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Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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sage ihm, dass das nicht nötig sei. Er lässt meine Hand los, greift in sein Jackett und holt eine Visitenkarte hervor. Er beugt sich ein Stück nach vorne, und ich tue es ihm gleich, beuge mich nach unten, ohne genau zu wissen, warum.
    »Wenn Sie irgendwann mal etwas brauchen, lassen Sie es mich wissen«, sagt er. »Ich kenne viele einflussreiche Leute.«
    »Danke«, sage ich. »Danke, das ist … Das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Er lächelt. »Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich habe schon genug Ihrer kostbaren Zeit in Anspruch genommen.« Wieder eine kurze Verbeugung. »Guten Tag.«
    Er dreht sich um und geht. Bereits nach wenigen Schritten ist er zwischen den Riesen verschwunden.
    Ich betrachte die Visitenkarte. Darunter stehen Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Professor Doktor Husado Siwando. University of Hawaii.
    An der Ecke der Karte ein kleiner roter Fleck. Ein Abdruck, ein roter Daumenabdruck. Ich rieche daran.
    Es ist Ketchup.
    Ich stecke die Karte ein.

Lennard Fanlay
    »Es hat keinen Zweck, Leo«, sagt Rachel und drückt ihre Zigarette aus. »Da verändert sich nichts mehr.«
    Sie nimmt ihre Brille ab, legt das Gesicht in ihre Hände.
    »Hunderte von Kameras. Und keine einzige liefert uns ein Porträt«, sage ich.
    »Das Terminal ist groß«, sagt sie zwischen ihren Fingern hindurch. »Außerdem scheint er sich hier sehr gut auszukennen.«
    Marc beginnt zu schnarchen. Er ist in seinem Stuhl zusammengesunken, sein Kinn ruht auf der Brust.
    »Wir haben etwas übersehen«, sage ich, und der Gedanke bohrt sich in mein Gehirn wie eine glühende Nadel. »Noch mal.«
    Rachel guckt mich an. Sie sieht sehr müde aus.
    »Einmal noch«, sage ich. »Es muss etwas geben.«
    Sie seufzt, setzt ihre Brille auf und tippt auf der Tastatur.
    Die Figuren springen zurück auf ihre Positionen, Rachel tippt, und die Bilder starten von Neuem. Die alte Frau trinkt, der kleine Mann mit dem Panamahut stellt den Koffer ab. Er geht weiter, wendet den Kopf, bleibt unerkannt.
    Es muss etwas geben, denke ich.
    Und es gibt etwas.
    Beim Ausgang erkenne ich es, »Stopp!« Das Bild friert ein, der Mann mit dem Panamahut hat die Hand in seiner Brusttasche, ich sehe das gelbe Seidentuch und frage mich, warum es mir nicht viel früher aufgefallen ist.
    »Was ist?«, fragt Rachel.
    »Ich weiß, wer das ist.«
    Einen Augenblick lang ist es still in dem kleinen Raum unter der Erde.
    »Wer?«, fragt Rachel.
    Ich überlege.
    »Wer, Leo?«
    »Ich sag's dir morgen.«
    Rachel sieht mich an, zieht die Augenbrauen hoch. »Soll das ein Witz sein?«
    »Nein«, sage ich, »kein Witz.«
    Der Bürostuhl quietscht, als sie sich zu mir herumdreht. »Damit ich das richtig verstehe: Ich starre seit viereinhalb Stunden auf diese verfluchten Monitore, und du willst mir nicht einmal sagen, wer das ist?« Sie ist kurz davor, richtig sauer zu werden.
    Ich beuge mich nach vorne. »Je weniger du weißt, desto weniger musst du Parker verschweigen.« Ich spreche leise, obwohl Marc weiterhin schnarcht.
    Rachel kneift die Augen zusammen. »Was soll das heißen? Du willst es ihm nicht erzählen?«
    »Zumindest jetzt noch nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich mich mit unserem Kofferträger unterhalten will, bevor Parker und seine Leute ihn in die Mangel genommen haben.«
    Rachel starrt mich an.
    »Ich kenne ihn«, sage ich. »Ich weiß, wo ich ihn finde und wie man mit ihm reden muss.«
    »Dieser Typ«, sie zeigt auf den Monitor, »hat einen Menschen in handliche Teile zerschnitten und in einen Koffer gepackt!«
    »Er hat den Koffer nur abgestellt.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    Ich denke darüber nach. Ich kenne keine Antwort. »Ich bin es einfach«, sage ich schließlich und stehe auf. »Verfolge ihn bis zum Anfang. Wir müssen wissen, wo der Koffer herkommt.«
    »Warum fragst du deinen Freund nicht einfach, woher er den Koffer hatte?«
    Sie sieht mich an. Sie ist immer noch sauer.
    »Rachel, es geht nicht anders. Okay?«
    Sie schüttelt den Kopf und wendet sich wieder den Monitoren zu. »Du bist der Boss.«
    »Danke.« Ich gehe zur Tür.
    »Und was soll ich der TSA sagen?« Sie zündet sich eine Zigarette an.
    »Nichts weiter. Schick denen einfach unsere Aufnahmen.«
    »Verrätst du mir wenigstens, wo der Kerl sich, deiner Meinung nach, versteckt hält?«
    »Hier«, sage ich. »In Terminal drei.«
    Wieder schüttelt sie den Kopf. Der braune Pferdeschwanz wippt hin und her.
    »Du wirst noch mal großen Ärger bekommen, Leo. Sehr
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