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Tausend weisse Flocken

Tausend weisse Flocken

Titel: Tausend weisse Flocken
Autoren: Catherine Spencer
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die Dogwood Suite. Miss Durocher ist ein wenig verärgert, weil sie nicht frei ist."
    "Miss Durocher ist mehr als ein wenig verärgert." Claire drehte sich um und sah sich dem Mann gegenüber, der seinem Namensschild zufolge Zachary Alexander war, der Besitzer des Hotels, der auch ihre Reservierung entgegengenommen hatte.
    "Sie ist sehr verstimmt..."
    Er war ungefähr einen Meter fünfundachtzig groß und muskulös, hatte breite Schultern und schmale Hüften und dichtes schwarzes, an den Schläfen grau meliertes Haar.
    Und sein Gesicht... Seine Augen waren tiefblau und blickten sehr kühl. Und sein markantes Kinn, seine hohen Wangenknochen, und der Mund ...
    Zachary Alexander konnte den Mund verziehen, die Lippen zusammenpressen oder gezwungen lächeln, so wie er es jetzt tat.
    Doch der Schwung seiner Lippen verriet, dass er ein sehr sinnlicher Mann war und es in ihm brodelte wie in einem Vulkan.
    "Uns allen tut es sehr Leid, dass Sie ..." Wieder lächelte er ironisch. "... sehr verstimmt sind, aber Tatsache ist, dass die von Ihnen gewünschte Suite belegt ist. Deswegen haben Sie leider keine andere Wahl, als das Zimmer zu nehmen, das wir Ihnen als Ersatz anbieten - es sei denn, Sie möchten draußen im Schnee schlafen."
    Du kannst jetzt doch noch nicht müde sein, Claire. Und welches Kind möchte an einem so warmen Abend schon früh ins Bett gehen? Warte auf der Straße, damit Mama sich in Ruhe um ihren Freund kümmern kann. Und wenn du artig bist, bekommst du morgen vielleicht ein Bonbon ...
    Die Stimme ihrer Mutter klang ihr in den Ohren und veranlasste Claire, Zachary Alexander eines Besseren zu belehren, denn offenbar glaubte er, sie würde sich mit allem zufrieden geben. "Ich war fast vierundzwanzig Stunden unterwegs, Monsieur, und allein von Vancouver bis hierher habe ich länger gebraucht, als ich zu meinem Haus in der Schweiz oder zu meiner Zweitwohnung in Frankreich brauche, und ich
    ..."
    "Wenn man bedenkt, dass allein diese Provinz ungefähr dreiundzwanzigmal so groß ist wie Ihr Heimatland, überrascht mich das nicht", erklärte er höflich, aber herablassend.
    "Außerdem beträgt die Bevölkerungsdichte in der Schweiz ungefähr vierhundertvier Einwohner pro Quadratmeter und in British Columbia ungefähr 8,2, und ..."
    "Und es ist mein Pech, mit der Komma-zwei Geschäfte machen zu müssen - einem Mann mit wenig Grips und ohne Herz." Als es um seine Mundwinkel zuckte, stampfte Claire mit dem Fuß auf. "Ich bin müde, hungrig und würde gern meine Sachen auspacken und ein heißes Bad nehmen, und ich bin nicht in der Stimmung, mich verspotten oder mir Unannehmlichkeiten bereiten zu lassen, Monsieur Alexander."
    "Und ich bin nicht in der Stimmung, Ihre Wutanfälle zu ertragen, Mademoiselle Durocher. Deswegen schlage ich vor, dass Sie sich zusammenreißen. Ihre Suite ist belegt, und damit basta. Die Familie, die gestern abreisen sollte, hat einen Sohn, der krank geworden ist und nicht reisen kann, und ich habe nicht die Absicht, sie aus der Suite zu werfen."
    Es war Jahre her, dass sie zum letzten Mal errötet war, aber nun schoss ihr das Blut ins Gesicht. "Es tut mir so Leid", erwiderte sie verlegen. "Natürlich hätte ich Verständnis dafür gehabt, wenn Sie es mir erklärt hätten."
    "Sie haben mir ja kaum die Gelegenheit gegeben." Zachary Alexander wandte sich an die Empfangsdame. "Was haben wir noch außer dem Zimmer im zweiten Stock?"
    "Im Hauptgebäude nichts mehr."
    "Und was ist mit den Gästehäusern am See?"
    "Die sind auch alle belegt. Sonst ist nur noch die Privatsuite in Ihrem Haus frei, Zach, aber normalerweise wohnt Eric dort in den Ferien."
    "Nun, da er nicht aufgetaucht ist und sich auch nicht bei mir gemeldet hat, wird Ms. Durocher jetzt dort wohnen. Wenn er noch kommt, muss er mit dem Zimmer vorlieb nehmen, das sie nicht haben will. Bitte sagen Sie Paul, er soll ihre Sachen dorthin bringen, sobald er Zeit hat. Ich zeige ihr die Suite."
    Er nahm ihre Reisetasche und führte Claire durch eine zweite Flügeltür am hinteren Ende des Foyers nach draußen und einen gewundenen Pfad entlang, der zu den Gästehäusern am See führte und von Lichterketten zwischen den immergrünen Bäumen erhellt wurde.
    "Hier entlang", sagte er und bog nach rechts ab.
    Wenige Minuten später kam sein Haus in Sicht. Es lag ein wenig abseits auf einer Landzunge direkt am Ufer und war von Koniferen umgeben. Es war T-förmig, hatte eine umlaufende überdachte Veranda und war sehr elegant. Wieder war Claire angenehm
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