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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen
Autoren: Gerhard Krug
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wird, wo du stehen müsstest und was du tun kannst, um das Fiasko in Grenzen zu halten.
    Auch hier gilt: Wenn du nicht weißt, wie dein Projekt laufen soll, kannst du nicht erwarten, dass es deine Kollegen wissen. Das Ganze steht und fällt mit der Tatsache, dass du weißt, was du willst und was zu tun ist. Und dieses Wissen kriegst du nur, wenn du deine Tätigkeitsliste sauber und vollständig hast. Alles andere hängt davon ab.
    Lass dir nichts vormachen. Wenn deine Kollegen hier etwas anderes behaupten, dann lügen sie. Denn vielleicht hat ein Kollege schon das dreißigste gleiche Projekt gemacht und behauptet dann, dass er aufgrund seiner hohen Intelligenz keinen Terminplan braucht. Den braucht er dann auch nicht mehr, da er schon im Tagesgeschäft Projekte abwickelt. Also eigentlich gar keine Projekte mehr macht.
    Wenn du dann dein Projekt möglichst vollständig hast und dann noch glaubst, es in der vorgegebenen Zeit zu schaffen, bist du bereits auf einem guten Weg. Ohne eine vollständige Tätigkeitsliste und die dazugehörigen Zeiten bekommst du nie ein Gefühl dafür, was du tun musst. Das ist eine alte, aber immer noch gültige Projektwahrheit.
    Und nicht zuletzt. Wenn du nun deinen Terminplan hast, füge zwei Felder ein: Ein Feld heißt «Verantwortlich» und das andere heißt «Durchführung». In diese schreibst du bei jeder (!) Tätigkeit hinein, wer den Hut aufhat, und allenfalls wenn es ein anderer machen muss, wer das dann wirklich tut.
    «Warum so aufwendig?», wirst du nun fragen. Ganz einfach. Ich habe in allen Projekten, wo viele beteiligt waren, die Zuständigen aufgeführt. Dann weiß jeder, was er zu verantworten hat. Sonst weichen sie aus und sagen, dass sie nicht wussten, dass sie das tunsollten. Außerdem kannst du dann einfach Listen nach Verantwortlichen rauslassen und denen in die Hand drücken. Die Begeisterung hält sich dann zwar in Grenzen, aber jeder ist in der Pflicht. Und die, die dann was tun müssen, wissen auch, dass sie was tun müssen. Dieses Vorgehen hat sich immer bewährt. Nimm deine Kollegen in die Pflicht!

Die Kosten ermitteln
    Das ist gar nicht so schwer. Wie im richtigen Leben. Was will ich kaufen oder machen, und was brauche ich dafür? Da sollte man meinen, das wäre machbar. Doch die Wahrheit ist wie immer etwas komplizierter. Und auch unangenehmer.
    Wenn du alle Tätigkeiten hast, dann hast du schon mal ein gutes Gerüst. Für die Personalkosten brauchst du dann zunächst nur die benötigten Arbeitstage einzutragen. Wenn du die verschiedenen Ressourcen mit Kostensätzen hinterlegt hast, rechnen sich diese von allein. Du wirst dann zunächst mal erschrecken. Das ist normal. Man schätzt immer zu knapp. Da noch zwei Tage, da nochmals und so weiter. Und schon ist man über die erste Schätzung hinaus und um eine Erfahrung reicher.
    Hinzu kommen dann noch die Kosten, die durch andere in dein Projekt gedrückt werden. Also vom Chef für einige Funktionen, ohne die es nicht geht. Die lieben Kollegen, die da auch noch gute Ratschläge haben. Und dann will der Kunde auch noch das ohne Zusatzkosten extra, was dann dein ohnehin kleines Budget sprengt.
    Wie schon am Anfang erwähnt. Wehre den Anfängen. Also halte den Beutel zu und sag nein. Das ist zwar den Kollegen gegenüber nicht nett, aber wirkungsvoll. Sollen sie ihr Budget einsetzen und nicht deins. Mit dem Geld anderer Leute ist es leicht zu glänzen. Es gibt immer Zusatzkosten. Und wenn du nicht quersubventionieren kannst, dann wird es eng.
    Also mach dich daran, die Kosten, wie schon eingangs erwähnt, zu kalkulieren. Wenn deine Liste weitgehend fertig ist, mach dir Gedanken, welche Leute du brauchst und was sie kosten. Was musstdu kaufen und was kostet das? Wenn du alles fein säuberlich reinhackst, hast du ruck, zuck die Kostenschätzung abgegeben. Das ist nicht viel Aufwand. Dazu brauchst du auch keine ausgefeilte Kalkulationssoftware. Die meisten machen es ohnehin in Excel. Warum nicht auch du?
    Du kannst das auch einfach in MS Project machen, das geht prima. Tage zuteilen, und dann rechnet es dir sogar noch den Mittelabfluss über die Zeit aus. Dasselbe machst du mit den Kaufkosten. Da noch ein Kostenblock, da noch ein anderer. Und schon hast du alles schön zusammen.
    Vergiss nicht die versteckten Kosten, auf die man erst kommt, wenn die anderen die Hand aufhalten. Zum Beispiel Labore, Gutachten, Genehmigungen, Prüfstände, Berater, Patente usw. Die sind alle nicht billig. Und wenn du intern über
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