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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen
Autoren: Gerhard Krug
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besser gleich am Anfang aufgegeben wird. Aber das entscheiden häufig andere. Gründe dafür, ein Projekt zu torpedieren, gibt es verschiedene.
    Zum Beispiel kann es ethische und moralische Gründe geben, ein Projekt zu verhindern. Tierversuche zum Beispiel oder dass andere ihre Arbeit verlieren. Aber auch die Karriere. Wenn das andere Projekt erfolgreich ist, kann dein Chef vielleicht nur Zweiter werden. Was ihm nicht schmeckt. Also wird er (fast) alles tun, das andere Projekt durch deines zu torpedieren, um vielleicht seine Abteilung besser hinzustellen.
    Es kann sich auch um Industriespionage handeln, und dadurch erhält der Mitbewerber bessere Karten, weil dieser dann früher auf den Markt kommt. Die Chinesen leben das ja bestens vor.
    Und letztendlich kann es auch nur darum gehen, dass ein Vorgesetzter seine Macht demonstriert, dass nur er das Sagen hat und das Projekt wo es nur geht verhindert. Für solche Paranoiker sind Millionen deiner Firma nichts, wenn es ihnen hilft, ihr Ego zu pflegen. Das habe ich selbst erlebt! Normalmenschen bezeichnen solche Chefs einfach als krank. Was sie auch sind.
    Zurück zum Thema. Der Möglichkeiten, ein Projekt abzuschießen, sind viele. Diese möchte ich nun beleuchten. Ich betrachte jetzt mal den gemeinen Fall, dass dein Projekt abgeschossen werden soll. Also: Der Gute bist du!
     
Kein Geld
    Das häufigste und einfachste Mittel, um ein Projekt zu be- und verhindern ist, ihm die nötigen Mittel zu versagen. Die benötigten Mitarbeiter werden durch die andere Abteilung nicht bereitgestellt. Sie sind überlastet und müssen anderes tun. DeinProjekt hat keine Priorität und so weiter. Es gibt viele Gründe, warum Leute nicht zur Verfügung stehen.
    Achte dabei darauf, ob es nicht wirklich gute Gründe sind, warum die Personen für dein Projekt nicht zur Verfügung stehen. Lass dir dein Urteil nicht durch deine Vorurteile trüben. Aber oft ist es einfach die fehlende Priorität deines Projekts, warum die Ressourcen nicht da sind.
    Dazu werden dann auch gerne mal die fehlenden Fähigkeiten angeführt. Das kann nur Maier machen, und der ist in einem anderen Projekt eingebunden. Oder die Motivation für dich ist gleich null. Oder weil man dich nicht mag, du hast dich das letzte Mal als Kotzbrocken in der Abteilung empfohlen.
    Das hat dann nichts mit deinem Projekt zu tun, aber ganz viel mit deinen Fähigkeiten als Projektleiter. Das sollte oben ja bereits angesprochen sein.
    Man kann dich auch behindern, indem zum Beispiel ein Zugang zu einem Plotter lange nicht zur Verfügung steht oder eine notwendige Ausbildung. Da könnte man noch Hunderte Gründe anführen, warum Ressourcen nicht zur Verfügung stehen. Schau einfach mal genauer hin und überlege dir, warum.
    Wenn du das geklärt hast, kannst du auch aktiv werden und allenfalls das Problem einfach lösen, ohne dass du viel Aufhebens darum machen musst. Da hilft dann auch oft, dass du bei deinen Kollegen beliebt oder geachtet bist. Dann kann man häufig auf dem kleinen Dienstweg etwas erreichen.
     
Fehl- oder Falschinformation
    Ein weiteres beliebtes Mittel sind fehlende oder falsche Informationen. Das einfachste Mittel ist, dir eine wichtige Information vorzuenthalten. Dann läufst du gegen die Wand, und der andere entschuldigt sich dann wortreich, dass das schiefgelaufen ist, aber er ist sich sicher, dass er dir die E-Mail geschickt hat. Leider warst du im Urlaub. Pech für dich.
    Oder es werden Versuche lückenhaft dokumentiert, sodass bestimmte Ergebnisse nicht so vorliegen, wie du sie brauchst. Bis hin zu Fälschungen und offener Lüge habe ich alles schon erlebt.
    Beispiel gefällig? Bitte:
    Wir hatten ein Projekt in der Tochter eines großen Konzerns. Dort sollten mit Hilfe einer SA P-Auswertung die laufenden Kosten direkt in ein anderes Planungstool geschrieben werden. Die Controllerin und die SA P-Freunde wollten dies verhindern. Die Gründe sind uns nie klargeworden. Nun kam es nach Wochen interner Querelen des Projektleiters (also unseres Auftraggebers und den Gegnern) zu einer Kampfsitzung (siehe Sitzungswesen) bei der beide (Controllerin und SA P-Chef ) behauptet haben, dass sie das mit dem Standard SAP auch könnten, das sei kein Problem. Der Projektleiter und wir konnten technisch nachweisen, dass es an einem Punkt in SAP eine N: N-Beziehung gibt, die das gewünschte Ergebnis gar nicht liefern konnte. Der Auftraggeber aber wollte sich mit seinen SA P-Leuten nicht anlegen und entschied, dass es nur mit SAP
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