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Tatortreiniger gesucht: Die schrägsten Berufe der Welt

Tatortreiniger gesucht: Die schrägsten Berufe der Welt

Titel: Tatortreiniger gesucht: Die schrägsten Berufe der Welt
Autoren: Nick L. Brille
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Wochen zwischen Kap Hoorn und Kap Itän (Achtung – Wortspiel!) nicht allzu viel Hirnschmalz auf die Frage verwenden wollten, wie in Dreiteufelsnamen sie ihre Triebe denn an einem schuppigen Fischschwanz ausleben könnten. Denn dem fröhlich gestrickten Seemannsgarn zur Folge war das Zwitterwesen unten herum statt mit den für die Fortpflanzung notwendigen weiblichen Attributen mit einer ansehnlichen Flosse gesegnet. Dessen ungeachtet verbreitete sich die Mär von der bezaubernden Dame aus dem kühlen Nass im Laufe der Jahrhunderte über den Globus und gelangte nach einem letzten Abstecher in die Disney-Studios zur Endstation Las Vegas. Dort nämlich, genauer gesagt im gigantischen Aquarium der Silverton Casino Lodge , tummeln sich Tag für Tag zwei Meerjungfrauen, im Volksmund gerne auch als »Nixen« bezeichnet, um mit den ebenfalls dort beheimateten Fischen ein fröhliches Ringelreihen zu schwimmen. Immer in Fünfzehn-Minuten-Schichten schweben sie mehr oder weniger grazil zwischen den darob offenkundig wenig beeindruckten Meeresfrüchten herum, füttern diese und bescheren so manchem sexuell noch nicht ganz ausgereiften Teenager die ersten Fantasien, mit denen Therapeuten später dann viel Geld verdienen dürfen.
    Weil alles in Las Vegas seinen stolzen Preis hat, werden die beiden natürlich nicht rund um die Uhr beschäftigt, sondern dürfen sich – selbstverständlich obenrum züchtig mit Bikini verhüllt – nur von Donnerstag bis Sonntag den Touristen präsentieren.
    Ach so, ja: Natürlich sind die beiden Damen in dem Tank, der neben rund 440 000 Litern Wasser mehrere Tausend tropische Fische, zwei verschiedene Rochen- und gar drei verschiedene Hai-Arten beherbergt, gar keine echten Meerjungfrauen. Soll heißen: Sie kommen nicht aus dem Meer und sind wahrscheinlich auch keine Jungfrauen mehr. Vermuten wir jetzt mal. Die eine war einst Olympiateilnehmerin im Synchronschwimmen und die andere … äääh … also die schwimmt auch. Wirkt sehr grazil. Ehrlich.
     
Gefahr: * (Angeblich sind die Haie, die sich mit im Becken tummeln, vollkommen harmlos, sodass die größte Gefahr wohl darin besteht, dass sich liebestrunkene Märchenfreunde zwecks Erfüllung unstillbarer Sehnsüchte spontan ins Becken stürzen. Lästig, aber eher ungefährlich.)
Langeweile: *** (Gerade weil die Haie harmlos, das Wasser warm und die Ausmaße des Beckens begrenzt sind, sind die Nixen-Schichten nicht unbedingt dramatisch zu nennen.)
Seltenheit: ***** (Es gibt nicht viele, die sich ihre Heringsstulle als Meerjungfrau verdienen könnten – fünf Sterne.)
Ekelfaktor: ** (Siehe auch beim Punkt »Gefahr«. So richtig eklig wird’s aber dann, wenn die Nixen dazu verdonnert werden, den liebeskranken Fan wiederzubeleben. Iihgitt. Dann doch lieber ein Date mit Liberace. Ach so. Der ist schon tot? Egal, immer noch besser …)
Neidfaktor: ** (Kleine Mädchen, die gerade »Arielle« im Heimkino geguckt haben, könnten durchaus neidisch sein. Ansonsten nur mittellose Ex-Leistungsschwimmer, die außer Wassersport nichts gelernt haben und dringend ein paar Mücken brauchen.)

Kokosnuss-Sicherheitsbeauftragter
     
    A uf dem amerikanischen Eiland St. Thomas, auch als eine der Jungferninseln bekannt, pflegten und pflegen gemeinhin Prominente und solche, die sich für prominent halten, gerne Urlaub zu machen. Liz Taylor und Richard Burton verbrachten dort gefühlte sieben Mal ihre Flitterwochen, Aristoteles Onassis schubste hier die jugendlichen Bewunderer seiner ex-präsidialen Neu-Gattin über die Reling, und sogar Richard Nixon soll hier ausnahmsweise nur der säuselnden Brandung gelauscht haben. In jüngster Zeit wurden Hollywood-Schönheiten wie Angelina Jolie oder Cate Blanchett hier ebenso gesichtet wie Beaus vom Range eines George Clooney oder Brad Pitt. Selbst Victoria Beckham nebst schmückendem Metrosexuellen am Bändel ihrer Handtasche sah man hier schon über die Uferpromenade streunen – ob ihrer Bulimie von den übrigen Selbstdarstellern fast gänzlich übersehen und angeblich häufig mit dem behängten Zweig eines Haselnussstrauchs verwechselt.
    Ist dieses St. Thomas also eine Art Freigehege für Ladyshave-Ikonen und hollywoodaffine Paparazzi? Weit gefehlt, denn hier auf St. Thomas ist der Mensch noch Mensch und der Promi … nun … eben noch ein Promi. Hier legt man Wert auf ein kuscheliges Wohlfühlambiente, dessen mit Dollarscheinen gepolstertes Portfolio Diskretion, Luxus und vor allem ein Höchstmaß an Sicherheit
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