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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction
Autoren: Schelwokat
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Arbeit abgehalten wurden. Innerhalb eines Tages allerdings wurde der Kommission klar, daß sie sich hier wohl zu viel vorgenommen hatte.
    General Beauregard Finch, der Leiter des Forschungs- und Entwicklungsprogramms, war der harte Brocken, an dem sich die Kommission die Zähne ausbiß. Mit nüchternen und präzisen Worten beschrieb er die Entwicklung des Projekts, die theoretischen Forschungsarbeiten, die praktische Erprobung gewonnener Erkenntnisse, den Bau des Schiffes, das Training der Anwärter auf den Pilotensitz und die endgültige Wahl.
    In Worten, die gerade wegen ihrer Kürze und Knappheit ungeheuer wirkten, beschrieb er den Start der riesigen Dreistufenrakete. Innerhalb von 56 Minuten hatte dann die Endstufe die errechnete Kreisbahnhöhe von 1075 Meilen erreicht.
    Geschwindigkeit und Kurs des Schiffes sollten hier eine letzte Korrektur erfahren. Aus diesem Grund mußten die Motoren noch einmal fünfzehn Sekunden lang gezündet werden.
    In diesem Augenblick machte das Verhängnis einen dicken Strich durch die sorgfältig kalkulierten Pläne der Menschen.
     
    Bevor Stan die Automatik ausschalten konnte, waren die Düsen beinahe eine halbe Minute lang aufgeflammt. Der Treibstoff, den er später so dringend benötigen würde, um das Schiff abzubremsen und wieder in den Anziehungsbereich der Erde gelangen zu lassen, war fast verbraucht. Seine Bemühungen, die zu große Geschwindigkeit wieder zu verringern, ergaben nur eine Annäherung an die ursprünglich vorgesehene Bahn.
    Das waren die nackten Tatsachen: Stan war da oben. Und er würde so lange da oben bleiben, bis jemand kam und ihn herunterholte. Und hierfür gab es keine Möglichkeit.
    Die Kommission faßte das als Geständnis der Schuld und Unfähigkeit auf, aber General Finch ließ sich nicht einschüchtern. Ein bemanntes Schiff war aufgestiegen, weil kein Elektronengehirn, kein noch so komplizierter Automat die Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten für eventuell erforderliche Entscheidungen und Handlungen enthalten konnte, mit dem die Natur den Menschen ausgestattet hatte. Das menschliche Gehirn war noch immer das beste Allzweckgehirn.
    Es stimmte – man hatte nur ein Schiff gebaut. Aber dafür gab es einen guten Grund, einen sehr nüchternen Grund: Geld.
    Es war ein Vorstoß in unerschlossene und sündhaft teure Gebiete. Das Unternehmen verschlang ungeheure Geldsummen, verlangte nach der besten Intelligenz des Landes und forderte die harte, entsagungsvolle Arbeit Tausender von Männern.
    An diesem Nachmittag wurde General Finch der Abgott der Nation. Er sagte in kühnen Worten:
    »Mit den beschränkten Mitteln, die Sie uns zur Verfügung gestellt haben, haben wir erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben gezeigt, daß Raumfahrt möglich ist und daß eine Raumstation nicht im Bereich der Phantasie liegt.
    Wenn hier von Unfähigkeit gesprochen wird, wenn hier jemand eine Schuld an diesem tragischen Unglück trifft, dann betrifft das jene, denen das Vertrauen in den Mut und die Fähigkeiten ihrer Mitbürger fehlte, die sich von der Erde freikämpfen wollten zum größeren Ruhm der Nation. Senator, wem haben Sie damals Ihre Stimme gegeben?«
    Aber ich schreibe hier nicht die Historie jener Tage und Wochen. Ich werde auch in der Folge internationale Auswirkungen nur insoweit erwähnen, als sie zeigen, daß das Ereignis auf nationale Grenzen genauso wenig Rücksicht nahm wie Stans kreisendes Schiff.
     
    Die Bahn, die das Schiff beschrieb, stand fast senkrecht zum Äquator. Das Schiff schwang nördlich bis Nome und südlich bis zum Antarktischen Kontinent. Für jeden der riesigen Kreise brauchte er zwei Stunden. Wäre das Schiff mit optischen Instrumenten ausgerüstet gewesen, hätte Stan innerhalb von vierundzwanzig Stunden praktisch jeden Fleck der Erde beobachten können. Er hätte den Standort von Flotten feststellen können, Flugzeugträger, Truppenmanöver und andere militärische Operationen.
    In der Generalversammlung der Vereinten Nationen protestierte der russische Vertreter gegen diese Verletzung der nationalen Grenzen seines Landes. Dunkel deutete er an, daß sein Land entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen würde, falls diese Verletzungen fortdauern würden.
    Die Weltmeinung schäumte vor Unwillen und Entrüstung. Die UdSSR dementierte.
    Das war kein militärischer Beobachter. Das war ein Mann, der dem Tod ausgeliefert war, wenn ihn nicht bald Hilfe erreichte.
    Die ganze Welt erbot sich, zu helfen. Sogar die UdSSR gab bekannt,
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