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Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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L.A., aber ich war schon zu oft in L.A. Und auch nie sehr erfolgreich. Großstädte liegen mir nicht. Außerdem sind die Flüge häufig schon ausgebucht.
    Ich fliege viel. Mindestens drei, vier Mal im Monat. Es gibt keinen speziellen Grund dafür. Ich bin arbeitslos, und zu meiner Familie in Pittsburgh habe ich schon seit Jahren keinen Kontakt mehr. Und viele Freunde habe ich auch nicht. Ich fliege, weil ich es kann. Susan arbeitet für eine große Fluggesellschaft, und als ihr Mann bezahle ich nur einen Bruchteil des regulären Preises. Im Endeffekt hat Susan mich auf die Idee gebracht. Es sei meine eigene Schuld, wenn mir der Tag zu lang werde, hat sie gesagt. Es zwinge mich niemand, den ganzen Tag zu Hause rumzusitzen.
    Meistens fliege ich, wenn sie auf Geschäftsreise ist. Dann habe ich mehr Zeit, muss nicht zum Abendessen zurück sein. In der Anfangszeit bin ich von Stadt zu Stadt geflogen und habe mir Sehenswürdigkeiten angeguckt. Hollywood, die Space Needle, Nationalparks, solche Sachen halt. Aber das nutzt sich schnell ab. Wenn man einmal alles gesehen hat, wird es schnell langweilig.
    Ich betrachte die blauen Monitore und entscheide mich schließlich für Bakersfield um neun Uhr zweiunddreißig.
    Ich fliege immer von Terminal drei aus. Es gefällt mir hier, die Atmosphäre, die vielen Menschen. Ich mag die Enge in diesem riesigen Gebäude, vor allem am Vormittag. Die Stimmen, die Geräusche, die Körper, die Wärme. Terminal drei kommt nie zur Ruhe, hier ist man nie allein.

Allison Turner
    Ich ziehe den Trolley hinter mir her. Die kleinen Räder surren über die Steinfliesen. Neben mir geht Michael, aber das ist Zufall. Wir saßen nebeneinander, wir sind nacheinander ausgestiegen, das ist alles. Ich fische das Anschlussticket aus meiner Handtasche, bleibe stehen, schaue auf die Uhr am Ende der Gepäckausgabe; noch über vier Stunden. Davon hat die Frau ohne Unterleib nichts erwähnt. Vielleicht habe ich es auch einfach nicht gehört.
    Michael steht neben mir und sieht mich an.
    »Ich muss dort entlang«, sage ich und zeige in Richtung von Terminal drei.
    »Also dann«, sagt er. »Hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Allison.«
    »Ja«, sage ich und schaue an ihm vorbei.
    »Kommen Sie gut nach Hause«, sagt er.
    »Danke, Sie auch.«
    Nach einigen Schritten dreht er sich noch einmal um. »Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Ihr Flug nicht wieder ausfällt!«
    Und plötzlich sitzt in meinem Kopf etwas schief. Irgendetwas stimmt nicht, doch ich komme einfach nicht darauf, was es ist.
    Ich gleite durch einen Tunnel. Der Tunnel ist lang, die Wände sind aus Glas. Sonnenstrahlen blitzen auf den weißen Fliesen. Das gleichmäßige Rauschen der Rollbänder erfüllt die Luft. Ich schaue nach oben, die Decke ist dunkelblau. Helle Flecken huschen darüber, die Decke schimmert. Wie der Ozean, denke ich und lasse mich mit der Strömung treiben. Der Tunnel endet und das Rollband spült mich an Land.
    Über mir ein weiter Himmel aus Stahl und Glas. Darunter ein Ameisenstaat aus Menschen.
    Terminal drei.
    Ich nehme meinen Trolley und gehe einige Schritte. An der Längsseite des Terminals befindet sich eine lang gezogene Ladenzeile, Check-in-Schalter, Reiseveranstalter, einige Geschäfte. Davor in regelmäßigen Abständen zehn Fuß hohe stählerne T, an denen Monitore hängen. Blaues Licht tropft aus den Bildschirmen, kleine Seen auf dem Boden. Dazwischen gelbe Dreiecke, die durch die großen Fenster hereinfallen, dort wo die Wand in die Decke übergeht. Es erinnert mich an eine gotische Kathedrale, aber nur kurz. Die Decke gleicht einer flachen Kuppel. Stimmen und Geräusche hallen hin und her. Überall sind Menschen. Menschen und Bewegungen.

Lennard Fanlay
    Wir sitzen im Überwachungsraum. Rachel, Marc und ich. Wir sitzen auf kleinen Bürostühlen und starren auf große Monitore. Brian ist bereits gegangen. Er wurde plötzlich ganz blass und fing an zu schwitzen. Er sagte, er habe zu wenig getrunken. Ich habe ihn nach Hause geschickt, er war zu nichts mehr zu gebrauchen.
    Rachel raucht, obwohl es hier verboten ist. Irgendwann habe ich es aufgegeben, mit ihr darüber zu diskutieren. Einen Großteil der Zeit ist Rachel sowieso alleine.
    Wir sitzen im Überwachungsraum und sehen die immer gleichen Bilder. Die Telefonkabine, die Bank, dahinter ein Blumenkasten mit Zwergpalmen. Menschen gehen vorbei, eine alte Frau trinkt aus einer Wasserflasche. Immer wieder. Das Einzige, was uns interessiert, ist der Mann. Er
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