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Testobjekt Roter Adler

Testobjekt Roter Adler

Titel: Testobjekt Roter Adler
Autoren: K. H. Scheer
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durch. Wei­sen Sie bit­te Ih­re Pi­lo­ten an, den Ko­de­ge­ber auf Si­cher­heits­stu­fe I zu schal­ten. Wir möch­ten nicht, daß Sie ver­se­hent­lich ab­ge­schos­sen wer­den.«
    »Was …?« rief ich fas­sungs­los aus. »Be­deu­tet das Al­pha-Alarm?«
    »Ge­nau, Sir. Nein, ich weiß, was Sie fra­gen wol­len. Frem­din­tel­li­gen­zen sind nicht auf­ge­taucht. Es geht um an­de­re Din­ge, aber sie müs­sen ge­fähr­lich sein. Re­ling gibt sich wie ei­ne bis­si­ge Bull­dog­ge.«
    »Als wenn sich der Al­te je­mals an­ders ver­hal­ten könn­te«, gab Han­ni­bal durch. »Klei­nes, wie wä­re es mit ei­nem Tip? Es kann uns nie­mand hö­ren.«
    »Aus­ge­schlos­sen. Sie sol­len völ­lig un­be­fan­gen sein. Sonst hät­te ich längst ge­spro­chen. Nicht bö­se sein, Han­ni­bal, ja?«
    »Na­tür­lich nicht. Hal­te dich tap­fer, Klei­nes. Wir sind gleich da. En­de.«
    TS-19 schau­te uns ge­spannt an.
    »Al­pha-Alarm, Freund Mil­ler. In­for­mie­ren Sie un­se­re Pi­lo­ten, oder wir don­nern in ei­ner Sal­ve von Luft­ab­wehr­ra­ke­ten. Da un­ten lau­fen be­reits die Ziel­com­pu­ter. Hen­der­won-Is­land ist vor knapp ei­nem Jahr zur Ab­wehr­fes­tung ers­ten Ran­ges aus­ge­baut wor­den. Die vor­ge­la­ger­ten Un­tie­fen und Ko­ral­le­nei­lan­de sind mit Au­to mat­bat­te­ri­en ge­spickt.«
    Un­ser Mit­ar­bei­ter zö­ger­te kei­ne Se­kun­de. In der Kan­zel be­gann der ge­hei­me Ko­de­ge­ber der GWA zu ar­bei­ten und sei­ne mil­li­ar­den­fach ver­schlüs­sel­ten Sym­bol­grup­pen ab­zu­strah­len.
    »Al­so des­halb ha­ben wir vor dem Start in Wa­shing­ton das neues­te Ko­de­band ein­spei­sen müs­sen. Ich ver­ste­he!« mein­te TS- 19. »Die Schlüs­sel­grup­pen sind nur sechs Stun­den lang gül­tig; dann er­folgt die Um­schal­tung. Mo­ment mal – reicht uns die Zeit über­haupt noch?«
    Er­schau­te auf die Uhr und be­gann zu rech­nen.
    »Ja, ge­ra­de so. In drei­ßig Mi­nu­ten läuft der zur Zeit gül­ti­ge Er­ken­nungs­text ab. Wis­sen Sie jetzt, warum ich so auf Ei­le ge­drängt ha­be? In die­sen Luftraum scheint nie­mand an­ders mehr hin­ein­zu­kom­men.«
    Er hat­te kaum den Satz be­en­det, da ras­te ein feu­er­spei­en­des Phan­tom an uns vor­bei. Die Druck­wel­le er­faß­te uns und schüt­tel te den fünf­zehn­fach über­schall­schnel­len Fernauf­klä­rer hef­tig durch. Dann ver­nah­men wir das nach­hal­len­de Don­nern ei­nes schwe­ren Atom­trieb­werks.
    »Plas­ma-Jä­ger hat pas­siert«, mel­de­te un­ser Ers­ter Pi­lot. »Er hat­te fast noch sei­ne Or­bit­fahrt drauf. Wenn dem nicht die Trag­flä­chen hell­rot glü­hen, will ich da un­ten ba­den ge­hen.«
    Das Phan­tom war längst ver­schwun­den.
    »Al­so auch Raum­über­wa­chung«, stell­te Han­ni­bal fest. »Freun­de, das wird hei­ter! Ich ah­ne Schlim­mes.«
    Wenn Han­ni­bal ge­glaubt hat­te, et­was zu ah­nen, dann hat­te er zu­min­dest das Falsche ge­ahnt!
    Der re­la­tiv klei­ne Flug­platz von Hen­der­won wirk­te still und fried­lich wie im­mer. Die Pal­men­grup­pen im Hin­ter­grund lie­ßen je­den Ge­dan­ken an Ge­fahr als lä­cher­lich er­schei­nen.
    Stö­rend wirk­ten le­dig­lich ei­ni­ge Ra­ke­ten­pan­zer, de­ren Luft­kis­sen­tur­bi­nen einen teuf­li­schen Lärm ver­ur­sach­ten. Die Fahr­zeu­ge ka­men über die vor­ge­la­ger­ten Ko­ral­len­bän­ke ge­schos­sen, glit­ten auf ih­ren Prall­kis­sen, den Sand­strand hin­auf und ver­schwan­den hin­ter den Ge­bäu­den des Flug­plat­zes.
    Wir wur­den von ei­nem pas­si­ven Kol­le­gen emp­fan­gen. Er grüß­te flüch­tig und gab sich den An­schein, als weil­te er zur Er­ho­lung auf der wun­der­schö­nen In­sel.
    Die­ser Ein­druck en­de­te al­ler­dings an sei­ner Pan­zer­wes­te und dem her­un­ter­ge­klapp­ten schuß­si­che­ren Vi­sier des Funk­helms. Wir stell­ten kei­ner­lei Fra­gen. Es wä­re zweck­los ge­we­sen.
    »Fant­zy«, stell­te sich der jun­ge Leut­nant vor. »Ich soll Sie zu Ih­rem Bun­ga­low brin­gen. Bit­te, Sir …«
    Er deu­te­te ein­la­dend auf den Bei­fah­rer­sitz des Mi­li­tär­wa­gens, der eben­falls auf ei­nem ge­län­de­gän­gi­gen Luft­kis­sen lief.
    TS-19 blieb bei der Ma­schi­ne
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