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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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großzügiges Tempolimit für Wagner erlassen hatte, war Berner seufzend in den Mazda MP3 geklettert und hatte sich in sein Schicksal gefügt. Bis zu einem Treffen mit einem Porsche GT2 auf der Autobahn vor Padua war alles gut gegangen… Danach kam der Süden rasend schnell näher, allen Protesten Berners zum Trotz. Keine drei Stunden später entdeckte Burghardt bei einer Rast einen fliegenden süditalienischen Händler und kleidete sich, wie er sagte, »endlich standesgemäß für den Urlaub« ein. Ab da trug Berner nur noch verspiegelte Sonnenbrillen und versuchte, unerkannt zu bleiben. Nach ihrer Rückkehr nach Wien machte sich Burghardt sofort daran, ein anderes Haus im Westen der Bundeshauptstadt zu suchen, bisher allerdings ohne Erfolg. Seinen Vorschlag, sich doch an der Haussuche von Anfang an zu beteiligen, lehnt Berner nach wie vor kategorisch als »potenziellen Angriff auf seine Gesundheit« ab.
     
    Valerie Goldmann packte wenige Tage nach dem Ende des Abenteuers ihren Pilotenoverall in eine Reisetasche, kaufte sich ein Ticket für den nächsten Flug von Rom nach Tel Aviv und besuchte ihre Eltern. Sie bezog zur Freude ihrer Mutter ihr altes Mädchenzimmer und ging unverzüglich daran, den eigentlichen Grund ihrer Reise in die Realität umzusetzen. Nach einem Telefonat mit Oded Shapiro rief sie Major Esther Rubinstein an und fragte sie, ob und wann sie die F-15 Eagle fliegen könne. Drei Wochen lang zogen daraufhin die beiden Pilotinnen jeden Abend in Tel Aviv um die Häuser und widmeten sich tagsüber einem der schnellsten und wohl elegantesten Jets der Welt – mit höchster Genehmigung des israelischen Verteidigungsministeriums, bei dem der Geheimdienstchef zähneknirschend ein gutes Wort eingelegt hatte. Am Ende der aufregenden drei Wochen schenkte Esther Valerie den Pilotenoverall als Andenken. Er hängt nun in der Garderobe ihrer Wiener Wohnung, frisch gereinigt und einsatzbereit. Samuel Weinstein denkt jeden Tag über die Einreichung seines Versetzungsgesuchs nach Norwegen nach, um so viele Kilometer wie nur möglich zwischen sich und Major Goldmann zu bringen. Allein die Kälte und die kulinarische Einöde am Polarkreis halten ihn noch davon ab, seine Koffer zu packen.
     
    Paolo Bertucci fand den Audi S3 auf einem Parkplatz vor seinem Haus abgestellt und den Wagenschlüssel in seinem Postkasten, als er aus dem Vatikan in seine Wohnung heimkam. Er nahm ein langes Bad, schal tete mit Genuss sein offizielles Handy ein und streifte aufatmend wieder die Soutane über. Als ihn wenig später ein Anruf des Heiligen Vaters erreichte, startete er gerade seine Vespa. In dem darauffolgenden langen Sechs-Augen-Gespräch in den päpstlichen Privatgemächern schilderte Bertucci dem Heiligen Vater und Außenminister Carlo Lamberti ausführlich seine Pläne. Als er von seinem ganz speziellen Vorhaben erzählte, lächelte Seine Heiligkeit und nickte. Wenige Tage später versteigerte der Advocatus Diaboli über ein internationales Auktionshaus den blauen Audi S3 mit der Unterschrift dreier Päpste – des weißen, des roten und des schwarzen Papstes – auf der Kühlerhaube zugunsten der Familien der drei Ermordeten. Mithilfe eines geheimen Fonds der Vatikanbank IOR verdreifachte ein anonymer Gönner die dabei erzielte Summe. Den symbolischen Scheck über fast 500000 Euro überreichten vor laufenden Kameras der internationalen Medien zwei Sicherheitsleute in Zivil, die Scaglietti und Bertani zum Verwechseln ähnlich sahen… Drei Wochen später bat Paolo Bertucci den Heiligen Vater um seine Entlassung und zog zur Freude seiner Schwester zurück nach Como. Man kann den ehemaligen persönlichen Kurier des Papstes immer wieder auf ausgedehnten Spaziergängen rund um den Comer See antreffen. Oder gemeinsam mit seinem Neffen auf der Tribüne des FC Como Calzio, wo er nach wie vor kein Spiel seines Lieblingsklubs versäumt.
     
    Ettore Scaglietti und sein Kollege Davide Bertani vom vatikanischen Geheimdienst Pro Deo fühlten sich überhaupt nicht wohl in ihrer Haut, als die Überreichung des Schecks von den meisten internationalen Fernsehstationen live übertragen wurde. Das eherne Gesetz des »im Schatten bleiben« war mit einem Mal außer Kraft gesetzt worden, aber den Anweisungen des Heiligen Vaters konnten sich auch die beiden Geheimdienstleute nicht widersetzen. Als Ettore Scaglietti eine Woche später bei einem sonntäglichen Mittagessen mit Freunden in einem römischen Szenelokal saß, wurde plötzlich die Tür
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