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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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»Monsieur, Sie werden noch genug Gelegenheit haben zu bedauern, daß Sie sich in die Angelegenheiten anderer eingemischt haben.«
    Aber Tarzan lächelte nur und überreichte seinerseits dem Grafen mit einer Verbeugung seine Karte.
    Darauf stand: M. Jean C. Tarzan
    »Monsieur Tarzan«, sagte der Graf. »Sie werden es vielleicht noch aufrichtig bereuen, daß Sie mir Hilfe geleistet haben. Ich kann Ihnen versichern, daß Sie sich damit den Haß zwei der schlimmsten Verbrecher ganz Europas zugezogen haben. Gehen Sie den beiden um Himmels willen aus dem Weg.«
    »Ich hatte schon Gegner, die mir weitaus mehr Ehrfurcht eingeflößt haben, mein lieber Graf, und noch bin ich am Leben und heil und gesund«, erwiderte Tarzan mit einem leisen Lächeln. »Ich glaube, keiner von beiden wird je imstande sein, mir zu schaden.«
    »Das wünsche ich Ihnen, Monsieur«, bemerkte der Graf, »und doch wäre es ganz angebracht, auf der Hut zu sein und zu wissen, daß Sie sich heute zumindest einen Mann zum Feind gemacht haben, der nie vergißt und nie verzeiht – und dessen krankhaft-böses Gehirn ständig neue Greueltaten gegen jene ausheckt, die ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht oder ihn gekränkt haben. Man würde Seine Majestät den Satan beleidigen, würde man Nikolas als Teufel bezeichnen.«
    Als Tarzan an diesem Abend seine Kabine betrat, fand er am Boden einen zusammengefalteten Zettel, der offenbar unter der Tür durchgeschoben worden war. Er las:
     
    M. TARZAN
    Zweifellos sind Sie sich der Schwere Ihres Vergehens nicht bewußt gewesen, oder Sie hätten völlig anders gehandelt. Ich bin bereit, Ihnen zu glauben, daß Sie aus Unwissenheit so gehandelt haben und ohne die Absicht, einen Fremden zu beleidigen. Deswegen möchte ich Ihnen die Möglichkeit der Entschuldigung einräumen, und wenn Sie mir versichern, daß Sie sich nicht mehr in fremde Angelegenheiten mischen, will ich die Sache vergessen.
    Andererseits – aber ich bin mir sicher, daß Sie so klug sein werden, meinem Vorschlag gemäß zu handeln.
    Hochachtungsvoll
    NIKOLAS ROKOFF
     
    Für einen Moment spielte ein grimmiges Lächeln um Tarzans Lippen, dann jedoch vergaß er die Sache und ging zu Bett.
    In einer nahegelegenen Kabine unterhielten sich die Gräfin de Coude und ihr Gatte.
    »Warum bist du so ernst, lieber Raoul?« fragte sie. »Du warst den ganzen Abend so bedrückt. Was beunruhigt dich?«
    »Olga, Nikolas ist an Bord. Wußtest du das?«
    »Nikolas!« rief sie erschrocken. »Aber das ist unmöglich, Raoul. Das kann nicht sein. Er sitzt doch in Deutschland im Gefängnis.«
    »Das dachte ich auch, bis ich ihn heute traf – ihn und diesen anderen Ganoven, Pawlowitsch. Olga, ich ertrage diese Verfolgung nicht länger. Nicht einmal deinetwillen. Früher oder später werde ich ihn den Behörden übergeben. Ich bin in der Tat halb entschlossen, den Kapitän schon vor unserer Ankunft in Kenntnis zu setzen. Auf einem französischen Schiff wäre es kein Problem, sich dieser unserer Nemesis ein für allemal zu entledigen.«
    »O nein, Raoul!« rief die Gräfin und sank vor ihm, der er mit gesenktem Kopf auf dem Diwan saß, auf die Knie. »Tu das nicht. Erinnere dich an das Versprechen, das du mir gegeben hast. Sag, daß du das nicht tun wirst. Und droh ihm auch nicht, Raoul.«
    De Coude ergriff ihre Hände und blickte eine Weile in ihr blasses und verängstigtes Antlitz, als wolle er den wunderschönen Augen den wahren Grund entreißen, der sie veranlaßte, sich für diesen Mann einzusetzen.
    »Wie du willst, Olga«, sagte er schließlich. »Ich kann dich nicht verstehen. Er hat jedes Recht auf deine Liebe, Loyalität und deinen Respekt verwirkt. Er ist eine Gefahr für dein Leben und deine Ehre, und auch für die deines Gatten. Ich hoffe, du bereust nie, ihn beschützt zu haben.«
    »Das mache ich doch gar nicht, Raoul«, unterbrach sie ihn heftig. »Ich glaube, ich hasse ihn genauso wie du, Raoul, aber Blut ist dicker als Wasser.«
    »Ich hätte die Zusammensetzung von seinem heute gern überprüft«, knurrte de Coude grimmig. »Die zwei haben mit Absicht versucht, meine Ehre in den Schmutz zu ziehen, Olga.« Er berichtete, was im Rauchsalon vor sich gegangen war. »Wäre nicht dieser völlig Unbekannte gewesen, so hätten sie es geschafft, denn wer hätte mein einfaches Ehrenwort akzeptiert, da man die Karten als erdrückendes Beweismaterial bei mir gefunden hatte. Ich zweifelte schon langsam an mir selbst, bis dieser Monsieur Tarzan deinen geschätzten
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