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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis
Autoren: Lisa J. Smith
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die Frage, was in der Nacht im Motel geschehen ist, an die sich außer Elena niemand mehr zu erinnern scheint. Ihr könntet sie irgendwann mal nach ihren Theorien bezüglich Camelots fragen. Und dann…«
    Das war der Moment, in dem ein Geräusch, das so laut war wie Shinichis gewaltiger Sturmwind des Lachens, ihn unterbrach. Etwas schoss durch das Gesicht am Himmel. Dann verschwand das Gesicht.
    » Was war das…?«
    » Wer hat die Waffe…?«
    » Was für eine Art von Waffe könnte ihm das antun?«
    » Eine mit gesegneten Kugeln«, sagte Damon kühl und zeigte ihnen den Revolver, der jetzt nach unten gerichtet war.
    » Du meinst, du hast das getan?«
    » Herzlichen Glückwunsch, Damon!«
    » Vergesst Shinichi!«
    » Er lügt wie gedruckt, das kann ich euch sagen.«
    » Ich denke«, bemerkte Mrs Flowers, » dass wir uns jetzt in die Pension zurückziehen können.«
    » Ja, und lasst uns endlich ein Bad nehmen.«
    » Nur ein Letztes noch.« Shinichis Stimme schien von überall um sie herum zu kommen, vom Himmel, von der Erde.
    » Was ich als Nächstes für euch im Sinn habe, werdet ihr absolut lieben. Wenn ich an eurer Stelle wäre, würde ich JETZT anfangen, wegen dieser Sternenkugel zu verhandeln.« Aber sein Gelächter sparte er sich, und eine gedämpfte weibliche Stimme irgendwo hinter ihm weinte beinahe, als könne Misao nicht an sich halten.
    » IHR WERDET ES LIEBEN!«, beharrte Shinichi brüllend.

Kapitel Dreiundvierzig
    Elena hatte ein Gefühl, das sie nicht recht beschreiben konnte. Sie fühlte sich nicht im Stich gelassen, sondern vielmehr– im Glück gelassen. Während des größten Teils ihres Lebens, so kam es ihr vor, hatte sie nach Stefano gesucht.
    Aber jetzt hatte sie ihn wieder, sicher– und sauber. Er hatte ein langes Bad genommen, während sie darauf bestand, ihn sanft mit allen möglichen Bürsten und Bimssteinen abzuschrubben, und danach hatte er eine Dusche genommen, und zu guter Letzt hatten sie beide zusammen– in ziemlicher Enge– geduscht. Sein Haar trocknete und wurde so seidig und weich, wie sie es kannte– auch wenn es ein wenig länger war, als er es normalerweise trug.
    Und jetzt… Es waren keine Wachen oder Kitsune da, die ihnen nachspionieren konnten. Es gab nichts, was sie voneinander fernhielt. In der Dusche hatten sie einander spielerisch nass gespritzt, und Elena hatte immer dafür gesorgt, dass sie auf der Duschmatte festen Stand hatte und bereit war, Stefano zu stützen, sollte es notwendig sein. Aber jetzt waren sie nicht mehr spielerisch.
    Die Dusche war noch in anderer Hinsicht sehr praktisch gewesen– sie hatte die Tränen verborgen, die unaufhörlich über Elenas Gesicht geströmt waren. Sie konnte– oh, lieber Himmel– jede seiner Rippen zählen und ertasten. Er war nur noch Haut und Knochen, ihr schöner Stefano, aber seine grünen Augen waren lebendig und sie funkelten und tanzten in seinem bleichen Gesicht.
    Nachdem sie sich für die Nacht gekleidet hatten, saßen sie für kurze Zeit einfach auf dem Bett. Sie saßen nebeneinander und atmeten im Gleichklang– Stefano hatte sich das Atmen, das Vampire eigentlich nicht brauchten, in seinem langen Zusammenleben mit den Menschen angewöhnt, und im Kerker hatte es ihm geholfen, die knappe Nahrung besser auszunutzen– und beide spürten den warmen Körper des anderen neben sich… Es war beinahe zu viel. Dann tastete Stefano fast zaghaft nach Elenas Hand, umfasste sie mit beiden Händen und drehte sie staunend um.
    Elena schluckte und schluckte, sie versuchte, ein Gespräch zu beginnen, und spürte förmlich, dass sie Glückseligkeit ausstrahlte. Oh, ich will niemals mehr als das, dachte sie, obwohl sie wusste, dass sie schon bald durchaus mehr wollen würde, sie wollte reden, wollte umarmen und küssen, wollte Stefano zu trinken geben. Aber wenn jemand sie gefragt hätte, ob sie einfach akzeptieren könnte, nebeneinander zu sitzen und durch Berührung und Liebe allein zu kommunizieren, dann hätte sie es akzeptiert.
    Bevor sie recht wusste, wie ihr geschah, redete sie, die Worte blubberten aus ihr wie Sirupblasen heraus, nur dass es Blasen aus ihrer Seele waren. » Ich dachte, dass ich diesmal vielleicht verlieren würde. Dass ich so viele Male gewonnen hatte und dass mir diesmal irgendetwas eine Lektion erteilen würde und du… es nicht schaffen würdest.«
    Stefano bestaunte noch immer ihre Hand und beugte sich zärtlich vor, um jeden einzelnen ihrer Finger zu küssen. » Du nennst ›gewinnen ‹ einen Tod in
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