daran, unseren Bericht zu konzipieren, was uns kaum Schwierigkeiten machte; wir empfahlen eine sorgfältigere Gestaltung der beiden Lehrpläne: »Der primäre, nach dem das Kind zum erstenmal mit der texanischen Geschichte vertraut gemacht wird, sollte sich weniger auf Mythen und Legenden und mehr auf die historische Wirklichkeit gründen, die ja doch erstaunlich genug ist. Und in der Highschool müssen die Lehrer daran denken, daß eine starke Zuwanderung aus dem Norden besteht:    Die
    Klassenzimmer werden mit jungen Menschen gefüllt sein, die nie zuvor von den Herrlichkeiten der texanischen Geschichte gehört haben. Es muß daher sorgfältig Bedacht darauf genommen werden, sie richtig zu informieren - bevor es zu spät ist.«
    Ein Statement Miss Cobbs fand meine Zustimmung: »Wir empfehlen nachdrücklich, daß texanische Geschichte ausschließlich von Lehrern unterrichtet wird, die eine entsprechende Ausbildung genossen haben.« Zu meiner Überraschung weigerten sich jedoch Rusk, Quimper und Garza, dieser Empfehlung zuzustimmen, denn, so Quimper: »Was sollten wir denn mit unseren Football-Coaches in der toten Saison sonst anfangen?« Miss Cobb bat mich, mit ihr zusammen einen Minderheitenbericht zu unterzeichnen, aber ich konnte ihrer Bitte nicht nachkommen. Ich fand, es stehe einem Vorsitzenden übel an, vor aller Welt zuzugeben, daß er nicht imstande war, seine Schäfchen zu einer einvernehmlichen Meinungsäußerung zu bewegen. Außerdem wollte ich nicht die Footballfans in Rage bringen, denn wenn ich das tat, war es unwahrscheinlich, daß man unseren Bericht akzeptieren würde.
    An jenem Dezembertag, als unser Bericht unterzeichnet werden sollte, gab ich bekannt, daß mir mein Sondereinsatz in Texas so gefallen habe, daß ich meinen Job in Boulder gekündigt und einen Ruf an das Department of Texas Studies der Universität angenommen hätte. Meine Kollegen fragten mich, was mich bewogen hätte, diese doch nicht leichte Entscheidung zu treffen, und ich antwortete: »Das war ganz einfach. Überlegen Sie doch einmal, was hier alles passiert ist, seitdem ich den Vorsitz übernommen habe. Der mexikanische Peso ist ins Bodenlose gefallen und hat das Rio-Grande-Tal in ein Krisengebiet verwandelt. Der Hurricane >Alicia< hat zugeschlagen und hätte um ein Haar Houston zerstört - eine Stadt mit vier Millionen Quadratmetern leerstehendem Büroraum. Der große Frost des Jahres 1983 vernichtete die Zitronenernte. Auch der Westen bekam seinen Teil ab: Die Midland-Bank erlitt einen Verlust von eineinviertel Milliarden und mußte zusperren, und das Ogallala-Aquifer sank so sehr ab, daß die Farmer da draußen in Panikstimmung gerieten. Und Dallas? An einem einzigen Tag ging Braniff bankrott, und TexTek verlor eine Milliarde Dollar. Im ganzen Staat wurden die Farmer von einer entsetzlichen Dürre heimgesucht. Und als ob das alles nicht genug wäre: Drei Jahre hintereinander blieben die Dallas Cowboys glücklos. Mein Gott! Was dieser
    Staat in einem kurzen Zeitraum an
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