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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)
Autoren: W.A. Hary
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Geschichte, aber ich möchte mich so kurz wie möglich fassen. Ich bin hier in Islington geboren und habe längst keine Verwandten mehr. Insofern ist mein Schicksal dem Kathryns ähnlich. Früh schon interessierte ich mich für das Okkulte. Eines Tages gründete ich in Islington einen Hexenzirkel. Bald schon mußte ich feststellen, daß zu dem Zirkel zu viele Scharlatane gehörten - wie das so üblich ist. Ich begann, die Spreu vom Weizen zu trennen: Wie du weißt, besteht der Zirkel noch heute, obwohl ich längst nicht mehr dazugehöre. Auch Kathryn Warner kannte ich. Ich liebte sie heimlich, war aber zu unscheinbar, um eine Chance bei ihr zu haben. Ich setzte mir dennoch in den Kopf, sie eines Tages zu besitzen. Mit Hilfe der Besten von meinem Zirkel gelang mir die Verbindung mit ein paar bedeutenden Geistern der Unterwelt. Ich hatte zu diesem Zwecke außerhalb Londons ein altes, verfallenes Gemäuer erstanden. Du hast es für Augenblicke gesehen - gestern abend, als dich das Licht der fernen Autoscheinwerfer gestreift hat. Kannst du dich erinnern?“
    „Ja, aber als ich die Stelle absuchte, war es verschwunden.“
    „Dieses Gemäuer wurde durch unsere Beschwörungen zu einem Tor ins Zwischenreich. Hier hielten die Dämonen das jährliche Pandämonium ab“, fuhr der Tote fort. „Der Höhepunkt der Geisterversammlung war stets die Opferung eines Mädchens oder einer jungen Frau. Ich wußte zur Zeit der Beschwörung gar nicht recht, was wir überhaupt taten. Das zu meiner Entschuldigung, obwohl ich nicht leugnen kann, daß mir die Folgen zu dieser Zeit ziemlich egal waren. Ich gewann Kathryn Warner durch einen Pakt. Mitten auf dem Höhepunkt ihrer Karriere wurde sie mein. Der Pakt bescherte mir unermeßlichen Reichtum. Ich reiste mit meiner jungen Frau durch alle Städte der Welt, überhäufte sie mit Geschenken. Wir waren sehr glücklich. Inzwischen geschahen in London entsetzliche Dinge. Die Mitglieder des Hexenzirkels hielten die Verbindung zu den Dämonen aufrecht. Jedes Jahr wurde eine Tänzerin geopfert. Sie wurde sorgfältig auf ihre Aufgabe vorbereitet. Der Höllentanz endete stets mit der Opferung der Tänzerin.“
    „Wie furchtbar“, entfuhr es Tab Furlong. „Aber weiter: Wo fand die Opferung statt, und was hat das Ganze mit dir und Kathryn zu tun? Du hast mir die eine Seite des Paktes geschildert - die für dich angenehme. Was mußtest du dafür bezahlen?“
    „Kathryn!“ sagte der Tote einfach. Niedergeschlagen blickte er zu Boden. „Kathryn selbst war der Preis. Der Pakt war ein Vertrag der magischen Dreizehn. Zwölfmal wurde eine Tänzerin geopfert und zwar außerhalb Londons. Die Dämonen schufen eine eigene Ortschaft, die sich in einer Art Zwischenreich zwischen Jenseits und Diesseits befindet. Die Verbindung zwischen diesem Ort und der realen Welt bildet das verfallene Gemäuer. Mit jedem Tanz, zu dem die Dämonen baten, und mit jedem Opfer wuchs die Festigkeit der Verbindung. Beim dreizehnten Opfer schließlich, das der absolute Höhepunkt sein wird, erscheint der Ort in der Realität. Er wird ein neuer Vorort Londons sein - die wahre Hölle, bewohnt von lauter Dämonen. Sie werden endlich den Übergang geschafft haben und die Herrschaft über die Welt an sich reißen können.“
    Tab Furlongs Atem kam stoßweise. Seine Augen hatten einen fiebrigen Schimmer angenommen, „Und dieses Opfer soll also Kathryn sein“, murmelte er tonlos. „Ich begreife aber noch immer nicht alles. Was ist mit dir? Was tust du hier?“
    „Ich lag in ungeheiligter Erde - symbolisch zumindest. Du hast mich befreit. Jetzt bin ich gestärkt und kann dir helfen.“
    „Helfen bei was?“
    „Du mußt heute abend noch zu diesem Ort. Du mußt ihn erreichen. Die Übergangsstelle kennst du bereits. Denke an die Lichtung. Das ist ein Anhaltspunkt.“
    „Aber ich habe das Gebäude an einer anderen Stelle gesehen.“
    „Das hat nichts zu bedeuten. In Wirklichkeit steht es genau dort, wo sich die Lichtung befindet. Du hast ja deutlich die Mauern ertastet.“
    „Du hast mir noch immer nicht gesagt, wie du in diese Lage gekommen bist“, erinnerte Tab Furlong.
    „Ich habe zu spät eingesehen, daß ich einen Fehler gemacht hatte. Immer wieder geschieht es, daß sich ein Mensch mit den schwarzen Mächten einläßt. Es lohnt sich nie. Reue in mir kam auf. Wir, Kathryn und ich, hatten eine kleine Tochter und waren sehr glücklich, aber plötzlich vernachlässigte ich meine Familie. Ich verkroch mich mit ihr in Schottland,
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