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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis
Autoren: Lisa J. Smith
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lauten Rufen geweckt. Sie war bereits vorher einmal in unglaublicher Glückseligkeit aufgewacht. Aber jetzt– das war doch gewiss Damons Stimme. Er schrie? Damon schrie nicht!
    Sie warf einen Morgenrock über und lief zur Tür hinaus und die Treppe hinunter.
    Erhobene Stimmen– Verwirrung. Damon kniete auf dem Boden. Sein Gesicht war blauweiß. Aber es war weit und breit keine Pflanze im Raum, die ihn hätte würgen können.
    Vergiftet, war Elenas nächster Gedanke, und sofort sah sie sich hektisch im Zimmer um in der Erwartung, ein vergossenes Getränk, einen hinuntergefallenen Teller oder irgendetwas anderes zu sehen, das auf Gift schließen ließ. Aber da war nichts.
    Sage klopfte Damon auf den Rücken. Oh Gott, konnte er ersticken? Aber das war idiotisch. Vampire atmeten nicht, es sei denn, sie wollten sprechen oder Macht aufbauen.
    Aber was geschah dann?
    » Du musst atmen«, rief Sage Damon ins Ohr. » Hole Luft, als wolltest du sprechen, aber dann halte sie an, als wolltest du deine Macht heraufbeschwören. Denk an deine inneren Organe. Bring diese Lungen in Schwung!«
    Die Worte verwirrten Elena nur noch mehr.
    » Da!«, rief Sage. » Siehst du?«
    » Aber es hält nur für eine Sekunde, dann muss ich es wieder tun.«
    » Aber ja doch, genau das ist der Punkt!«
    » Ich sage dir, dass ich sterbe, und du lachst mich aus?«, rief ein völlig zerzauster Damon. » Ich bin blind und taub, meine Sinne spielen verrückt– und du lachst!«
    Zerzaust, dachte Elena bruchstückhaft. Und von irgendetwas grundlegend erschüttert.
    » Nun.« Sage schien jetzt zumindest zu versuchen, nicht zu lachen. » Vielleicht, mon petit chou, hättest du etwas, das nicht für dich bestimmt war, gar nicht öffnen sollen?«
    » Ich habe mich komplett mit Zaubern umgeben, bevor ich’s getan habe. Das Haus war sicher.«
    » Aber du warst es nicht– atme! Atme, Damon!«
    » Es hat vollkommen harmlos ausgesehen– und gib es zu… wir alle wollten… es gestern Nacht öffnen– als wir zu müde waren…!«
    » Aber es allein zu tun, ein Geschenk von einem Kitsune zu öffnen… das war doch ziemlich töricht, oder?«
    Der halb erstickte Damon blaffte: » Halt mir keine Vorträge. Hilf mir lieber. Warum bin ich in Baumwolle gehüllt? Warum kann ich nicht sehen? Oder hören? Oder riechen– irgendetwas? Ich sage dir, ich kann absolut nichts mehr riechen!«
    » Du bist so fit und klar im Kopf, wie ein Mensch es nur sein kann. Du könntest wahrscheinlich sogar die meisten Vampire besiegen, wenn du jetzt mit einem kämpfen würdest. Aber menschliche Sinne sind eben sehr stumpf.«
    Die Worte schwammen in Elenas Kopf… Dinge öffnen, die nicht für dich bestimmt waren… Geschenk von einem Kitsune… Mensch…
    Oh mein Gott!
    Offensichtlich gingen noch einem anderen die gleichen Worte durch den Kopf, denn plötzlich kam jemand aus der Küche gerannt. Stefano.
    » Du hast meinen Strauß gestohlen? Von dem Kitsune?«
    » Ich war sehr vorsichtig…«
    » Ist dir klar, was du getan hast?« Stefano schüttelte Damon.
    » Au. Das tut weh! Willst du mir das Genick brechen?«
    » Das tut weh? Damon, dir wird gleich noch viel mehr wehtun! Verstehst du? Ich habe mit diesem Kitsune gesprochen. Ihm die ganze Geschichte meines Lebens erzählt. Elena hat mich besucht, und er hat gesehen, wie sie praktisch… nun, vergiss es– er hat sie meinetwegen weinen sehen! Ist… dir… klar… was… du… getan … hast?«
    Es war, als sei Stefano mehrere Treppenstufen hinaufgelaufen und jede einzelne Stufe hatte ihn auf eine höhere Ebene des Zorns getragen. Und hier, oben angekommen…
    » Ich werde DICH UMBRINGEN!«, schrie Stefano. » Du hast sie genommen – meine Menschlichkeit! Er hat sie mir gegeben– und du hast sie genommen! «
    » Du wirst mich töten? Ich werde dich töten, du– du Bastard! Da war eine einzige Rose in der Mitte. Eine schwarze Rose, größer als jede, die ich je zuvor gesehen habe. Und sie hat… himmlisch… gerochen.«
    » Sie ist weg!«, vermeldete Matt, der den anderen den Strauß hinhielt. In der Mitte des gemischten Blumenarrangements war ein klaffendes Loch.
    Trotz des Lochs rannte Stefano darauf zu, drückte das Gesicht in den Strauß und sog gierig Luft in seine Lungen. Er kam immer wieder hoch und schnippte mit den Fingern und jedes Mal blitzte ein Licht zwischen seinen Fingerspitzen auf.
    » Tut mir leid, Kumpel«, sagte Matt. » Ich denke, sie ist weg.«
    Jetzt verstand Elena alles. Dieser Kitsune… er war einer von den
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