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Tauchstation

Titel: Tauchstation
Autoren: Robin Cook
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Magen treffen. Wenn Sie ein paar Minuten warten, dusche ich schnell und leiste Ihnen Gesellschaft. Nur keine Panik! Bevor Sie sich versehen, haben wir weitere Informationen über dieses verdammte Gestein, und dann wird es uns vielleicht wie Schuppen von den Augen fallen, und wir wissen, wie wir vorgehen müssen.«
    »Wie lange dauert es, den Bohrer auszutauschen?«, frag te Perry.
    »Das U-Boot kann in einer Stunde zu Wasser gelassen werden«, erwiderte Mark. »Damit befördern wir die neue Bohrkrone und die erforderlichen Werkzeuge hinunter zur Bohrlochspitze. Bis die Taucher unten sind, dauert es aller dings eine Weile. Bevor wir die Tauchglocke hinunterlassen, müssen sie erst für ein paar Stunden in die Kompressions kammer. Und falls sie irgendwelche Schmerzen bekommen, kann sich die Prozedur noch länger hinziehen. Die Bohr krone zu wechseln, ist kein Problem. Das Ganze müsste in drei oder vier Stunden zu schaffen sein.«
    Perry gab sich einen Ruck und erhob sich. »Rufen Sie mich in meiner Kajüte an, wenn Sie zum Frühstücken bereit sind.« Er machte einen Schritt in Richtung Tür.
    »Warten Sie!«, rief Mark plötzlich aufgeregt. »Ich habe eine Idee, wie Sie Ihren Gemütszustand ein bisschen aufhei tern können. Fahren Sie mit runter! Da unten, auf der Kuppe des Guyots, soll es wunderschön sein. Das behauptet zumindest Suzanne. Und sogar Donald Fuller, der Kom mandant des U-Boots, schwärmt in den höchsten Tönen von der herrlichen Unterwasserlandschaft. Dabei ist er ein ehe maliger Marineoffizier und normalerweise äußerst wort karg.«
    »Was ist denn an einem abgeflachten Unterwasserberg so faszinierend?«, fragte Perry.
    »Ich selber bin noch nicht unten gewesen«, gestand Mark. »Aber es muss irgendetwas mit der besonderen geologischen Beschaffenheit dieser Gegend zu tun haben. Da mit, dass der Berg zum Mittelatlantischen Rücken gehört und so weiter. Aber am besten fragen Sie Dr. Newell oder Donald Fuller. Die beiden werden einen Freudensprung machen, wenn sie hören, dass sie noch einmal runter dür fen. Angeblich kann man mit Hilfe der Halogenstrahler, mit denen das U-Boot ausgestattet ist, und auf Grund des absolut klaren Tiefseewassers gut hundert Meter weit sehen.«
    Perry nickte. Bei dem Tauchgang mit runterzugehen, war vielleicht gar keine schlechte Idee. Zumindest würde ihn das vorübergehend von der derzeitigen Misere ablenken und ihm das Gefühl geben, dass er etwas tat. Außerdem hat te er erst ein einziges Mal in dem U-Boot gesessen, und das war vor Santa Catalina gewesen, als Benthic Marine das Boot in Empfang genommen hatte. Der Tauchgang hatte ihn ungemein fasziniert und war ein unvergessliches Erlebnis gewesen. Wenn er nun ein zweites Mal mit in die Tiefe ging, konnte er sich diesen Berg, der ihm so viel Ärger be reitete, zumindest einmal mit eigenen Augen ansehen.
    »Wen soll ich informieren, dass ich dabei sein möchte?«, erkundigte sich Perry.
    »Das übernehme ich«, versprach Mark, während er aufstand und sich sein T-Shirt auszog. »Ich gebe Larry Nelson Bescheid.«
     

K APITEL 2
    Richard Adams zog eine ausgeleierte Jogginghose aus dem Spind und versetzte der Tür einen Tritt. Als er die Hose anhatte, setzte er seine schwarze Kappe auf, verließ in dieser Aufmachung seine Kajüte und klopfte bei seinen Kumpels Louis Mazzola und Michael Donaghue an. Beide reagierten mit einer Flut von Schimpfworten, die jedoch gänzlich ihre Schärfe verloren hatten, da ein beträchtlicher Prozentsatz des verfügbaren Vokabulars dieser Besatzungs mitglieder ohnehin nur aus Flüchen bestand. Richard, Lou is und Michael waren professionelle Taucher, hartgesottene Typen, die gern und viel tranken und regelmäßig ihr Leben aufs Spiel setzten, indem sie, je nachdem, was gerade von ihnen verlangt wurde, unter Wasser Schweißarbeiten durchführten, Riffe in die Luft sprengten oder bei Tiefseebohrungen Bohrkronen auswechselten. Sie waren harte Unterwas serarbeiter, und darauf waren sie stolz.
    Die drei hatten gemeinsam ihre Ausbildung bei der U. S. Navy absolviert. Sie hatten sich schnell miteinander ange freundet und waren qualifizierte Mitglieder des Underwater Demolition Teams der Navy geworden. Eigentlich wollten sie es unbedingt zu Navy Seals bringen, Elitesoldaten der Marine, doch dieses Ziel sollten sie nicht erreichen. Mit ih rer Vorliebe für Bier und Handgreiflichkeiten übertrafen sie jeden ihrer übrigen Kameraden um Längen. Sowohl Ri chard als auch Louis und Michael waren mit
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