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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück
Autoren: SARA CRAVEN
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ich ebenso gut die Zeit
ausnutzen, die mir noch bleibt."
    Sie
sah ihn erstaunt an. "Das ist alles, was du willst?"
    "Es
genügt. Natürlich, wenn du irgendetwas ablegen möchtest
…"
    Ein
Schweigen folgte, dann sagte sie resigniert: "Ich hätte
wissen müssen, dass es zu schön ist, um wahr zu sein.
Wolltest du, dass ich mir mit dem Brandy Mut antrinke?"
    "Tatsächlich
habe ich an diese scheußliche Perücke gedacht",
erwiderte er gelassen. "Oder willst du behaupten, dass es dein
Haar ist?"
    "Nein.
Mama Rita besteht darauf, dass ich sie trage." Chellie nahm die
Perücke ab und fuhr sich verlegen durchs schwarze Haar.
    "Gut",
sagte er leise. "Das ist eine erstaunliche Verbesserung."
    Chellie
wurde rot. Sie verstand diese Kehrtwendung noch immer nicht und
traute ihr nicht. Vielleicht wiegte der Fremde sie nur in Sicherheit.
Sie konnte sich nicht entspannen.
    Was
ihm nicht entging. "Du bist furchtbar nervös."
    "Wundert
dich das?" Sie warf ihm einen ärgerlichen Blick zu.
    "Nein.
Mir ist ein Rätsel, wie du in diesem anrüchigen
Etablissement gelandet bist. So ein Leben zu wählen scheint mir
ein schlechter Schritt zu sein."
    "Wählen?
Bist du verrückt?" Ihre Stimme wurde lauter. "Glaubst
du wirklich, ich hätte jemals so ein Lokal betreten, wenn es
nach mir gegangen wäre?"
    "Warum
bleibst du dann?"
    "Weil
ich ohne Geld und ohne Reisepass nicht von hier wegkomme."
    Er
zog die Augenbrauen hoch. "Bist du ausgeraubt worden?"
    "Mama
Rita hat mir den Pass abgenommen. Jemand anders hatte mein Geld
gestohlen. Die Folge war, dass ich aus meinem Hotelzimmer geworfen
wurde. Und sie haben mein Gepäck behalten. Ich hatte eine
Viruskrankheit, und deshalb war ich nicht ganz klar im Kopf."
Abgesehen von der Erkenntnis, dass Ramon sie sitzen lassen hatte,
pleite und völlig aufgeschmissen. Aber sie durfte nicht über
ihre geradezu kriminelle Dummheit nachdenken. Dann würde sie vor
diesem Fremden zusammenbrechen. Chellie straffte die Schultern. "Ich
wusste, dass ich ziemlich schnell zum britischen Konsul musste und
habe einen Streifenwagen angehalten, um nach dem Weg zu fragen."
    "Nicht
sehr klug", sagte der Fremde.
    "Das
habe ich gemerkt." Chellie schauderte. "Der Polizist hat
gedroht, mich wegen Landstreicherei einzusperren, dann hat er sich
scheinbar erweichen lassen und gesagt, das Konsulat sei an dem Tag
geschlossen, aber er würde mich erst einmal an einen sicheren
Ort bringen. Ich war ihm sogar dankbar. Nur hat er mich hierher
gebracht."
    "Nicht
gerade dein Glückstag."
    "Nein.
Aber ich weiß, dass es noch schlimmere Häuser gibt als
dieses, denn Mama Rita hat mir schon gedroht, mich in das ihrer
Freundin zu schicken, wenn ich nicht gehorche. Ich habe wirklich
geglaubt, sie würde mich singen lassen, bis ich genug Geld habe,
um von hier zu verschwinden. Wir haben eine schriftliche Abmachung",
Chellie rang sich ein Lächeln ab. "Wie naiv kann man sein?"
    "Mama
Rita ist eine Frau, die viel davon hält, alle ihr zur Verfügung
stehenden Aktivposten auszubeuten. Die Frage ist, willst du einer
dieser Aktivposten bleiben?"
    "Du
meinst, warum ich nicht weglaufe? Ohne Reisepass würde ich nicht
weit kommen. Und sie würde mich finden und hierher
zurückbringen. Oder zu ihrer Freundin Consuela."
    "Wie
weit würdest du denn gern weglaufen?"
    "Am
liebsten bis ans andere Ende der Welt."
    "Das
kann ich nicht versprechen", sagte er. "Aber _St. Hilaire
wäre immerhin möglich."
    Chellie
runzelte die Stirn. "Wo ist das?"
    "Die
Insel gehört zu den Windward Islands und ist nicht besonders
groß. Ich bringe für den Eigner eine Yacht dorthin. Du
kannst mitkommen."
    "Ich
soll mit dir mitgehen?" Sie schüttelte den Kopf.
    "Jetzt
hör mal gut zu. Ich mag ja der erste Mann sein, der für
deine Gesellschaft zahlt, aber ich bin mit Sicherheit nicht der
letzte. Und der nächste Kerl respektiert deine Scheu vielleicht
nicht. Tatsächlich könnte er sie für Anmache halten
und viel mehr Lust von dir erwarten, als ich es getan habe."
    Chellie
wurde rot. "Du nimmst wirklich kein Blatt vor den Mund."
    "Eigentlich
verfahre ich glimpflich mit dir."
    Sie
schwieg einen Moment lang. "Warum sollte ich dir trauen?"
    "Weil
du es kannst." Er warf ihr einen arroganten Blick zu.
    "Ich
habe in letzter Zeit anderen Leuten vertraut. Es ist jedes Mal eine
Katastrophe gewesen."
    "Irgendwann
musst du Glück haben. Warum nicht jetzt?"
    "Was
genau meinst du damit, ich könne mitkommen?" Ihre Röte
nahm noch zu.
    Er
verzog den Mund. "Wenn ich dich gewollt hätte, dann
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