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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition)
Autoren: Roman Lukitsch
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sich die denkbar ungünstigste Stelle um eine Rast einzulegen. Wir konnten uns gut vorstellen, dass sie schon von ihrem Ausgangspunkt, wahrscheinlich dieser Kaffee-Facenda, beobachtet und verfolgt wurden. Die Schwarzen würden diese Gegend wohl sicher für einige Zeit meiden denn es war zu erwarten, dass eine entsprechende Strafexpedition die Folge sein würde. Im Flüsterton unterhielten wir uns darüber und dass wir morgen früh die Facenda aufsuchen wollen um möglicherweise Unterstützung zu erhalten um nach Negage zum portugiesischen Militärstützpunkt zu gelangen. Den Umweg über Quimbele könnten wir dann aus unseren Überlegungen streichen.
     
    Am frühen Morgen noch ehe die Dunkelheit gewichen war, lösten wir unser Lager auf und beseitigten alle Spuren. Nichts ließen wir zurück, und steckten die Stümpfe der mit den Catanas entfernten Sträucher in die Erde. Langsam zog ein Lichtband über den Dschungel im Osten vom Rio Cuango auf. Im Tal vor uns war in den Schlieren des Morgennebels, gegen Süden, eine ausgedehnte Savanne mit mannshohem Elefantengras zu sehen. Unser Weg unten am Bergrücken führte nach Westen zu einer Kaffeepflanzung und im Norden des Weges sahen wir hinter einem schmalen Grasgürtel eine Baumsavanne. Am Horizont, hinter der Baumsavanne war eine ausgedehnte Kulturlandschaft zu erkennen. Wir vermuteten das es die Kaffeefelder waren, zugehören zur Facenda die wir aufsuchen wollten.
    »So, alle Spuren unseres Nachtlager sind beseitigt. Bis ein Kamel kommt und das Gras frisst, dass über unser Lager gewachsen ist, sind wir schon längst über alle Berge«,  meinte  Sabi Loulou und Zouzou sagte nur: »In scháa Allah!«
    »Mich plagen die Bartstoppeln und ein ordentliches Bad wäre angenehm, und frische Unterhose möchte ich, und mal die Schuhe ausziehen, und ordentlich zwischen den Zehen hantieren.«
    »Alors, wir machen nichts mit die Zehen und hantieren tun wir später. Jetzt gehen wir nach die Norden durch die Gras, dann durch die Baumsavanne, dann zu die Kaffee-Facenda und trinken die Kaffee.«
    Solange Zouzou Zizanie Bergerac redete wieder in deutscher Sprache mit ihrer eigen angewöhnten holprigen Satzstellung. Sie liebte alles was Deutsch war und ist und vor allem die Sprache, die auch Sabi Loulou Bergerac perfekt fast ohne Akzent sprach. 
    »Sag ich auch Zouzou, scheint mir die sicherste Alternative zu sein. Meinst du nicht auch Cnollo?«
    Ich meinte es auch. Ein Marsch durch das Elefantengras könnte uns direkt mit den Schwarzen, Bakongos wie wir vermuten, in Konfrontation bringen. Den direkten Weg den wir tags zuvor begangen waren konnten wir nicht weiter gehen, denn in Kürze würden wohl die Kameraden der getöteten Milizionäre auftauchen um nach den Vermissten zu suchen. Wir wollten ihnen nicht in die Arme laufen sondern uns so weit als möglich unentdeckt durch dieses Gebiet bewegen. Dieser Konflikt, dieser Krieg, war nicht unsere Sache und niemand sollte uns zwingen für irgendeine Gruppe, ob weiß oder schwarz, Partei zu ergreifen.
    Den Tod der Bakongo haben wir nicht gewollt, wir haben überreagiert als wir sahen wie sie Phill und Nbele in Stücke hackten, obwohl sie schon nicht mehr am Leben waren. Es wäre zeitlich möglich gewesen, die fünf Milizionäre vor dem Angriff der Bakongo zu warnen, obwohl die Zeitspanne wirklich sehr gering war, aber wir hätten dann unsere Anwesenheit offen gelegt. Wir wollten unentdeckt bleiben bis zum Erreichen der Kaffeeplantage. Mit keinem Wort sollte unser Einsatz in Katanga erwähnt werden.
    Unsere Geschichte die wir für die Portugiesen gestrickt haben, sollte so sein, das wir französische Entwicklungshelfer waren die aus Boma am Mündungsgebiet des Fluss Kongo gelegen, mit einer Cessna 170 einem einmotorigen Leichtflugzeug bei D.Antonio nördlich Quimbele notlanden mussten. Zouzou sei Dank das sie sich mit Flugzeuge auskannte, ich wäre wahrscheinlich mit einer deutschen JU88 aus dem zweiten Weltkrieg im Kongo herum gegurkt, wenn sie mich gefragt hätten.  So wollten wir es den Portugiesen erzählen, so und nicht anders. Alles lag so schön weit weg von Katanga. Wir waren aus dem südwestlichen Zipfel des Kongo aufgebrochen und nun im Norden Angolas. Es war nicht auszuschließen, dass uns in Luanda der portugiesische Geheimdienst PIDE, Policia Internacional de Defesa do Estado in die Mache nehmen würde. Zu dieser Zeit wussten wir noch nicht das sich die „Uniao das Populacoes de Angola“, die Volksunion von Angola, UPA,
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