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Tanz mit mir ins Glueck

Tanz mit mir ins Glueck

Titel: Tanz mit mir ins Glueck
Autoren: Day Leclaire
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zu zeigen, dass er sich in eine
    Privatangelegenheit einmischte.
    Zu ihrem grenzenlosen Erstaunen ließ Jonah sich jedoch nicht so leicht einschüchtern. Er straffte die Schultern und wandte Raphael den Rücken zu.
    „Kann ich noch etwas für Sie tun?" erkundigte er sich höflich.
    Nervös schüttelte Aimee den Kopf. „Ich glaube nicht. Willkommen auf dem Cinderella-Ball. Genießen Sie den Abend. Wir hoffen, dass Sie ..." Sie verstummte, hatte sich jedoch schnell wieder in der Gewalt. „Wir wünschen Ihnen eine glückliche Zukunft."
    „Sind Sie sicher?" fragte er.
    Raphael verlor allmählich die Geduld. „Sag ihm, er soll verschwinden, Aimee.
    Die Sache geht nur uns beide etwas an."
    Sie lächelte Jonah besänftigend an. „Raphael und ich sind ... alte Bekannte.
    Trotzdem vielen Dank für Ihre Sorge."
    Jonah neigte leicht den Kopf. Nach einem letzten warnenden Seitenblick auf Raphael schlenderte er in den überfüllten Ballsaal.
    „Ein Freund von dir?" Raphael trat einen Schritt vor und nahm nun Jonahs Platz ein.
    „Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen." Sie zuckte betont ge langweilt mit den Schultern. „Vermutlich erkennt er Probleme, wenn welche auftauchen."
    Zum erstenmal blitzte so etwas wie Erheiterung in Raphaels silbergrauen Augen auf. „Bin ich ein Problem?"
    Aimee betrachtete sein markantes Gesicht. „Ich weiß nicht... Was meinst du?"
    „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden."
    „Und welchen?"
    „Sei heute abend meine Begleiterin. Dann wirst du eine Ant wort auf deine Frage erhalten."
    Es war keine Bitte, sondern ein Befehl. Aimee hörte deutlich die Drohung heraus, die in Raphaels Worten mitschwang: Wage es nicht, abzulehnen.
    Inzwischen war die Schlange der Gäste, die auf Einlass in den Ballsaal warteten, angewachsen. Sie musste diese Unterhaltung unbedingt beenden. „Was willst du, Raphael?" fragte sie leise. „Warum bist du hier?"
    „Ich bin natürlich ein Gast." Er sah sie unschuldig an und reichte ihr die goldschimmernde Eintrittskarte.
    „Du bist hier, um eine Frau zu finden?" flüsterte sie erschrocken.
    „Ist das nicht der Zweck dieses Balls?" Lässig warf er die dünne Metallplatte in den Korb.
    „Willkommen auf dem Cinderella-Ball", sagte sie automatisch, unfähig, den Blick von dem Ticket zu wenden.
    Raphael war hier, um eine Frau zu finden! Wie sollte sie das nur ertragen? Wie sollte sie ruhig dastehen und mit ansehen, wie er sich unter den unzähligen schönen Frauen, die heute abend hier versammelt waren, eine Gefährtin auswählte? Nervös hob sie den Kopf. „Raphael..."
    Er trat einen Schritt vor und überquerte damit die unsichtbare Linie, brach in den persönlichen Freiraum ein, den die meisten Leute bei ihrem Gegenüber respektierten. Aber Raphael hatte sich noch nie so verhalten wie „die meisten Leute". „Leiste mir Gesellschaft", verlangte er. „Lass einen anderen deine Arbeit machen und tanz mit mir, amada."
    „Das kann ich nicht." Sie bemühte sich, so ruhig und kühl wie möglich zu antworten. „Ich habe Verpflichtungen."
    „Du lügst, Aimee. Nicht deine Pflichten halten dich hier fest, sondern deine Furcht." Er sprach so leise, dass nur sie ihn hören konnte. Seine breiten Schultern schirmten sie vor den neugierigen Blicken der anderen Gäste ab. „Irgendwann wirst du mit mir reden müssen. Warum bringst du es nicht gleich hinter dich?"
    „Was willst du?" wiederholte sie. „Wenn du hier bist, um dir eine Frau zu suchen, warum vergeudest du deine Zeit, indem du mit mir tanzt?"
    „Das werde ich dir unter vier Augen sagen. Wann ist deine Arbeit beendet?"
    Niemals! „Es kann noch eine Weile dauern", erwiderte sie, ohne nachzudenken.
    Dieser Abend war ihre letzte Chance, das wahre Glück zu finden. Sie war noch immer fest entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen, um den Mann ihrer Träume zu treffen. Aber wie sollte sie das anstellen, wenn Raphael nicht von ihrer Seite wich? Wie sollte sie Liebe finden, solange der Mann vor ihr ihre Liebe gefangen hielt? Sie würde erst frei sein, wenn sie die Situation mit ihm bereinigt hatte. Und solange sie nicht frei war, konnte sie es nicht riskieren, ihr Herz erneut zu verschenken.
    „Komm mit mir, amada", drängte er.
    Wie in Trance neigte sie den Kopf. Dann wandte sie sich der Angestellten zu, die in ihrer Nähe stand, und reichte ihr den Korb. „Würden Sie bitte meinen Platz übernehmen? Ich muss diesem Gast helfen." Widerspruchslos ließ sie es geschehen, dass Raphael ihren Arm ergriff und sie mit sich
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