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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition)
Autoren: Roman Lukitsch
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1961 in dieser portugiesischen Kolonie der Aufstand der Bakongo ausgebrochen waren. Jener Volksstamm der Bakongo, dessen Stammesbrüder auch in Belgisch Kongo und im Raum Brazzaville siedelten. Mit Bakongo Rebellen  hatten wir bereits unsere Erfahrungen gemacht. Es war Regenzeit noch bis zum März und die Temperaturen lagen tagsüber bei 25 und 30°C, und wir wussten noch nicht wie die Temperatur nachts sein werden und es legte sich ein dichter Nebel über den Rand des Savannengebiet der sich fast unmerklich von dem nahen Regenwald über den Buschwald zu uns gezogen hatte. 
    Hinter uns lag der Grenzfluss von Belgisch Kongo zu Angola, der Rio Cuango und vor uns eine Savanne. Aus den Kisten die wir im Flugzeug fanden, entnahmen wir Kartenmaterial, zwei Kompasse, und genügend Dosen mit Corned Beef, Ravioli und Trockenbrot in runde Dosen eingeschweißt, die Sabi Loulou nur als Kupplungsscheiben betitelte, ich war eher dafür sie als Panzerplatten zu beschreiben. Instant Kaffee gab es auch. Wir leerten noch unsere Reisetaschen und stopften unsere persönlichen Utensilien nebst den Dosen in Rücksäcke hinein, die wir auch noch im hintersten Winkel des „Blechdepp “ fanden; er sah nun wirklich so aus. Im Schatten des Wracks nahmen wir uns eine Stunde um unseren Weg nach Negage, dem portugiesischen Stützpunkt nähe Carmona zu beratschlagen.
    Nach allem Anschein, resultierend aus dem Kartenmaterial, der Beobachtungen während des Überfliegen des Rio Cuango und den Ausführungen von Phill befanden wir uns nordöstlichen Grenzgebiet Portugiesisch Angola und Belgisch Kongo, etwa fünfzig Kilometer zum Grenzfluss Rio Cuango und etwa hundertfünfzig Kilometer nach Negage zur Provinz Uige gehörend. Das Land der portugiesischen Kaffeepflanzer in Angola, deren unangenehme Bekanntschaft ich vor einigen Jahren in Lissabon gemacht hatte; dieses rau ausgestoßene „Angola e Portugues “ ließ nicht gutes erwarten für die Schwarzen. Wir erwarteten auch nicht das Allerfeinste und schon gar keine blasenlose Füße.
     
    Wir unterhielten uns in aller Ruhe was mit dem jungen Bakongo geschehen sollte. Sabi Loulou und ihre Schwester plädierten dafür ihn als Scout mitnehmen zu wollen. Ich dagegen wollte ihn nach Hause schicken. Den Vorschlag ihn als unseren Führer einzusetzen hatte schon etwas doch ich gab meine Bedenken, auch wenn er sich sehr anhänglich und hilfsbereit gegenüber Zouzou zeigte. Von ihr erhoffte er sich die größere Chance zu überleben obwohl weder Sabi Loulou noch ich keinen Moment daran dachten diesem Menschen nur ein Haar zu krümmen. Ich wollte mir den Rücken freihalten und letzthin zeigten sich beide Schwestern einverstanden ihn nach Hause zu entlassen. Zouzou erklärte ihm mit den wenigen Kenntnisse der portugiesischen Sprache dass wir keine Portugiesen seien und wir gemäß meinem Vorschlag wieder zurück über den Rio Cuango nach Belgisch Kongo gehen würden und er könne zurück zu seinen Stammesbrüdern.
    Der Bakongo Junge bedankte sich überschwänglich, half uns noch die Waffen seiner Kameraden unbrauchbar zu machen und danach trennten sich unsere Wege. Er verschwand in den Weiten dieses Savannenland und ihm zum Zeichen drangen wir in den Buschwald ein, zum Fluss Rio Cuango den wir
    zuvor mit Phill und seiner MD 315 Flamant überflogen.  Es sollte für ihn den Anschein haben als würden wir wieder zurück in den Kongo marschieren. Wir waren uns sicher dass er nach Auffindung seiner Stammesbrüder die Suche nach uns aufnehmen würde, ob freiwillig oder nicht das würde nicht in seiner Macht liegen.
    Unsere Spur wird sich mit Sicherheit für sie im Buschwald und dem dahinter liegenden Regenwald am Rio Cuango verlieren, darauf würden wir sorgsam achten und selbst der Zeitvorsprung für uns war für sie zu groß. Es war November und damit Beginn der Regenzeit, ein denkbar schlechter Zeitpunkt um zu Fuß durch diese Region zu marschieren; mit einem Fahrzeug war dies noch schwieriger. Die Konversation zwischen uns war bis auf kleine Hinweise nach Hindernissen, Richtungsänderungen nach Karte und Kompass oder einfach nur Pausenvorschläge eingeschlafen. Jeder hatte seine Aufgabe den anderen abzusichern, und die Umgebung zu beobachten. Wir wussten wie wir uns zu bewegen hatten, selbst die Bergerac Schwestern obwohl sie eher in Algerien im Stadtuntergrund der Städte Alger, Constantine und Oran agierten und dafür ausgebildet waren. Ob im Häuserdschungel der Großstädte, ob im Einsatz unendlich
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