Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
Wiedersehen werde.
     

 

Es geschah in der Rue Maule
     
    Nach seiner Ankunft in Paris begab sich Tarzan direkt zum Hause seines alten Freundes d’Arnot, wo der Marineleutnant ihn unverblümt wegen seiner Entscheidung tadelte, auf den Titel und die Ländereien zu verzichten, die er doch rechtmäßig von seinem Vater John Clayton, dem verstorbenen Lord Greystoke, geerbt habe.
    »Du mußt nicht ganz bei Trost sein, mein Freund, derart leichtfertig nicht nur Vermögen und Stellung aufzugeben, sondern auch die Gelegenheit, der ganzen Welt unwiderlegbar zu beweisen, daß in deinen Adern das edle Blut zwei der vornehmsten Häuser Englands fließt – und nicht das einer wilden Äffin«, hielt d’Arnot ihm vor. »Es ist mir unbegreiflich, daß sie dir Glauben schenken konnten – vor allem Miss Porter. Nun, ich war davon nie wirklich überzeugt, nicht einmal im tiefsten afrikanischen Dschungel, als du wie ein wildes Tier das rohe Fleisch deiner Jagdbeute mit den Zähnen zerrissest und dir die schmierigen Hände an den Schenkeln abwischtest. Schon damals, noch ehe es den geringsten Beweis fürs Gegenteil gab, wußte ich, daß du dich mit der Annahme, Kala sei deine Mutter, im Irrtum befandest. Und nun liegt das Tagebuch deines Vaters über das schreckliche Leben vor, das er und deine Mutter an der wilden Küste Afrikas geführt haben, das von deiner Geburt berichtet und den endgültigen und überzeugendsten Beweis liefert: deine Fingerabdrücke, die du als Kind auf den Seiten hinterlassen hast. Angesichts dessen kann ich es einfach nicht glauben, daß du ein namenloser und mittelloser Vagabund bleiben willst.«
    »Ich brauche keinen besseren Namen als Tarzan«, erwiderte der Affenmensch, »und was das mit dem mittellosen Vagabunden betrifft, so habe ich nicht vor, einer zu bleiben. Denn die nächste und hoffentlich letzte Last, die ich deiner selbstlosen Freundschaft aufbürden muß, wird sein, eine Beschäftigung für mich zu finden.«
    »Unsinn!« spottete d’Arnot. »Du weißt, daß ich das nicht so gemeint habe. Habe ich dir nicht dutzendmal gesagt, daß ich genug besitze, um für zwanzig Mann zu sorgen, und daß die Hälfte von dem, was ich habe, dir gehört? Und wenn ich dir alles gäbe, entspräche es auch nur dem zehnten Teil des Wertes, den ich unserer Freundschaft beimesse, mein lieber Tarzan? Könnte es denn die Dinge aufwiegen, die du in Afrika für mich getan hast? Ich vergesse nicht, mein Lieber, daß ich ohne dich und deinen erstaunlichen Mut am Marterpfahl der Kannibalen Mbongas geendet hätte. Auch ist mir die Tatsache allgegenwärtig, daß ich meine Genesung von den schrecklichen Wunden, die sie mir beigefügt hatten, deiner aufopferungsvollen Pflege verdanke – mir wurde erst später richtig klar, was es für dich bedeutet haben muß, mit mir im Amphitheater der Affen zu bleiben, obwohl dich dein Herz an die Küste zog.
    Als wir dort schließlich anlangten und feststellen mußten, daß Miss Porter und die anderen schon fort waren, dämmerte mir, was du für einen völlig Unbekannten getan hattest. Sieh das bitte nicht als Versuch an, dich dafür mit Geld zu bezahlen. Du brauchst es jetzt. Wäre es ein Opfer, das ich dir bringen müßte, verhielte es sich ebenso – meiner Freundschaft kannst du immer sicher sein, da unsere Neigungen dieselben sind und ich dich bewundere. Darüber kann ich nicht verfügen, wohl aber über Geld, und das will ich tun.«
    »Na gut«, lachte Tarzan. »Wir werden uns nicht über Geld streiten. Ich muß leben, und deswegen brauche ich es; jedoch würde ich mich mehr über eine Tätigkeit freuen. Du kannst mir deine Freundschaft in keiner überzeugenderen Weise zeigen, als wenn du mir dabei behilflich bist – sonst sterbe ich in kurzer Zeit an Untätigkeit. Und was mein Erstgeburtsrecht betrifft – es ist in guten Händen. Clayton hat es mir nicht geraubt, er ist unschuldig. Er glaubt ernsthaft, er sei der echte Lord Greystoke, und die Chancen stehen gut, daß er einen besseren englischen Lord abgibt als ein Mann, der im afrikanischen Dschungel geboren und aufgewachsen ist. Du weißt, daß ich selbst jetzt erst halb zivilisiert bin. Laß mich einen Moment lang vor Wut rot sehen, dann werden alle Triebe des wilden Tieres, das ich in Wirklichkeit bin, das bißchen verschütten, was ich mir an verfeinerten Sitten und Kultiviertheit angeeignet habe. Außerdem – hätte ich mich zu erkennen gegeben, so hätte ich die Frau, die ich liebe, des Reichtums und der Position
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher