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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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der Dunkelheit mit dem zweiten Offizier unterhielt, und als die Pflicht jenen woandershin beorderte, lehnte sich Tarzan an die Reling und betrachtete das Spiel des Mondlichtes auf den sanft rollenden Wellen. Er stand hinter einer Kiste, so daß ihn die zwei Männer nicht sehen konnten, die das Deck entlangkamen. Als sie vorbeigingen, erhaschte Tarzan genug von ihrem Gespräch, daß er sich veranlaßt fühlte, beiden zu folgen und zu erkunden, welche Teufelei sie nun im Schilde führten. Er hatte Rokoffs Stimme erkannt und bemerkt, daß der andere Pawlowitsch war.
    Tarzan hatte nur einige Worte mitgehört: »Und wenn sie schreit, würgst du sie, bis –« Aber das hatte schon genügt, um seinen Abenteuergeist zu wecken, und so behielt er sie in Sichtweite, während sie nun zügig das Deck entlangliefen. Er folgte ihnen bis zum Rauchsalon, wo sie jedoch nur solange am Eingang stehenblieben, um sich von der Anwesenheit einer Person zu überzeugen, deren Aufenthalt offensichtlich für sie von Bedeutung war.
    Dann gingen sie direkt zu den Kabinen der ersten Klasse auf dem Promenadedeck. Hier hatte Tarzan es schwerer, unentdeckt zu bleiben, es gelang ihm jedoch einigermaßen. Als sie vor einer der glänzenden Holztüren stehenblieben, schlüpfte er in den Schatten eines Durchganges nur wenige Schritte von ihnen entfernt.
    Sie klopften, und eine Frauenstimme fragte auf französisch: »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Olga – Nikolas«, antwortete Rokoffs nun bekannte, gutturale Stimme. »Kann ich hereinkommen?«
    »Warum hörst du nicht auf, mich zu belästigen, Nikolas?« ertönte die Stimme der Frau hinter der dünnen Türfüllung. »Ich hab dir nie etwas getan.«
    »Komm schon, Olga«, drängte der Mann in versöhnlichem Ton. »Ich will nur ein paar Worte mit dir reden. Ich werde dir nichts tun und auch deine Kabine nicht betreten, wenn du nicht willst, aber ich kann das, was ich dir sagen möchte, unmöglich durch die Tür schreien.«
    Tarzan hörte das Klicken des Schnappers, als dieser von innen gelöst wurde. Er trat aus seinem Schlupfwinkel weit genug heraus, um zu beobachten, was vor sich ging, nachdem die Tür geöffnet wurde, denn er mußte an die unheimlichen Worte denken, die er vor wenigen Augenblicken an Deck gehört hatte: »Und wenn sie schreit, würgst du sie …«
    Rokoff stand nun direkt gegenüber der Tür. Pawlowitsch preßte sich dahinter an die Holzverkleidung des Korridors. Es wurde geöffnet. Rokoff trat halb in den Raum, stand mit dem Rücken zur Tür und redete leise auf die Frau ein, die Tarzan nicht sehen konnte. Dann hörte er ihre Stimme, gleichmäßig, jedoch laut genug, um ihre Worte zu verstehen.
    »Nein, Nikolas, das nützt nichts«, sagte sie. »Du kannst drohen, soviel du willst, ich werde deinen Forderungen nie nachgeben.
    Verlaß bitte das Zimmer! Du hast hier nichts zu suchen. Du hast mir versprochen, nicht einzutreten.«
    »Gut, Olga, ich werde nicht hereinkommen; aber bevor ich mit dir fertig bin, wirst du dir tausendmal wünschen, mir den Gefallen sofort getan zu haben, um den ich dich bitte. Am Ende werde ich sowieso gewinnen, also kannst du mir auch gleich Schwierigkeiten und Zeit ersparen sowie die Schande für dich und deinen –«
    »Niemals, Nikolas!« unterbrach sie ihn, dann sah Tarzan, wie Rokoff sich umwandte und Pawlowitsch zunickte. Dieser huschte durch den Korridor zur Tür, die Rokoff ihm offenhielt, und an ihm vorbei in die Kabine. Rokoff trat schnell wieder heraus. Die Tür wurde geschlossen. Tarzan hörte das Schloß schnappen, als Pawlowitsch von innen verriegelte. Rokoff blieb mit gesenktem Kopf vor der Tür stehen, wohl um das Gespräch der beiden von außen mitzuverfolgen. Ein häßliches Lächeln spielte um seine bärtigen Lippen.
    Tarzan konnte die Stimme der Frau hören, wie sie dem Ganoven befahl, die Kabine zu verlassen. »Ich rufe meinen Gatten«, rief sie. »Er wird nicht mit sich reden lassen.«
    Pawlowitschs höhnisches Gelächter drang durch das polierte Holz.
    »Der Zahlmeister wird Ihren Gatten zu sich rufen, Madame. Der Mann ist nämlich schon davon in Kenntnis gesetzt worden, daß Sie sich hinter Ihrer verschlossenen Kabinentür mit einem Kerl amüsieren, mit dem sie nicht verheiratet sind«, erwiderte er.
    »Ha!« rief die Frau. »Das wird mein Mann alles erfahren.«
    »Sicher wird er das, aber der Zahlmeister nicht und auch nicht die Zeitungsleute, die bei unserer Ankunft auf mysteriöse Weise darüber informiert werden. Aber sie werden meinen,
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