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Teufels-Friedhof

Teufels-Friedhof

Titel: Teufels-Friedhof
Autoren: Jason Dark
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wurde tatsächlich vom Teufel beherrscht. Ich wollte mich abwenden, um die Grufties vom Friedhof wegzutreiben, als die Haut im Gesicht des Toten riß. Sie platzte weg, Blut schoß hervor, dann sackte der Körper in die Tiefe. Das Grab verschluckte den Toten…
    Es war zu spüren, wie sich die Gefahr verdichtete. Sie würde eskalieren, ich würde mich ihr stellen, aber ich wollte keine anderen um mich haben. Die Grufties mußten den Friedhof räumen.
    »Schafft sie weg!« schrie ich Suko und Berger zu. »Verschwindet hier, aber alle!«
    »Was ist denn…?«
    Ich drückte Berger zurück. »Lassen Sie den Rest uns machen. Laufen Sie mit den Grufties. Hier hat tatsächlich die Hölle ihre Hände im Spiel!«
    Berger stellte keine Fragen mehr. Vielleicht hätte auch er durchgedreht. Die Grufties hatten meine Worte ebenfalls gehört. Sie schwankten noch zwischen Bleiben und Gehorchen. Berger ließ sich nicht mehr beirren. Suko half ihm dabei. Erst als sie ihre Waffen gezogen hatten, gehorchten die Grufties.
    Zwei von ihnen schleppten den bewußtlosen Mörder weg. Flüche wurden ausgestoßen. Man verwünschte uns in die tiefste Hölle und Verdammnis.
    Suko versprach mir, zurückzukommen. Ich hoffte, daß ich bis dahin die Magie des Grabes vernichtet hatte. Mein Kreuz mußte einfach stärker sein als dieser alte Fluch.
    Einer blieb zurück, Frank Oschinski, der rote Teufel. Er versuchte zu retten, was noch zu retten war. Urplötzlich griff er mich an. Seine an den Handgelenken gefesselten Arme hatte er in die Höhe gerissen. Wuchtig rasten sie auf mich zu. Ich sah das Funkeln der Kette und ging in den Mann hinein.
    Während der schlug, erwischte ich ihn mit dem Schulterknochen. Der Schlag streifte mich noch irgendwo tief am Rücken, Oschinski aber segelte bis gegen das Grab, prallte vor das Geländer, richtete sich wieder auf und senkte den Kopf.
    Er rannte auf mich zu, um mir den Schädel in den Magen zu stoßen. Ich wich aus und stellte ihm ein Bein. Der junge Mann segelte über den Friedhofsboden. Er heulte vor Wut und schrie nach dem Satan.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als ihn ins Reich der Träume zu schicken. Mit dem Griff der Beretta klopfte ich gegen seine Schläfe. Für Frank versank die Welt.
    Der Friedhof hatte sich geleert. Die Grufties mußten durch den Anblick der beiden Waffen so beeindruckt sein, daß sie nicht einmal an Flucht dachten. Sie kamen mir vor wie eine Herde Lämmer, diezwischen den Leithunden her trottete.
    Endlich hatte ich freie Bahn und konnte mich auf das Grab konzentrieren. Für mich war es der zentrale Punkt auf diesem Teufels-Friedhof. Möglicherweise bildete es den Einstieg in eine andere Dimension. Ich kletterte auf den schmalen Rand und zögerte mit dem Einstieg.
    Was sich auf dem Grab getan hatte, war unglaublich. Ein stinkender Rauchteppich bedeckte es, der auch den ermordeten Mann völlig zudeckte oder das, was von ihm zurückgeblieben war. Die Kraft des Grabes hatte selbst die Bänder der Fesseln zerrissen. Er wurde durch nichts mehr festgehalten und war einfach verschwunden. Tief eingesackt in die braune, bröselige Erde, wobei nur mehr ein bleiches Stück seiner Hand hervorschaute. Vom Teufel selbst, meinem alten ›Freund‹ Asmodis, sah ich nichts.
    Aber ich spürte seine Aura. Er mußte den alten Totenacker unter seiner Kontrolle halten, was sich besonders bei meinem Kreuz bemerkbar machte, denn die Wärme des Metalls blieb.
    Ich wollte die Kette über den Kopf streifen, um den Talismann zu aktivieren, als ich einen eisigen Hauch spürte, der wie eine Warnung über meinen Nacken strich.
    Da war jemand, und er gehörte nicht zu den Grufties. Das wußte ich, ohne die neue Gefahr erkannt zu haben.
    Nicht überstürzt, sondern eher vorsichtig drehte ich mich um — und glaubte meinen Augen nicht trauen zu können.
    Zwischen den Grabsteinen stand wie hingemalt eine unheimliche Gestalt. Schwarz, so schwarz wie die lichtlose Weite des Alls, Umrisse zeigend, aber dennoch gestaltlos, obwohl der Unbekannte so aussah wie ein Mönch in langer Kutte.
    Ungefähr dort, wo sich sein Kopf befand, leuchteten zwei blutrote Augen. Auch ohne den Blick hätte ich gewußt, wer diese unheimliche Gestalt war.
    Ein alter Bekannter — der Spuk!
    ***
    Nun verstand ich überhaupt nichts mehr!
    Asmodis und der Spuk waren zwei mächtige Dämonen. Im Reich des Spuks sammelten sich die Seelen der getöteten Dämonen und sorgten dabei für eine Ausbreitung der lichtlosen Schwärze. Er selbst war eine solche
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