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Tante Dimity und der skrupellose Erpresser

Tante Dimity und der skrupellose Erpresser

Titel: Tante Dimity und der skrupellose Erpresser
Autoren: Nancy Atherton
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vorzugsweise neues Personal rekrutierte.
    »Als Giddings vor vier Monaten nach einem respektablen Dienstmädchen fragte, war sie bereit.« Jim klappte den Laptop zu. »Zu ihren Aktivitäten auf Hailesham kann ich nichts sagen.«
    »Hoffen wir, dass Giddings es kann«, meinte Lord Elstyn.
    Der Earl drückte auf die Taste auf seinem Schreibtisch und nach kurzer Zeit trat Giddings in den Raum. Der respektable Butler hatte einen Lakaien in einem dunklen Anzug mitgebracht, der eine große PappSchachtel trug. Der Mann stellte sie auf dem Schreibtisch ab und stellte sich neben Jim. Giddings nahm seinen Platz neben dem Schreibtisch ein.
    »Nun?«, sagte Lord Elstyn.

    Giddings verneigte sich kurz. »Erlauben Sie mir bitte, Ihnen meine aufrichtige Entschuldigung mitzuteilen, Mylord. Wäre ich wachsamer gewesen, hätte ich …«
    »Schon gut, Giddings«, blaffte der Earl. »Erzählen Sie schon.«
    Giddings richtete sich sofort auf. »Wir haben die Quartiere des Personals durchsucht, Mylord, wie Sie anordneten. Ich fürchte, dass wir einige beunruhigende Entdeckungen gemacht haben.«
    Lord Elstyn warf einen besorgten Blick auf den Karton. Giddings nahm eine durchsichtige Plastiktüte heraus, die ein Blatt Papier enthielt.
    Das Papier sah aus, als sei es zerknüllt und später wieder glatt gestrichen worden.
    »Wir fanden dieses Dokument, neben einigen anderen, in Miss Winfields Zimmer«, sagte Giddings. »Ich fürchte, dass sie diese Blätter im Laufe ihrer Reinigungsarbeiten aus Ihrem Papierkorb an sich genommen hat.«
    Lord Elstyn wies Giddings grimmig an fortzufahren.
    Der Butler nahm eine zweite Plastiktüte aus dem Karton. Sie enthielt eine Schirmmütze. In einem dritten, größeren Beutel steckte eine Arbeitshose und ein weiterer enthielt einen mottenzerfressenen Pullover.

    »Als ich Miss Winfields Kleiderschrank öffnete«, erläuterte Giddings, »nahm ich einen starken Benzingeruch wahr, ähnlich dem Geruch, den Sie am Abend des Feuers bemerkten, Mylord.« Er deutete auf die eingetüteten Kleidungsstücke.
    »Ich fand diese Dinge ganz hinten in Miss Winfields Kleiderschrank und muss annehmen, dass sie sich damit verkleidete, bevor sie das Benzin aus dem Gewächshaus holte und damit den Formbusch in Brand steckte.«
    Jetzt regte sich Simon. Er holte das Rasiermesser aus seiner Tasche, ging zum Schreibtisch und legte es auf die Kleidungsstücke.
    »Es ist eines deiner alten Rasiermesser, Onkel«, sagte er zum Earl. »Du musst es Chambers geschenkt haben, der es vergaß, als er Winnie verließ. Sie hatte es im Kinderzimmer verwahrt.«
    »Im Kinderzimmer?«, fragte Lord Elstyn.
    »Sie hat die Kinderbücher zerschnitten«, klärte Simon ihn auf. »Sie hat ihre anonymen Briefe aus Buchstaben zusammengeklebt, die sie aus Kinderbüchern ausschnitt. Papier und Klebstoff finden Sie im Spielzeugschrank«, sagte er mit einem Blick auf den Butler.
    »Danke, Sir«, sagte Giddings. »Wir werden sofort dort nachsehen.«
    Simon kehrte an meine Seite zurück. Er wirkte keineswegs befriedigt, eher bedrückt und traurig.
    Offenbar tat es ihm leid, dass er zu Winnies Entlarvung beitrug.
    »Sie haben das Richtige getan«, sagte ich leise.
    »Wenn Sie Ihrem Onkel das Messer nicht gezeigt hätten, hätte ich es tun müssen.«
    »Es ist so, als würde man einem Kind das Spielzeug wegnehmen«, sagte er traurig.
    »Einem gefährlichen Kind«, erinnerte ich ihn.
    Giddings entnahm dem Karton eine weitere Tüte. »Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Bedeutung dieses Teil hat, Mylord, aber da es zwischen den Kleidungsstücken lag, hielt ich es für das Beste, es mitzubringen. Es scheint eine Art Fernsteuerung zu sein.«
    »Ich weiß, was es ist.« Lord Elstyn hob den Draht hoch und ließ ihn wieder fallen, als hätte es ihn große Überwindung gekostet, das Ding überhaupt zu berühren. »Damit wurde diese teuflische Vorrichtung gestartet, die an den Hürden zwischen dem Efeu angebracht war. Meine Enkelin informierte mich heute Morgen davon, dass Mrs Shepherd den elektrischen Draht gestern Abend entdeckte.«
    Simon sah mich an. »Wann …«
    »Nachdem wir auseinandergegangen waren.
    Ich hatte plötzlich eine Idee«, murmelte ich und entfernte mich dabei nicht allzu sehr von der Wahrheit. »Ihr Sturz, Nells, das konnte kein Zufall sein.«
    »Miss Winfield hat gleich zwei Mal versucht, Simon zu töten, um zu verhindern, dass er den Platz meines Sohnes einnimmt«, sagte Lord Elstyn. »Sie hat ferngesteuerte Blitzlichter eingesetzt, um Deacon zu
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