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Teufels-Friedhof

Teufels-Friedhof

Titel: Teufels-Friedhof
Autoren: Jason Dark
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Friedhof gehört ihm. Ich habe dafür gesorgt, daß er entstehen konnte. Er reist durch die Zeiten, er ist mal hier, mal dort. Wer hier begraben liegt, hat dem Teufel stets gedient. Und nun ist er gekommen, durch mich.«
    »Oder durch das Blut aus London?«
    »Auch, auch. Ihr habt es herausgefunden? Ich lernte den Mann kennen, als ich in London war. Es war herrlich. Wir haben uns sofort verstanden. Er hat mir von dem magischen, dem bösen Blut berichtet, das man nehmen mußte, um mit der Hölle in Kontakt zu treten. Seine Tiere sahen so normal aus, sie waren es aber nicht. Er hat sie zuvor durch Hilfe alter Satansrituale beschworen. So waren sie schon verseucht, bevor man ihnen die verdammten Hälse kappte.«
    »Und damit hast du den Friedhof gedüngt?« fragte Berger.
    »Nein, nur den Boden. Ich bin hergekommen und habe die Kanister mit dem Blut geleert. Ich habe gesehen, wie der Nebel quoll, wie sich die Grabsteine abzeichneten, wie der Friedhof allmählich entstand. Der Teufel hat ihn uns geschickt. Es soll unser Ort werden, an dem wir ihm dienen können. Wir alle haben uns ihm geweiht.«
    »Ihr alle?« rief Berger. »Ihr seid Mörder. Jeder von euch ist ein Mörder!«
    »Golombek mußte sterben. Es war so vorgesehen, der Teufel hat es von uns verlangt!«
    Berger schlug zu. Okay, es war falsch. Er durfte sich als Polizeibeamter so etwas nicht leisten, aber dieses so kalte Mordgeständnis hatte auch bei ihm eine Sicherung durchbrennen lassen. Seine flache Hand klatschte gegen die rechte Wange des roten Teufels. Der Stoff dämpfte den Aufprall kaum.
    Frank kippte zur Seite, hielt sich aber auf den Beinen und stand kurz vor dem Durchdrehen. Wahrscheinlich hatte er den Befehl geben wollen, sich auf uns zu stürzen, aber da war ich noch und auch meine Beretta, deren Mündung ich gegen seine Stirn drückte.
    »Tu es nicht, Freund! Was immer du auch vorhattest, alles ist falsch. Nichts stimmt mehr!«
    Oschinski wollte seinen Kopf zur Seite drehen, was ich nicht zuließ. Die Mündung blieb dicht an seiner Stirn.
    »Damit kommst du nicht weiter, Bulle!« fuhr er mich an. »Nein, das schaffst du nicht.«
    »Wir werden sehen.«
    Er lachte plötzlich schrill. Ich aber stieß ihn zur Seite, genau in Bergers Arme hinein, der schon die Handschellen bereithielt und sie um die Gelenke des roten Teufels schnappen ließ.
    Es machte Oschinski nichts, denn er fühlte sich sicher und unter dem Schutz des Satans. »Ihr seid zu blöde, seid ihr. Ihr seid einfach zu dämlich. Der Teufel steht auf meiner Seite. Er ist viel stärker als ihr. Habt ihr das gehört? Viel, viel stärker. Er wird es euch schon zeigen, verdammt.«
    Berger fuhr ihn an, das Maul zu halten. Ich hörte es wie aus weiter Ferne, denn mich interessierte etwas ganz anderes. Es war leicht, auch über das Gitter hinwegzuschauen, und auf dem Grab sah ich ihn dann liegen.
    Vivian hatte von ihrem Vater gesprochen. Das mußte er sein. Man hatte ihn an die Stäbe gebunden und ihn tatsächlich in dieser Lage einfach erstochen.
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Das war kein harmloses Teenagerspiel mehr, auch keine Mutprobe, das war ein grausamer, brutaler Mord. Etwas rann kalt über meinen Rücken, als hätte jemand einen Becher mit Eiswasser langsam entleert.
    Es war nicht nur der Tote, der mich so schockierte. Zwar lag er bewegungslos auf dem Rücken, doch um ihn herum tat sich etwas. Da stiegen dünne Rauchsäulen aus der alten Friedhofserde und zerfaserten über der starren Gestalt.
    Die Erde lebte; in der Tiefe des Grabes mußte sich etwas tun. Das Blut dieses Toten war im weichen Boden versickert. Genau das hatte der Teufel gewollt. So etwas kam ihm entgegen. Er brauchte das Blut der Menschen, um seine widerlichen Pläne durchzuführen. Die Graberde bewegte sich, deshalb geriet auch der Tote ins Zittern. Sie bröselte, Lücken entstanden, so groß wie Fäuste. Jemand schien in der Tiefe zu hocken und sich allmählich nach oben zu schieben, und auch die Leiche blieb nicht so, wie sie war.
    Durch die ständige Veränderung der Unterlage ruckte sie, aber die Stricke hielten sie fest.
    Nicht nur ich sah diesen unheimlichen Vorgang. Auch die Grufties nahmen ihn wahr.
    Eine dünne Mädchenstimme drang an meine Ohren. »Das ist das Werk des Teufels. Ja, er will sich uns zeigen, Freunde. Er hat das Opfer angenommen. Schaut doch hin, die Leiche bewegt sich. Sie zittert, er will sie zu sich holen…«
    Die Stimme verstummte in einem unverständlichen Gemurmel. Dieses alte Grab
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