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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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Augen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie durch genau dieselbe, außergewöhnliche Farbe hervorstachen wie ihre Haare. »Nun«, entgegnete er trocken, »ich habe auch gar nicht vor, mich in Ketten legen zu lassen. Und unter keinen Umständen möchte ich den überaus verdrießlichen Earl von Rosemont zu meiner Familie zählen müssen.«
    Ihre unbeherrscht vorwitzige Art ließ Elizabeth kontern: »Ich bin mir absolut sicher, dass es ihm ähnlich ergeht.«
    Northam nahm keinen Anstoß an ihrer vorlauten Erwiderung,
sondern war vielmehr erheitert. »Das ist mir ganz recht so.«
    »Auch ich hätte etwas dagegen«, betonte sie nachdrücklich.
    Er war vorsichtig, seine Belustigung nicht allzu deutlich zu zeigen. Gleichzeitig war er fasziniert. Als Elizabeth Penrose sein aufkommendes Interesse als Annäherungsversuch missverstanden hatte, war sie nicht geschmeichelt gewesen. Ihre Reaktion ließ sie vielmehr als angsterfüllt beschreiben. »Dann ist es abgemacht. Wir passen nicht zueinander.«
    »Selbstverständlich nicht.«
    »Das trifft sich gut, denn der Oberst hatte nichts in dieser Hinsicht verlauten lassen. Und ich habe nicht vor, ihn zu enttäuschen.«
    »Der Oberst?« Elizabeth blieb beinahe das Herz stehen. »Ihr kennt Blackwood?«
    »Ja, er war mein Befehlshaber in Indien.«
    »Wie geht es ihm?«, fragte sie sanft.
    »Gut. Er möchte dasselbe von Euch wissen.«
    Unvermittelt begriff Elizabeth die Situation. »Er hat Euch gebeten, Euch um mich zu kümmern.«
    »So etwas in der Art. Er hat seit Monaten nichts mehr von Euch gehört, was anscheinend ungewöhnlich ist.«
    »Ich war in letzter Zeit ein wenig nachlässig, was meine Korrespondenz betrifft.«
    »Zweifelsohne habt Ihr wenig Muße dazu. Sich um die Angelegenheiten der Baronin zu kümmern muss Euch völlig in Anspruch nehmen.«
    Elizabeth verkannte nicht den tadelnden Unterton in Norths Stimme. »In welcher Beziehung steht Ihr zu Blackwood?«

    »Wie ich bereits sagte: Er war mein Befehlshaber in Indien.«
    »Das ist eine dienstliche Verbindung, keine Beziehung.«
    »Ihr habt nie unter ihm gedient. Der Oberst hat die Gabe, Begeisterung bei denen zu entfachen, die ihm folgen. Und wenn er mich um einen Gefallen bittet, kommt es mir nicht in den Sinn, ihm diesen abzuschlagen.«
    Elizabeth nickte. Sie wusste um die Bewunderung und Loyalität, die der Oberst in anderen entzündete. »Oberst Blackwood ist der Cousin meiner Mutter«, erklärte Elizabeth. »Nach ihrem Tod fühlte er sich zu meinem Vormund berufen. Damit machte er sich bei meinem Vater nicht gerade beliebt, der die Erkundigungen des Obersts als Einmischung empfand. Unseren regelmäßigen Briefkontakt konnte mein Vater allerdings nicht verbieten. Dadurch erlebte der Oberst anhand meiner Briefe mit, wie ich aufwuchs.«
    »Dann steht Ihr einander sehr nahe.«
    »Ja, das nehme ich an.« Elizabeths vornehme Gesichtszüge entspannten sich ein wenig. »Ich werde ihm noch heute Abend schreiben und ihm jegliche Bedenken nehmen. Es überrascht mich, dass er Euch nicht den Befehl gab, mich zu ihm zu bringen.«
    »Er hat zwar mit dem Gedanken gespielt, glaubte dann aber, dass Ihr Euch weigern würdet.«
    »Und er wollte seinem Soldaten keine Aufgabe übertragen, die nicht zu bewerkstelligen ist. Das ist es doch, was Ihr seid, nicht wahr? Einer seiner Soldaten.«
    »Das sagte ich bereits. Es macht keinen Unterschied, dass ich keine Uniform mehr trage.«
    Elizabeth schaute hinab auf ihre gefalteten Hände. Sie
lagen friedlich in ihrem Schoß, aber Elizabeth wusste, dass sie zu zittern beginnen würden, sobald sie sie voneinander löste. »Wie genau lautet Euer Auftrag?«, fragte sie ruhig. »Ihr habt es klar und deutlich gemacht, dass es nichts mit ehelichen Fesseln zu tun hat.«
    Northam versuchte, einen Anflug von Enttäuschung aus ihrer Stimme herauszuhören, konnte jedoch höchstens eine gewisse Erleichterung feststellen. »Ich werde normalerweise nicht als schlechter Fang beschrieben, müsst Ihr wissen. Mütter reihen ihre Töchter vor mir auf, und im Almack’s werde ich häufig gebeten, mit jungen Mädchen ihren ersten Walzer zu tanzen.«
    »Das nenne ich doch mal ein echtes Kompliment!«
    Er überging ihre bissige Bemerkung. »Man sagt mir einige äußerst vielversprechende Eigenschaften nach. Ich soll nicht unansehnlich sein und habe einen recht scharfen Verstand. Gelegentlich soll ich ihn sogar benutzt haben.« Obwohl Lady Elizabeth damit beschäftigt schien, das Muster ihres Kleides zu studieren, merkte
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