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Tausend weisse Flocken

Tausend weisse Flocken

Titel: Tausend weisse Flocken
Autoren: Catherine Spencer
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überrascht.
    "Wir wohnen auf dieser Seite." Ihr Gastgeber deutete auf die hinteren zwei Drittel, "aber Sie haben den Rest des Gebäudes für sich."
    Sie folgte ihm eine Treppe hinauf auf die Veranda und wartete, als er eine Tür zur Linken aufschloss.. Nachdem er das Licht eingeschaltet hatte, gab er ihr den Schlüssel. "Leider gibt es nur ein großes Wohnzimmer mit einer kleinen offenen Küche, ein großes Schlafzimmer, ein Ankleidezimmer und ein Bad mit Sauna. Ich hoffe, es ist nicht zu eng."
    Dann stellte er ihre Reisetasche auf die Schwelle und wandte sich zum Gehen.
    "Einen Moment bitte, Monsieur", sagte Claire und wünschte, sie würde nicht so kühl klingen. Doch wenn sie Englisch sprach und dabei noch nervös oder gestresst war, hörte es sich oft gestelzt und unfreundlich an.
    "Ja?"
    "Ich bin nicht so uneinsichtig, wie Sie glauben."
    Beschwichtigend berührte sie seinen Arm. "Und wenn ich den Eindruck erweckt habe, möchte ich mich dafür entschuldigen.
    Wenn ein Kind krank wird, muss man natürlich Rücksicht nehmen."
    Zachary Alexander betrachtete ihre Hand und sah ihr dann in die Augen. "Genießen Sie Ihren Aufenthalt, Ms. Durocher, und sagen Sie uns bitte Bescheid, wenn wir noch etwas zu Ihrem Wohlbefinden beitragen können."
    Sprachlos blickte sie ihm nach. Wie schade, dass ein so attraktiver Mann so ein Wesen hatte!
    Als Zach zum Hauptgebäude zurückkehrte, waren noch mehr Gäste eingetroffen. Sie standen im Foyer, aber Sally hatte Verstärkung geholt und schien dem Ansturm gewachsen zu sein.
    Daher machte er sich auf den Weg in die Küche, die im Südflügel lag.
    Im Haus war niemand gewesen. Also war Mel entweder noch nicht den Berg heruntergekommen, oder sie schnorrte gerade Essen bei Roberto, dem Küchenchef. Er hoffte, Letzteres wäre der Fall, denn in zehn Minuten würden die Skilifte schließen, und er hatte keine Lust, sich auf die Suche nach einer Dreizehnjährigen zu machen, die plötzlich beschlossen hatte, sich nicht mehr an die Regeln zu halten, die für andere galten.
    Zach öffnete die Schwingtür und blickte in die Küche. Auf dem großen Edelstahlherd standen zahlreiche Töpfe, und auf dem Marmortresen kühlte auf Gittern Baguette ab, das frisch aus dem Ofen kam. Die junge Aushilfe, die bei der Zubereitung des Essens half, schnitt gerade Tomaten in Scheiben, und am hinteren Ende stand Roberto, der Küchenchef, und sprach gerade mit Simon, dem Weinkellner. Mel war jedoch nirgends zu sehen.
    "Hat irgendjemand meine Tochter gesehen?" fragte Zach.
    "Sie war vor zehn Minuten hier", sagte Robert. "Und wie immer völlig ausgehungert."
    Zach nickte. Er wunderte sich immer wieder darüber, dass Mel so viel aß und trotzdem dünn blieb. "Dann lasse ich Sie jetzt allein. Wir sind heute Abend ausgebucht. Also wenn Sie noch jemand brauchen, sagen Sie Bescheid."
    Im Foyer war inzwischen nicht mehr so viel los. McBride, sein Cowboy und Mädchen für alles, der Mensch, dem er am meisten vertraute, füllte gerade den großen Messingeimer neben dem Kamin mit Holzscheiten auf. "Wenn ich es nicht besser wüsste ..." Er schob seinen Stetson zurück und betrachtete ihn unter buschigen grauen Brauen. "... würde ich sagen, du siehst aus wie ein Mann, der Probleme mit einer Frau hat."
    "Da liegst du gar nicht so falsch", erwiderte Zach finster.
    "Eine
    Jet-Set-Erbin mit Dauerschmollmund ist heute
    Nachmittag eingetroffen, und ich schätze, dass wir sie mehr zu sehen und zu hören bekommen werden, als uns lieb ist."
    "Erbin, hast du gesagt? Ist sie allein hier?"
    "Ja."
    "Hässlich?"
    Zach sah ein herzförmiges Gesicht mit großen grauen, von seidigen Wimpern gesäumten Augen, einem Kussmund und kleinen, perfekten Zähnen vor sich, langes dunkles Haar, feingliedrige Hände, schmale Schultern und einen zierlichen Fuß, der wütend aufstampfte. Schade, dass sie das Temperament einer Giftschlange hatte!
    Er zuckte die Schultern. "Hab schon Schlimmere gesehen."
    McBride blickte ihn hoffnungsvoll an. "Ja? Ist sie zufällig auf der Suche nach einem Ehemann?"
    "Du bist zweifellos ein Prachtkerl", meinte Zach lächelnd,
    "aber sie könnte deine Tochter sein."
    "Man kann ja mal fragen", sagte der alte Cowboy. "Vielleicht solltest du ein Auge auf sie werfen."
    Zach wurde ernst. "Eher gefriert die Hölle!"
    McBride verzog den Mund und kaute einen Moment auf seinem Schnurrbart. "Mit achtunddreißig solltest du eigentlich noch nicht so in deinen Gewohnheiten festgefahren sein, Zach.
    Jenny ist jetzt fast sechs Jahre tot,
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