Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
ein Überlebender eines Todeslagers.
    Du solltest es weiterversuchen, sagte Stefano stimmlos. Dein Einfluss auf ihn ist stärker als der jedes anderen.
    Das werde ich tun – ohne jegliche künstliche Flügel, versprach Elena. Dann machte sie sich Sorgen, dass Stefano sie für zu anmaßend halten könnte– oder zu engagiert für diese Aufgabe.
    Aber ein einziger Blick auf Stefano war genug, um ihr zu versichern, dass sie das Richtige tat.
    Sie hielten sich aneinander fest.
    Es war gar nicht so hart, wie Elena es sich vorgestellt hatte– Stefano anderen Menschen zu überlassen, damit er von ihnen trinken konnte. Stefano trug jetzt einen sauberen Pyjama, und das Erste, was er zu allen drei Spendern sagte, war: » Wenn ihr Angst bekommt oder eure Meinung ändert, sagt es einfach. Ich kann sehr gut hören und ich bin nicht im Blutrausch gefangen. Aber ich werde wahrscheinlich noch vor euch spüren, wenn es euch nicht gefällt, und sofort aufhören. Und zu guter Letzt– danke, danke euch allen. Ich habe beschlossen, heute Nacht meinen Eid zu brechen, wenngleich immer noch die zumindest geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass ich, wenn ich einschlafe, morgen nicht mehr aufwachen könnte.«
    Bonnie war entsetzt und entrüstet und wütend. » Du meinst, du konntest all die Zeit über nicht schlafen, weil du Angst hattest…?«
    » Ich bin durchaus von Zeit zu Zeit eingeschlafen, aber dem Schicksal sei Dank– Gott sei Dank– bin ich immer wieder aufgewacht. Es gab Zeiten, da wagte ich es nicht einmal, mich zu bewegen, um Energie zu sparen, aber irgendwie fand Elena immer wieder eine Möglichkeit, zu mir zu kommen, und jedes einzelne Mal brachte sie mir irgendeine Art von Nahrung mit.« Er schenkte Elena einen Blick, bei dem ihr das Herz aus der Brust zu springen und bis hoch hinauf in die Stratosphäre zu entschweben drohte. Und dann legte sie einen Zeitplan fest, sodass Stefano zu jeder vollen Stunde trinken konnte. Anschließend ließen sie und die anderen die erste Freiwillige, Bonnie, allein, damit sie es sich so bequem wie möglich machen konnte.
    Am nächsten Morgen war Damon– dessen von Blodwedd zugefügte Verletzung bereits zu heilen begann– früh aufgebrochen, um Leigh zu besuchen, die Nichte der Antiquitätenhändlerin, die sich anscheinend sehr gefreut hatte, ihn zu sehen. Und jetzt war er wieder zurück, um die Langschläfer in der Pension mit Verachtung zu betrachten.
    Und dann fiel sein Blick auf den Strauß.
    Er war mit Zaubern versiegelt– Amuletten, die ihnen helfen sollten, die Dimensionenkluft zu überwinden. Und es war etwas Mächtiges darin.
    Damon legte den Kopf schräg.
    Hm… was das wohl sein mochte?
    Liebes Tagebuch,
    ich weiß nicht, was ich sagen soll. Wir sind zu Hause.
    Gestern Nacht haben wir alle ein langes Bad genommen … und ich war halb enttäuscht, weil meine Lieblingsbürste mit dem langen Stiel zum Rückenschrubben nicht da war, und es gab auch keine Sternenkugel, um träumerische Musik für Stefano erklingen zu lassen – und das Wasser war LAUWARM! Stefano ist nachsehen gegangen, ob der Durchlauferhitzer voll eingeschaltet war, und er ist Damon begegnet, der das Gleiche tat!
    Aber als ich vorhin aufgewacht bin, habe ich das Schönste auf der Welt gesehen … einen Sonnenaufgang. Blasses Rosa und unheimliches Grün im Osten, während die Nacht im Westen noch ungebrochen dunkel war. Dann ein tieferer Rosenton am Himmel und alles wirkte wie in Tauwolken eingehüllt. Dann eine leuchtende Pracht vom Rand des Horizonts und dunkles Rosa und sogar eine Farbe wie von einer grünen Melone am Himmel. Schließlich eine Linie aus Feuer, und binnen einer Sekunde veränderten sich alle Farben. Die Linie wurde zu einem Bogen, der restliche Himmel erstrahlte in dunkelstem Blau, und dann ging die Sonne auf und brachte den grünen Bäumen Wärme und Licht und Farbe, und der Himmel färbte sich hellblau – ein juwelenähnliches Blau –, und die goldene Sonne begann, Energie, Liebe, Licht und alles Gute auf der Welt zu verströmen.
    Wer wäre nicht glücklich, wenn er dies beobachtet, während er in Stefanos Armen liegt?
    Wir, die wir solches Glück haben, ins Licht hineingeboren worden zu sein – wir sehen es jeden Tag und denken niemals darüber nach. Wir sind gesegnet. Wir hätten genauso gut als Schattenseelen geboren werden können, die in blutroter Dunkelheit leben und sterben, die niemals auch nur ahnen, dass es irgendwo etwas Besseres gibt.

Kapitel Vierundvierzig
    Elena wurde von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher