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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis
Autoren: Lisa J. Smith
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Ohne dass Elena hätte sehen können woher, förderte Damon plötzlich einen sehr langen und sehr robust aussehend Pflock zutage, dessen eines Ende zu einer extrem scharfen Spitze geschnitzt worden war. Er war definitiv aus Hartholz gefertigt: Eiche, wie es aussah.
    Während Damon seinen » Stock« mit einem Blick abgrundtiefer Abscheu von allen Seiten musterte, drehte Elena sich zu einem stotternden Matt um.
    » Matt!«, sagte sie tadelnd. Dies war definitiv ein neuer Tiefpunkt in dem kalten Krieg zwischen den beiden Jungen.
    » Ich dachte ja nur«, fuhr Matt halsstarrig fort, » dass es vielleicht eine gute Idee wäre. Da ich nachts im Freien schlafe und ein… anderer Vampir vorbeikommen könnte.«
    Elena hatte sich wieder umgedreht und schnalzte beschwichtigend mit der Zunge, während sie Damon ansah und Matt sich von Neuem aufplusterte.
    » Sag ihr, wie du mich wirklich geweckt hast!«, verlangte er explosiv. Dann und ohne Damon eine Chance zu geben, irgendetwas zu sagen, fuhr er fort: » Ich habe gerade die Augen geöffnet, als er das da auf mich hat fallen lassen!« Matt kam mit glucksenden Schritten auf Elena zu; er hielt etwas in der Hand. Elena, die vollkommen ratlos war, nahm den Gegenstand und drehte ihn um. Es schien sich um einen Bleistiftstummel zu handeln, aber er war von einem verfärbten, dunklen Rotbraun.
    » Das hat er auf mich fallen lassen und gesagt ›Streich durch ‹ «, erklärte Matt. » Er hatte zwei Menschen getötet– und damit angegeben!«
    Plötzlich wollte Elena den Bleistift nicht länger festhalten. » Damon!«, sagte sie mit einem Ausruf echter Qual, während sie versuchte, irgendetwas auf seinem ausdruckslosen Gesicht zu lesen. » Damon– du hast nicht– nicht wirklich…«
    » Du brauchst ihn nicht anzuflehen, Elena. Was wir tun müssen, ist…«
    » Falls irgendjemand mir erlauben würde, ein Wort dazu zu sagen«, bemerkte Damon, der jetzt ehrlich entnervt klang, » würde ich vielleicht erwähnen, dass jemand, bevor ich zu dem Bleistift auch nur eine Erklärung abgeben konnte, versucht hat, mich an Ort und Stelle zu pfählen, ohne dazu auch nur aus seinem Schlafsack herauszukommen. Und als Nächstes würde ich sagen, dass es keine Menschen waren. Es waren Vampire, Ganoven, brutale Verbrecher– und sie waren von Shinichis Malach besessen. Und sie waren auf unserer Fährte. Sie waren bis nach Warren in Kentucky gekommen, wahrscheinlich indem sie nach unserem Wagen gefragt haben. Wir werden ihn definitiv loswerden müssen.«
    » Nein!«, rief Matt abwehrend. » Dieser Wagen– dieser Wagen bedeutet Stefano und Elena etwas.«
    » Dieser Wagen bedeutet dir etwas«, korrigierte Damon ihn. » Und ich könnte darauf hinweisen, dass ich meinen Ferrari in einem Fluss zurücklassen musste, nur damit wir dich auf dieser kleinen Expedition mitnehmen konnten.«
    Elena hob die Hand. Sie wollte nichts mehr hören. Sie empfand tatsächlich etwas für den Wagen. Er war groß und leuchtend rot und protzig – aber er drückte aus, wie sie und Stefano sich an dem Tag gefühlt hatten, an dem er ihr den Jaguar kaufte, an dem Tag, an dem sie den Beginn ihres neuen Lebens zusammen gefeiert hatten. Allein sein Anblick erinnerte sie an den Tag und an das Gefühl von Stefanos Arm um ihre Schultern und die Art, wie er auf sie herabgeblickt hatte, als sie zu ihm aufblickte – seine grünen Augen hatten schelmisch geleuchtet und waren voller Glück gewesen, weil er ihr etwas geschenkt hatte, das sie sich wirklich wünschte.
    Zu Elenas Verlegenheit und Zorn stellte sie fest, dass sie leicht zitterte und dass ihre Augen voller Tränen waren.
    » Siehst du«, zischte Matt und funkelte Damon an. » Jetzt hast du sie zum Weinen gebracht.«
    » Ich habe sie zum Weinen gebracht? Ich bin nicht derjenige, der meinen lieben verblichenen jüngeren Bruder erwähnt hat«, erwiderte Damon liebenswürdig.
    » Hört auf damit! Auf der Stelle! Alle beide«, rief Elena, während sie versuchte, ihre Fassung wiederzufinden. » Und ich will diesen Bleistift nicht haben, wenn es euch nichts ausmacht«, fügte sie hinzu und hielt den Bleistift um Armeslänge von sich weg.
    Als Damon ihn entgegennahm, wischte Elena sich die Hände an ihrem Nachthemd ab. Sie fühlte sich irgendwie benommen, und bei dem Gedanken an Vampire, die ihnen auf den Fersen waren, überlief sie ein Schauder.
    Und dann, noch während sie taumelte, lag plötzlich ein warmer, starker Arm um ihre Taille und Damons Stimme erklang neben ihr: » Was sie
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