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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück
Autoren: SARA CRAVEN
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an.
    "Noch
nicht", erwiderte Ash kühl. "Ich melde mich dann
schon."
    Manuel
zuckte die Schultern. "Wie Sie wünschen. Sie brauchen es
nur zu sagen." Er deutete auf einen Bogengang mit einem
Perlenvorhang hinter der Bühne. "Wir haben Zimmer –
sehr private Zimmer –, in denen die Frauen für Sie allein
tanzen würden. Ich kann das arrangieren. Für entsprechendes
Geld, naturalmente ."
    "Ich
werde es mir merken", sagte Ash. Das Bier war überraschend
gut und herrlich kalt. Er wandte den Blick von den hoffnungsvollen
jungen Frauen ab und konzentrierte sich auf den Pianisten, der trotz
der Gleichgültigkeit seiner Zuhörer verbissen
weiterspielte. Ich hoffe, die alte Hexe an der Tür bezahlt dich
gut, Kumpel, dachte Ash, während er sein Zigarillo ausdrückte.
Der Mann hatte es verdient.
    Der
Pianist spielte das Lied zu Ende und stand auf, um sich für den
nicht vorhandenen Applaus zu bedanken, dann setzte er sich wieder hin
und schlug einen Akkord an.
    Der
Perlenvorhang bewegte sich, und eine junge Frau kam herein. Ein
seltsames Geräusch durchdrang den Raum. Es klang wie ein leises
Grollen. Die Raubtiere wittern ihre Beute, dachte Ash angewidert. Er
kniff die Augen zusammen, als er sie richtig sehen konnte. Sie war
blond und trotz der High Heels nur mittelgroß. Ihr schlanker,
straffer Körper wurde von dem schwarzen Minikleid betont. Das
trägerlose Oberteil war über den vollen Brüsten gerade
geschnitten, der Rock schmiegte sich an die schmalen Hüften und
war so kurz, dass der beunruhigende Eindruck entstand, sie sei
darunter nackt.
    Aber
sie ging nicht auf die Bühne. Sie sah niemand an, ignorierte die
Pfiffe und zotigen Zurufe und lehnte sich an das Klavier, als wäre
sie froh, Halt zu finden. Der Pianist spielte die Einleitung von
"Killing Me Softly".
    Ash
war völlig von ihrem unglaublich schönen Gesicht gefesselt.
Im Gegensatz zu dem schulterlangen blonden Haar waren Brauen und
Wimpern dunkel. Die Augen waren grün und wachsam wie die einer
Katze, die Lippen in einem sexy Pink geschminkt. Und sie hatte eine
Heidenangst.
    Ash
hatte es gewusst, sobald sie hereingekommen war. Er hatte ihre Angst
durch den ganzen Raum gespürt. Jetzt bemerkte er, dass sie die
Hände zu Fäusten geballt hatte. Aber als sie zu singen
begann, hatte sie keine Probleme mit ihrer Stimme, die tief, kräftig
und ein bisschen heiser war. So eine Stimme will ein Mann beim
Höhepunkt hören, wenn die Frau seinen Namen stöhnt,
dachte Ash, dann verzog er voller Selbstverachtung den Mund.
    Die
Männer hörten zu, während sie sang, aber sie waren
unruhig. Für sie zählte, was das knappe Kleid versprach,
und sie konnten nicht glauben, dass nur ein Song geboten wurde. Alle
anderen Frauen zogen sich aus, also warum sollte sie es nicht auch
tun?
    Sie
ging zum nächsten Lied über – "Someone to Watch
Over Me". Gerade als sie verstummte, erwiderte sie Ashs Blick,
und einen atemlosen Moment lang sahen sie sich an. Jetzt weiß
ich, warum ich heute Abend hierher gekommen bin, dachte er.
    Der
Auftritt war vorbei. Sie bedankte sich mit einem Nicken für den
spärlichen Beifall und verschwand durch den Perlenvorhang,
begleitet von den Buhrufen und dem Geschrei der enttäuschten
Männer.
    Ash
trank sein Bier aus und stand auf.
    "Haben
Sie einen Wunsch, querido?" fragte Mama Rita.
    "Ich
will die Sängerin", sagte Ash ruhig.
    "Sie
meinen, sie soll sich zu Ihnen setzen und … nett sein?"
    "Nett,
ja. Aber in einem Ihrer privaten Zimmer. Ich will, dass sie für
mich tanzt."
    Mama
Rita lachte. "Sie ist mein neuestes Mädchen und
lernt noch, mi corazón. Und vielleicht hebe ich sie sowieso
für einen reichen Kunden auf. Sie können sie sich nicht
leisten."
    "Stellen
Sie mich auf die Probe."
    "Verrückter
Mann. Warum wollen Sie Ihr ganzes Geld ausgeben? Suchen Sie sich ein
anderes Mädchen aus."
    "Nein.
Die Sängerin. Ich zahle, was sie kostet."
    Mama
Rita musterte ihn. "Sie haben so viel Geld?" fragte
sie ungläubig.
    Ash
holte seine Brieftasche heraus und warf einige Scheine auf den Tisch.
    "Das
ist für mich." Mama Rita nahm sie schnell und steckte sie
in ihren Ausschnitt. "Provision. Sie müssen noch die
Sängerin bezahlen. Was auch immer sie wert ist. Wozu auch immer
Sie sie veranlassen. Sollte einfach sein für einen schönen
Mann wie Sie." Mama Rita lachte wieder. "Sie etwas lehren, sí ?"
    "Sí" ,
sagte Ash leise. "Eine Lehre fürs Leben. Hat sie einen
Namen?"
    "Micaela."
Mama Rita stand auf und lächelte Ash anzüglich an. "Sie
trinken noch ein
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