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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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geht es hin und her, bis an den Schluss der Geschichte und damit das Ende des Buches. Wann immer das auch kommt… Eines haben wir in der Zwischenzeit gelernt: Jede Geschichte hat ihren eigenen Rhythmus, ihre eigene Gesetzmäßigkeit, und man muss sich genug Zeit nehmen, sie zu erzählen.
    Die Nachforschungen für unsere Bücher führen uns oft an die überraschendsten Plätze im In- und Ausland. Manchmal liegen sie entlang der Touristenrouten, und Tausende ziehen Tag für Tag an ihnen vorüber. Oft aber kommen wir in vergessene Orte, die in einer Art Dornröschenschlaf liegen und eine ganz besondere Faszination auf uns ausüben. Ob es die Grüfte der Kaiserpfalzen sind, grandiose Kirchen und Denkmäler, das unterirdische Berlin oder die engen Gassen von Turin, feuchte Höhlen und Gänge, abgelegene Friedhöfe oder kleine, verschlafene Ortschaften im Wein- und Waldviertel oder in der deutschen Provinz – stets ist es eine aufregende Entdeckungsreise, die uns neue Pfade betreten lässt, mit interessanten Menschen zusammenführt und die uns immer wieder eines vor Augen hält – Abenteuer warten überall, man muss nur ganz genau hinsehen.
    Da gibt es dann Bilder, die im Gedächtnis haften bleiben, die sich geradezu eingravieren, und zwar – im Gegensatz zu vielen anderen, die schon bald wieder verblassen – in den lebhaftesten Farben. Eine dieser denkwürdigen Erinnerungen stammt aus dem späten Frühjahr 2010. In der Krypta des Quedlinburger Doms war die Winterkälte noch zu spüren, das gedämpfte, rötliche Licht beleuchtete romanische Pfeiler mit seltsamen Kapitellen, auf denen Ungeheuer, Dämonen und Teufel ihr Unwesen trieben. Es war totenstill, menschenleer und schon ein wenig unheimlich, als in der Mitte der Krypta ein lächelnder David Weiss aus der Gruft Heinrichs herausstieg, sich die Spinnweben aus dem Gesicht wischte und zufrieden in die Runde blickte.
    Wie waren wir hierher, tief unter den mächtigen Dom von Quedlinburg gekommen?
    Nun, die Idee zu »Teufel« wurde – einer langen Tradition folgend – vor fast zwei Jahren im Kaffeehaus geboren, doch diesmal in einem Berliner, gleich gegenüber dem Schloss Charlottenburg. Unser erster gemeinsamer Thriller »Ewig« war vor Kurzem erschienen, der Nachfolger »Narr« beschlossene Sache, und David hatte mich in Berlin besucht, wo ich gerade mal vier Monate wohnte. Einer ausgedehnten Stadtbesichtigung folgten Besuche in Kirchen und Museen, darunter auch ein Spaziergang durch das Schloss Charlottenburg, das David spontan zu seinem »Lieblingsschloss« erkor. Die Ausstellung im Ostflügel beschäftigte sich damals mit dem ehemaligen Hausherrn des Schlosses, ein Teil davon drehte sich jedoch um einen geheimnisvollen Magier, der David sofort faszinierte. Wir suchten uns also ein Café gleich gegenüber, bestellten zwei Cappuccino und dann zwei weitere, begannen ein erstes Netz zu knüpfen und daraus eine Geschichte zu weben, die Paul Wagner und Georg Sina wieder einmal quer durch Europa schicken sollte …
    Je länger wir darüber diskutierten, umso abenteuerlicher und phantastischer wurde der Plot. Was wäre, wenn …? Es wurde langsam dunkel, wir machten uns auf den Heimweg und waren bereits mitten in der Geschichte. Aber da war ja noch »Narr« zu schreiben – und so beschlossen wir, die Jagd nach der wohl größten Reliquie der Christenheit erst einmal aufzuschieben.
    Doch im Frühjahr 2010 war es so weit: Wir gingen wieder auf Recherche, neugierig und offen für alles, was wir herausfinden würden. Je tiefer wir in die Materie eindrangen, desto abenteuerlicher wurden die Tatsachen. Wie so oft nahm unsere Recherche eine überraschende Wendung nach der anderen. Die Suche sollte uns durch halb Europa führen, aber wir begannen die Reise in der deutschen Kaiserpfalz am Rande des Harz. Und so kamen wir in die kalte Krypta nach Quedlinburg, durften dank einer hilfsbereiten Mitarbeiterin des Museums das in den Boden eingelassene Metallgitter der Gruft öffnen, eine Leiter aufstellen, und dann verschwand mein Koautor in der Begräbnisstätte zwischen den Särgen, bewaffnet mit einer Kamera und viel Neugierde… und »Teufel« nahm seinen Lauf.
    Wir sind, wie David Weiss es bereits in seinem Nachwort zu »Narr« geschrieben hat, Geschichte(n)-Erzähler. Fest verankert in der Tradition jener Männer, die früher einmal auf den Marktplätzen von Isfahan oder Samarkand gesessen sind, inmitten einer ständig wachsenden Schar von aufmerksamen Zuhörern, die Abend für
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