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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Empfangszimmer, nickte lächelnd den beiden Kardinälen zu und ging dann mit offenen Armen auf Paul Wagner und Georg Sina zu.
    »Es ist mir eine große Freude, Sie beide im Vatikan begrüßen zu können. Ich habe mit großem Interesse Ihre Suche nach der Wahrheit verfolgt und hoffe, beim anschließenden Frühstück mehr darüber zu erfahren«, meinte der Heilige Vater zur Begrüßung. »Das Archiv dieses Balthasar Jauerling muss außerordentlich interessant sein.« Nach einem Seitenblick zu Frazer und Gomez, die unmerklich mit dem Kopf nickten, nahm er seine beiden Besucher etwas zur Seite und beugte sich vertraulich zu Wagner und Sina. »Nur eines vorweg, bevor wir alle zu Tisch gehen. Ich habe mich mit meinen Brüdern Frazer und Gomez beraten, und wir sind zu dem Entschluss gekommen, eine Bitte an Sie zu richten. Bei den derzeitigen Schwierigkeiten, denen sich die katholische Kirche gegenübersieht, wäre es ein schwerer Schlag, wenn die Nachricht vom wahren Ort des Grabes Jesu in die Öffentlichkeit gelangen würde. Die Tatsache eines sterblichen Erlösers, dessen Überreste seit Jahrtausenden als Reliquie durch Europa unterwegs waren und schließlich in Santiago die Compostela zur Ruhe gebettet wurden, würde unsere Kirche in ihren Grundfesten erschüttern und möglicherweise einen religiösen Erdrutsch auslösen, der auch nicht in Ihrem Interesse sein kann.«
    Paul sah erst den Papst und dann Georg an, der nachdenklich den Kopf gesenkt hatte.
    »Mir ist durchaus bewusst, dass wir viel von Ihnen verlangen«, fuhr der Heilige Vater eindringlich fort. »Wir haben daher auch darüber nachgedacht, wie wir Ihnen diesen Verzicht etwas versüßen könnten. Der Nachfolger Kardinal Rossottis als Vorstand des Vatikanischen Geheimarchivs wurde angewiesen, Ihnen vorbehaltlos Einsicht in alle Dokumente zu gewähren.«
    Der Papst machte eine kurze Pause. Georg sah auf und blickte direkt in die Augen des Pontifex, die ihn fixierten. »Und ich meine in alle, Professor Sina.«
    Der Wissenschaftler schluckte. »Ohne Einschränkungen?«, murmelte er erstaunt.
    »Ohne jede Einschränkung«, bestärkte der Heilige Vater und wandte sich an den Reporter. »Das gilt auch für Sie, Herr Wagner. Ich erwarte nur eines von Ihnen: Seien Sie fair zur Kirche in Ihrem Urteil und Ihrer Einschätzung.«
    Georg und Paul sahen sich an. Dann nickten beide gleichzeitig.
    »Habe ich Ihr Wort?«, fragte der Papst abschließend.
    »Ja, Eure Heiligkeit«, antwortete Wagner. »Sie haben unser Wort.«
    »Sie haben sogar mehr als das«, sagte Sina und übergab dem Pontifex seinen Collegeblock. »Das sind die gesammelten Ergebnisse meiner Suche. Geben Sie ihnen einen guten Platz in Ihrem Geheimarchiv, bitte.«
    »Dann lassen Sie uns frühstücken«, nickte der Papst und ging voran in seine Privatgemächer.
    Ein zufriedenes Lächeln spielte um seine Lippen.

Epilog I I
    D er Direktor der Vatikanbank IOR, des Istituto per le Opere di Religione, Dottore Emilio Borgogno, stand im kleinen Sitzungssaal des Pontificio Collegium Russicum und schaute aus dem Fenster hinunter auf die Via Carlo Alberto. Er hatte eine Krisensitzung einberufen und wartete seit mehr als zwanzig Minuten auf Kardinal Montesolo, auf Bertani und Scaglietti. Alle drei waren verspätet. Borgogno war wütend und verzweifelt. Alle Anstrengungen, das Archiv in Österreich zu lokalisieren, waren vergeblich gewesen. Der Geheimdienst hatte gepatzt, trotz der riesigen Geldsummen, die von der Bank in die Taschen Pro Deos geflossen waren. Nach der diplomatischen Protestnote der österreichischen Regierung waren alle Bemühungen, das Archiv zu finden, offenbar gestoppt worden oder im Sand verlaufen.
    Pro Deo spielte ein doppeltes Spiel, davon war der Bankmanager inzwischen überzeugt. Das machte ihn über alle Maßen zornig. Caesarea war geschnappt und keine weitere Einheit auf den Weg gebracht worden. Doch heute würde der Bankdirektor des IOR den beiden Geheimdienstchefs ein Ultimatum stellen. Entweder eine sofortige Wiederaufnahme der Aktion in Österreich, oder die ungeduldigen Kontakte bei der sizilianischen Mafia, die seit Jahren Premiumkunden des IOR waren und über zahlreiche schwarze Konten ihre Einkünfte aus Drogenhandel, Glücksspiel und Prostitution wuschen, würden einen Hinweis erhalten.
    Und zwei Namen.
    Borgogno hörte ein Geräusch, drehte sich um und sah Kardinal Montesolo das Sitzungszimmer betreten.
    »Wie schön, wie schön, Sie sind schon da, Dottore«, säuselte der Kardinal ganz
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