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Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit
Autoren: Lisa J. Smith
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fließendes Wasser überquert und sicher schon viele Male zuvor. Er konnte gar nicht die „andere Macht“ sein. Komisch, daß ihr jetzt so etwas einfiel, obwohl sie so verängstigt war. Es schien, als würde ein Teil ihres Verstandes das Schauspiel aus der Entfernung betrachten. „Ich werde euch jetzt töten“, verkündete Katherine im Plauderton. „Dann werde ich unter dem Fluß zur Stadt gehen und eure Freunde vernichten. Die Hunde haben es bisher, glaube ich, noch nicht geschafft. Aber ich werde mich selbst darum kümmern“, fügte sie hinzu. „Laß Elena frei“, bat Stefan. Seine Stimme klang gedämpft, doch gleichzeitig zwingend. „Ich habe mich noch nicht entschieden, wie ich es tun werde.“ Katherine achtete nicht auf ihn. „Ich könnte euch rösten. Das Licht ist jetzt fast hell genug. Und ich habe das hier.“ Sie griff in den Ausschnitt ihres Kleides. „Eins, zwei, drei“, sagte sie und ließ zwei silberne und einen goldenen Ring auf den Boden fallen. Ihre Steine waren so blau wie Katherines Augen, blau wie der Edelstein in dem Halsband um ihren Hals. Elena verdrehte hektisch die Hand und fühlte die Blöße an ihrem Ringfinger. Es stimmte. Sie hätte niemals geglaubt, wie nackt sie sich ohne den kleinen Metallreif fühlen würde. Er war notwendig für ihr Leben, für ihr Überleben. Ohne ihn... „Ohne die werdet ihr sterben“, erklärte Katherine und schob die Ringe nachlässig mit der Fußspitze hin und her.
    „Aber ich weiß nicht, ob langsam genug.“ Sie ging fast bis zum anderen Ende der Krypta zurück. Ihr silbernes Kleid schimmerte im dämmrigen Licht. Da kam Elena der Einfall. Sie konnte ihre Hände bewegen. Jedenfalls genug, um die eine mit der anderen zu berühren, und genug, um zu wissen, daß sie nicht mehr taub waren. Die Fesseln hatten sich gelöst. Aber Katherine war stark. Unglaublich stark. Und auch schneller als Elena. Selbst wenn Elena sich befreien konnte, hatte sie nur Zeit für eine blitzartig ausgeführte Tat. Sie drehte das eine Handgelenk und fühlte, wie die Seile nachgaben. „Es gibt noch andere Arten“, überlegte Katherine gerade. „Ich könnte euch schneiden und zusehen, wie ihr blutet. Ich spiele gern den Zuschauer.“ Elena biß die Zähne zusammen und verstärkte den Druck auf das Seil. Ihre Hand war auf qualvolle Art verdreht, aber sie machte weiter und fühlte, wie die Fessel zur Seite glitt.
    „Oder Ratten“, meinte Katherine nachdenklich. „Ratten könnten auch Spaß machen. Ich könnte ihnen befehlen, wann sie anfangen sollen und wann aufhören.“ Die andere Hand zu befreien, war viel einfacher. Elena versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, was hinter ihrem Rücken geschah. Sie hätte gern Stefan auf telepathischem Weg gerufen, doch sie wagte es nicht. Nicht, wenn auch nur die geringste Chance bestand, daß Katherine es hören konnte. Katherines Hin- und Herlaufen hatte sie geradewegs zu Stefan geführt. „Ich glaube, ich werde mit dir anfangen“, sagte sie und schob ihr Gesicht nah an ihn heran. „Ich bin wieder hungrig. Und du bist so süß, Stefan. Ich hatte ganz vergessen, wie süß.“ Auf dem Boden befand sich ein Rechteck aus grauem Licht. Die Morgendämmerung. Es fiel durch die Öffnung der Krypta herein. Katherine war bereits draußen in diesem Licht gewesen. Aber... Katherine lächelte plötzlich. Ihre blauen Augen strahlten. „Ich weiß! Ich werde dich fast aussaugen und dich dann zwingen zuzuschauen, wie ich sie töte. Ich werde gerade genug Kraft in dir übriglassen, daß du sie sterben siehst, bevor du selbst stirbst. Ist das nicht ein guter Plan?
    in dir übriglassen, daß du sie sterben siehst, bevor du selbst stirbst. Ist das nicht ein guter Plan? “ Sie klatschte fröhlich in die Hände, machte wieder eine Pirouette und tanzte davon.
    Nur noch einen Schritt, dachte Elena. Sie beobachtete, wie sich Katherine dem Rechteck aus Licht näherte. Nur noch ein Schritt...

    Katherine machte den Schritt. „Das ist es!“ Sie begann, sich zu drehen. „Was für eine gute...“ Jetzt! Elena riß ihre verkrampften Arme aus den letzten Schlingen der Fessel und stürzte sich auf sie. Es war wie der Angriff einer verletzten Katze. Ein verzweifelter Sprung, um das Opfer zu erreichen. Nur ein Versuch. Nur eine Hoffnung.
    Sie traf Katherine mit ihrem vollen Gewicht. Der Aufprall schleuderte beide in das Rechteck aus Licht. Sie fühlte, wie Katherines Kopf auf dem Steinboden aufschlug. Und spürte einen entsetzlichen Schmerz, als ob ihr
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