Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tante Dimity und der skrupellose Erpresser

Tante Dimity und der skrupellose Erpresser

Titel: Tante Dimity und der skrupellose Erpresser
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
die Augen.
    »Also, Master Anthony«, forderte Winnie ihn auf. »Setz dich für deinen Sohn ein, wenn die Zeit kommt. Lass dich nicht von den anderen herumkommandieren.«
    »Das werde ich nicht.« Derek schluckte.

    Giddings klapperte mit dem Tablett.
    »Kommen Sie, Miss Winfield. Master Anthony muss sich jetzt um seine Angelegenheiten kümmern.«
    »Jawohl, Mr Giddings, Verzeihung, Mr Giddings.« Noch einmal fuhr Winnie Derek mütterlich durchs Haar. »Auf Wiedersehen, mein Sonnenschein.«
    »Auf Wiedersehen … Winnie.« Derek mahlte mit dem Kiefer, als er sah, mit welcher Demut Winnie das Tablett von Giddings entgegennahm und den Raum verließ.
    Die anderen waren vor ihr zurückgewichen, als sei ihr Wahn eine ansteckende Krankheit.
    Voller Entsetzen starrte ich auf die Teetasse auf dem Kaminsims.
    »Inspector Layton?«, sagte der Earl.
    Giddings’ Lakai trat vor, erheblich selbstsicherer als zuvor.
    »Meine Männer warten auf sie, Lord Elstyn«, sagte er. »Ich habe sie angewiesen, Miss Winfield mit Nachsicht zu behandeln. Huang hatte mich bereits unterrichtet. Heute Nachmittag schicke ich jemanden vorbei, der die Aussagen aller Anwesenden aufnehmen wird.« Er nahm den Karton und wandte sich an uns. »Bitte rühren Sie auf keinen Fall die für Simon Elstyn bestimmte Teetasse an. Wir werden den Inhalt untersuchen.
    Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.«
    Giddings öffnete Inspector Layton die Tür und verneigte sich höflich, als der Polizist an ihm vorbeiging. Jim Huang nahm seinen Laptop und wollte dem Inspector gerade folgen, als der Earl ihn bat, noch zu warten.
    »Danke, Mr Huang«, sagte er.
    »Nichts zu danken, Sir.«
    »Es wäre mir eine Ehre«, fügte der Earl hinzu,
    »wenn Sie sich einen Band aus meiner Bibliothek aussuchen würden, was auch immer, als Zeichen der Dankbarkeit im Namen der Familie.«
    »Irgendein Buch?«, wiederholte Jim mit großen Augen. Er schien seinem Glück kaum trauen zu können. »Wie Sie zweifellos wissen, Sir, sind einige der Erstausgaben von beträchtlichem Wert.«
    »Kaum wertvoller als der Dienst, den Sie uns erwiesen haben«, sagte der Earl. »Gehen Sie ruhig, Mr Huang, und treffen Sie Ihre Wahl. Sie sind ein Kenner. Ein Buch ist bei Ihnen in den besten Händen. Und grüßen Sie Ihren Vater von mir.«
    »Das werde ich, Sir, vielen Dank.« Jim verließ mit federnden Schritten den Raum. Offenbar konnte er es kaum erwarten, die Bibliothek aufzusuchen.

    Nachdem auch Giddings gegangen war, waren Bill und ich die Einzigen im Arbeitszimmer, die nicht zur Familie gehörten, aber ich maß dem keine besondere Bedeutung bei. Nach den erschütternden Enthüllungen, deren Zeuge wir soeben gewesen waren, würde das Geschäftliche sicherlich nicht mehr zur Sprache kommen. Ich sollte mich gründlich irren.
    Gina hielt die Mappe hoch. »Was für ein unangenehmer Auftritt, aber jetzt, da er vorbei ist, sollten wir uns unseren ursprünglichen Angelegenheiten widmen.«
    »Das hat doch sicher noch Zeit«, bat Oliver.
    »Es hat Zeit genug gehabt«, entgegnete Gina.
    »Mehr als zwanzig Jahre. Der Onkel und ich haben uns über drei Jahre lang auf dieses Treffen vorbereitet, und ich werde es nicht eine einzige Sekunde mehr verschieben.« Sie schnippte mit den Fingern, als sei ihr gerade etwas eingefallen.
    »Die Blätter, die Winfield aus dem Papierkorb gefischt hat …«, sagte sie. »Es muss sich dabei um deine Notizen gehandelt haben, Onkel, sie muss den Entwurf meines Plans …«
    »Eines Plans, gegen den ich mich mit allem Nachdruck wende«, unterbrach Bill.
    Gina rümpfte die Nase. »Bill hat sich als dein hartnäckiger Fürsprecher entpuppt, Derek. Ich wundere mich, dass er noch so gut bei Stimme ist, nachdem er so viel Energie für dich verschwendet hat. Aber der Onkel hat sich entschieden.«
    Simon trat vor. »Würde mir bitte jemand erklären, was hier vor sich geht?«
    »Sei doch nicht so naiv, Simon«, schnarrte Claudia. »Selbst ich habe mittlerweile kapiert, dass Onkel Edwin Derek enterben will.«
    »Was?« Simon sah aus wie vom Donner gerührt. »Das ist doch absurd, Claudia. Onkel Edwin würde niemals seinen eigenen Sohn enterben.«
    Derek fuhr herum. Das Mitleid, das er mit Winnie hatte, verwandelte sich in Wut auf seinen Cousin. »Tu doch nicht so, Simon. Winnie hatte Recht. Du wolltest dich immer an meine Stelle drängen, schon als wir noch Kinder waren.«
    Oliver versuchte zu vermitteln. »Derek, du verstehst nicht …«
    »Ich verstehe alles«, fuhr Derek
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher