Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition)
Autoren: Roman Lukitsch
Vom Netzwerk:
Söldner von denen wir aus Katanga her wussten, dass sich zahlreiche Gruppen in den Norden Angolas zurückgezogen hatten. Der Kongo brannte lichterloh. Nach dem Desaster in Algerien und der Auflösung des französischen 1. REP fanden sich auch die Paras der Fremdenlegion Grüppchenweise in Kongo-Katanga ein. Nord Angola war immer wieder das Rückzugsgebiet der französischen Söldner. Von den Franzosen hatten wir nichts zu befürchten und mit den portugiesischen Militärs konnte man sich einigen solange man ihr „Angola e Portugues „ nicht in Zweifel zog. Wir waren keine Portugiesen, wir waren Franzosen, Sabi Loulou und Loulou von Geburt und ich mit falschen „echten“ Pass. Meine Vita blieb unverändert, nur die Pappe in dem sie beschrieben wurde, war französische Pappe und die französische Sprache, wenn auch  mit Akzent, war mir nicht unbekannt. Probleme waren also nicht durch Portugiesen zu erwarten und auch nicht durch französischen Söldner.
    Mit den Bakongo haben wir schon eine Auseinandersetzung, die für die Schwarzen katastrophal endete. Eine Auseinandersetzung die wir so nicht wollten und uns unentwegt beschäftigten. Zur Orientierung verließen wir unseren Weg und bestiegen einen etwa einen Kilometer entfernt befindlichen Hügel, der nur durch kleines Buschwerk
    bewachsen war und eine durchaus gute Deckung und Rundumsicht bedeutet. Der Aufstieg war beschwerlicher als wir dachten und kostete uns einige Zeit, so das wir beschlossen, erst am nächsten Tag nach Ouimbele weiter gehen zu wollen. Als Nachtlager, obwohl es erst später Nachmittag war, schien uns dieser kleine Berg mit dieser fantastischen Aussicht über die vor uns liegende Savanne mit Elefantengras. Eine hervorragende Möglichkeit Deckung und Unterschlupf zu nehmen. In geschätzter Entfernung von fünf Kilometer entdeckten wir eine portugiesische Fazenda, eine Kaffeepflanzung. Unter uns lag der Weg  den wir gegangen waren und wir sahen mit Erschrecken, dass wir fast in eine Patrouille geraten wären, die etwa zweihundert Meter weiter eine Rast eingelegt hatten. Mit dem Fernglas konnten wir fünf Milizionäre zählen. Sie hatten die grüne Armbinde der Miliz angelegt, eine Beret Basque übergestülpt und die Maschinenpistolen unter den Arm geklemmt. Von Phill, der regelmäßig mit seinem Flugzeug von Katanga nach Negage in Nord Angola geflogen war, wussten wir so einiges von diesen portugiesischen Milizen. So auch, das sie von der regulären portugiesischen Armee wenig gemocht waren, und vorwiegend von den reichen Kaffeepflanzer angeheuert wurden um Vergeltungsmaßnahmen zu unternehmen. Es wurde in der Regel eine Jagd auf die Schwarzen als wären sie auf Antilopenjagd. Die portugiesische Armee wollt die willkürlichen Vergeltungsgräuel gegen die schwarze Bevölkerung einschränken doch sie unterlagen dem Wechselspiel von Terror und Gegenterror.
    Schwerhängende, grauschwarze Wolken lasteten über den nahen Urwald den wir gegen Mittag verlassen hatten, zu der Zeit wir das niedergebrannte Dorf entdeckten. Die Wolken über dem Urwald schienen wie festgenagelt und dichte Nebelschwaden zogen heran als in der vor uns befindlichen Savanne, aus dem Elefantengras ein markerschütterndes „UPA! UPA !“ zu hören waren. Wir zählten eine Gruppe Schwarzen, acht an Zahl, die mit ihren Catanas aus dem Elefantengras kommend, die Milizionäre anzugreifen versuchten. Es war ein kurzer Kampf, und hinterließ fünf tote Kämpfer die der „Jefe do Posto“ von der Gehaltsliste der Kaffee-Plantage streichen konnte.
    Die Schwarzen, wir vermuteten das es Bakongo waren, schleppten ihre Leichname zurück in die Weiten dieser Savanne, vermutlich um sie so zu zerstückeln wie sie es mit Phill und Nbele getan hatten. Die Ausrüstung der Milizionäre nahmen sie mit, nur den Jeep ließen sie stehen. Kurz nach dem Überfall legte sich bleiernschwer eine undurchdringliche Nebelbank auf uns nieder so dass binnen weniger Minuten die ganze Landschaft nicht existent zu sein schien. Mit den Catanas, den langen Buschmessern schlugen wir einig Büsche weg, gerade nur so viele, das wir liegen konnten, spannten unsere grüne Gewebeplane über das verblieben Buschwerk, aßen den Inhalt einer Dose mit Corned Beef mit einer Scheibe „Panzerplatten“ ebenfalls aus Dose mit Dauerbrot und legten uns Schlafen. Mit etwaigen Angreifern rechneten wir nicht, denn die Sicht lag unter zwei Meter und bisher hat uns auch niemand verfolgen oder entdecken können.
    Die Milizen suchten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher