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Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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beim nächsten Mal darauf achten, dass nicht ein Dutzend Passanten direkt über einem potenziellen Sprengsatz steht, dann mische ich mich auch nicht in ihre Arbeit ein.« Ich lächele. »Ist das ein Angebot, Duane?«
    Das Grinsen verschwindet. Der Kopf mit der langen Stirn kommt ein Stück näher. »Sie haben hier gar nichts zu sagen. Sie halten sich hier raus, verstanden?«
    Ich lächele weiter. Einen Augenblick lang starren wir uns noch an, dann dreht sich der kräftige Mann mit der Halbglatze abrupt um und geht.
    »Das war Duane Parker?«, fragt Marc.
    »Der Federal Security Director«, sage ich.
    »Ist der immer so?«
    »Nein«, sage ich. »Nein, er hat auch seine schlechten Tage.«

Sam Walter Jefferson
    Ich dusche und rasiere mich. Die Bartstoppeln wische ich mit einem Stück Toilettenpapier auf und werfe sie ins Klo, damit der Waschbeckenabfluss nicht verstopft. Danach trockne ich die Duschwand mit einem Handtuch ab, um Schimmelbildung zu vermeiden. Anschließend föhne ich meine Haare.
    Ich öffne meinen Kleiderschrank, schiebe Bügel hin und her, überlege. Es soll ein warmer Tag werden. Über 25 Grad, sagen die Meteorologen.
    Ich entscheide mich für den hellen Leinenanzug und lege ihn aufs Bett. Ich lege ein hellblaues Hemd aus leichter Baumwolle dazu. Perfekt. Ich entferne die Preisschilder und Etiketten.
    Nachdem ich mich angezogen habe, hole ich die Umhängtasche aus dem Schrank. Sie ist alt, das Leder an den Ecken etwas abgewetzt. Das ist wichtig. Kontrastpunkte sind wichtig. Ich öffne die Tasche und tausche die Magazine und Zeitschriften gegen die aktuellen Ausgaben aus. Danach setze ich mich auf die Bettkante, schließe die Augen und atme. Ich sitze einfach nur da und atme. Und werde immer ruhiger. Irgendwann stehe ich auf und verlasse das Haus. Der Tag hat begonnen.

Allison Turner
    Ein tiefes Brummen.
    Ich öffne die Augen.
    »Wo bin ich?«
    Jemand sagt etwas, aber ich verstehe es nicht.
    »Wo bin ich?«
    »Irgendwo zwischen Arizona und Nevada.«
    »Was …?«
    Ich will aufstehen, eine Hand auf meiner Schulter, neben mir ein Mann. »In einem Flugzeug«, sagt er. »Sie sitzen in einem Flugzeug.« Die Erinnerung kehrt zurück. »Geht es Ihnen gut?«, fragt er.
    »Ja, ich … ja. Bitte entschuldigen Sie.«
    »Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Ja, bin ich.«
    »Soll ich die Stewardess rufen?«
    »Nein, vielen Dank, es ist … Es geht mir gut. Danke.« Ich lehne mich zum Fenster, die Hand verschwindet. Ich versuche ein Lächeln. »Ich bin wohl eingeschlafen.«
    »Ja, das sind Sie.« Wieder dieses kurze Lachen. »Aber keine Sorge, viel verpasst haben Sie nicht. Ich versuche auch immer, auf Flügen zu schlafen. Aber meistens klappt das nicht.« Er rutscht im Sitz hin und her. »Wahrscheinlich weil so viele fremde Leute um einen herumsitzen.«
    »Ja, wahrscheinlich«, sage ich, ohne ihn anzusehen.
    »Da fällt es irgendwie schwer zu entspannen«, sagt er.
    Die Luft ist trocken, konserviert, Flugzeugluft. Meine Speiseröhre ist mit Sandpapier tapeziert.
    »Haben Sie Ihre Uhr schon zurückgestellt?«, fragt der Mann.
    »Nein. Noch nicht.« Ich trage keine Armbanduhr, aber das hat er wahrscheinlich nicht gesehen.
    »Die Westküste hat uns wieder«, sagt er. »Kommen Sie aus San Francisco?«
    »Nein, ich fliege weiter nach Portland.«
    »Portland …«, sagt er, und ich starre aus dem Fenster für den Fall, dass er weiterfragt oder sagt, wie schön Portland doch sei, dass er dort Freunde oder Verwandte habe. Doch er schweigt. Und ich schaue auf die Wüste, diese ockerfarbene Unendlichkeit, durchzogen von schwarzen Linien und Balken, Schatten der Anhöhen, und lausche dem Brummen der Triebwerke.
    Schritte auf dem Gang, einige Reihen hinter mir leises Murmeln, irgendwann schiebt sich ein Rascheln dazwischen. Der Mann liest eine Zeitschrift. Verstohlen schaue ich zur Seite, betrachte die Rückseite, die Fotografien. Er blättert um, und ich erkenne die bunt bedruckten Seiten.
    »Das ist das I.D. Magazine«, sagt er. »Eine Zeitschrift für Design und Werbung.« Er sieht mich an.
    »Ich weiß«, sage ich. Ich fühle mich ertappt. Ertappt und absurderweise auch provoziert. »Ich kenne das I.D.«, sage ich und erwidere seinen Blick, wahrscheinlich zum ersten Mal. Braune Augen, dunkle Haare, die in die Stirn fallen. »Sie interessieren sich also für Design?«, fragt er. Anfang vierzig, vielleicht etwas älter. Sein Gesicht hat etwas Jungenhaftes. Er lächelt, und ich schaue wieder nach vorne.
    »Ich
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